Die Lkw-Zukunft beginnt in Baden-Württemberg: Dort darf Daimler seinen fahrerlosen Lastwagen jetzt im Alltagsverkehr testen.
Daimler testet künftig auch selbstfahrende Lkw auf öffentlichen Straßen. Die zuständigen Behörden haben dem Konzern eine Sondergenehmigung für die Nutzung des "Highway Pilot" auf Baden-Württembergs Autobahnen erteilt. Damit kann Mercedes autonom fahrende Lkw im Straßenverkehr erproben.
Das System ist in Anlehnung an den Autopiloten beim Flugzeug benannt. Der Fahrer kann den Highway Pilot aktivieren, sobald sich der Lkw auf der Autobahn befindet. Das System regelt die Geschwindigkeit, hält automatisch die gesetzlich zulässige Geschwindigkeit und den Abstand zum Vordermann ein, bremst und lenkt selbstständig. Dafür nutzt der Autopilot ein Set an Kameras und Radarsystemen, die die Umwelt erfassen. Ein Zentralrechner verknüpft alle Daten.
Sind die Sensoren blind, muss der Fahrer übernehmen
Wenn die Sensoren des Fahrzeugs zum Beispiel in Baustellen oder bei schlechtem Wetter die Umgebung nicht mehr komplett erfassen können, wird der Fahrer optisch und akustisch aufgefordert, die Kontrolle zu übernehmen. Er kann den Autopilot auch sonst jederzeit überstimmen oder manuell deaktivieren.
Weil der Lkw seinem Fahrer die eintönigen Fahraufgaben abnimmt, soll der Fahrer aufmerksamer und leistungsfähiger werden. Die Experten erwarten weitere Vorteile durch die Nutzung autonomer Lkw. So sollen sie zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch beitragen. Durch den konstanteren Verkehrsfluss dank autonomer und vernetzter Fahrzeuge könnten zudem Staus reduziert werden. Das einprogrammierte vorausschauende Fahren soll im Zusammenspiel mit den diversen Assistenzsystemen an Bord die Verkehrssicherheit erhöhen.
Im US-Bundesstaat Nevada sind seit einigen Monaten bereits zwei autonom fahrende Lkw der amerikanischen Daimler-Marke Freightliner im Testbetrieb auf öffentlichen Straßen unterwegs. In Deutschland hat Daimler bisher bereits autonom fahrende Autos getestet.
