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Automobillogistik testet Blockchain Mehr Vertrauen in die Supply Chain

Blockchain Foto: Fotolia

Auf dem Forum Automobillogistik von BVL und VDA ging es unter anderem um die Chancen der Branche mithilfe der Blockchain.

Einen Blick auf die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie warf Frauke Heistermann, Mitbegründerin von Axit und Digitalisierungs-Coach sowie Mitglied des BVL-Vorstands. Das dezentrale Speichern der Informationen auf mehreren Servern ermögliche jedenfalls eine höhere Sicherheit. Gerade bei Zoll- oder vertraglichen Angelegenheiten sieht sie große Chancen. "Es ist aber nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht bei der Blockchain, sagte Heistermann. Die Technologie funktioniere nicht unter großen Datenlast – "und die haben wir in der Logistik." Bei einem Konnossement falle eine Verzögerung von zehn Minuten nicht ins Gewicht. "Bei Informationen zum Tracking in Echtzeit ist das eher ein Problem."

Eine Sorge, die Xinyi Yang, Innovation Project Manager bei Bosch, allerdings weitgehend entkräften konnte. Die Logik hinter dem Ganzen liege auf einer anderen Ebene als die Daten in der Blockchain. Daher sei Zeit auch kein Problem. Einen neuen Partner in die Blockchain aufzunehmen dauere jedenfalls nur wenige Minuten. Derzeit sei Bosch auf der Suche nach Partnern, um verschiedene Szenarien in der Logistik mithilfe der Blockchain zu unterstützen. „Haben Sie ein Auge auf diese Technologie, sie wird viel ändern.“

Eine Einschätzung, die auch Prof. Dr. Fritz Henglein von der Universität Kopenhagen teilt. Es gehe hier nicht nur um ein paar Regeln, sondern auch um Automatisierung – etwa bei der Bezahlung. Das nenne sich dann Smart Contract. Für Prof. Dr. Boris Düdder, ebenfalls von der Universität Kopenhagen, steht dabei eher die Sicherheit im Fokus: „Wir brauchen Vertrauen. Und da jeder auf die öffentliche Blockchain schaut, fällt beispielsweise Korruption sofort auf.“ Eine nachträgliche Änderung wiederum hinterlässt Spuren. Die Blockchain sorge also nicht nur für Mehr Transparenz, sondern bedeute einen höheren Aufwand bei Fälschungsversuchen.

Blockchain ist in der Logistik bereits Realität

Das ist alles keine Theorie mehr. Es gibt einige Unternehmen, die in diesem Bereich bereits praktische Erfahrungen sammeln konnten. So etwa der KEP-Dienstleister UPS, der Blockchain-Anwendungen insbesondere im Zollabwicklungsgeschäft einsetzt. In parallelen Tests in China und in den USA haben wiederum der IT-Konzern IBM und der Handelsriese Walmart demonstriert, wie die Blockchain genutzt werden kann, um ein Produkt vom landwirtschaftlichen Erzeuger über jede Phase in der Supply Chain bis ins Einkaufsregal nachzuverfolgen. Dank dieser Technologie funktioniere das in Sekunden statt wie bisher in Tagen oder Wochen. Die Projekte hätten gezeigt, dass die Beteiligten in der weltweiten Lebens­mit­tel­liefer­kette das Thema Lebensmittelsicherheit durchaus als gemeinsame Aufgabe umsetzen können.

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