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Alpega mit verhaltener Prognose Mehr Transporte zu höheren Preisen

Foto: Gerd Altmann - Pixabay

TMS-Anbieter Alpega, zu dem auch die Frachtenbörsen Teleroute und Wtransnet gehören, befragt 1.200 Transportunternehmer. Die Stimmung ist wegen Brexit und Corona verhalten positiv.

Das Logistiksoftware-Unternehmen Alpega, das neben seinem gleichnamigen Transport-Management-System (TMS) vor allem für die beiden Frachtenbörsen Teleroute und Wtransnet bekannt ist, hat mehr als 1.200 Transportunternehmer zu ihrer Stimmung und über ihre Erwartungen für das Jahr 2021 befragt. Trotz aller Herausforderungen ist die Stimmung in der Transportbranche dabei überwiegend positiv.

Transporteure reagieren schnell

Die Coronapanedmie habe zahlreiche Herausforderungen für den Transport- und Logistiksektor geschaffen. Die Unternehmen seien gezwungen gewesen, sofort auf eine ungewohnte Situation zu reagieren, um eine größere und schnellere Reaktionsfähigkeit in der gesamten Lieferkette zu gewährleisten. Zumal sich auch der Brexit negativ auf die Supply Chain ausgewirkt habe. Eines habe die Pandemie dabei gelehrt: Dass die Zukunft von Transport und Logistik von Digitalisierung, kollaborativen Lösungen und dem Bedürfnis nach mehr Effizienz geprägt sein wird. Wobei die Widerstandsfähigkeit der Branche ein Schlüsselfaktor sei.

Verhaltener Optimismus im Straßengüterverkehr

Die Transport- und Logistikbranche ist sich laut der Alpega-Umfrage zwar bewusst, dass das Schlimmste vorbei ist. Dennoch zeigt sie nur mäßigen Optimismus und zieht es vor, die kommenden Ereignisse abzuwarten, bevor sie den Spießrutenlauf für beendet hält. Auf einer Optimismus-Skala von eins bis zehn liegt der Durchschnittswert bei 6,2, wobei die nordeuropäischen Länder (7,0) und die Niederlande (6,7) eher positiv getsimmt sind. Spanien und Portugal hingegen sind mit Werten von 5,5 beziehungsweise 5,8 deutlich verhaltener mit ihrer Einschätzung. Frankreich (6,3), Italien (6,2) sowie Deutschland und Polen (beide 6,1) rangieren im Mittelfeld mit ihren Erwartungen fürs laufende Jahr.

Uneinheitlicher Rückgang beim Transportvolumen

Die zögerliche Haltung kommt nicht von ungefähr: So geben rund 60 Prozent der Befragten an, dass ihre Umsätze 2020 niedriger waren als nochim Jahr 2019. Etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) gibt jedoch an, dass dies zu einem Rückgang ihrer Gewinne von weniger als 25 Prozent geführt habe. Bei 37 Prozent der Transporteure wiederum bracht der Gewinn um 25 bis 50 Prozent ein.

Nord-Süd-Gefälle zu beobachten

Bei der Prognose über die Erholung des Transportmarkts gibt es eine Kluft zwischen Nord- und Südeuropa. Allgemein gesprochen gehen 38 Prozent der Unternehmen davon aus, dass das Niveau von 2020 beibehalten wird, weitere 37 Prozent gehen davon aus, dass das Aufkommen wieder zunimmt. Wobei die Prognosen in Nordeuropa optimistischer sind, dort gehen 54 Prozent von einer Zunahme aus. Auf der Iberischen Halbinsel sind die Prognosen hingegen weniger vielversprechend: In Portugal glaubt ein Drittel der Befragten, dass sie weniger Transporte durchführen werden. In Spanien ist dieser Prozentsatz wiederum sprunghaft angestiegen und erreicht einen Wert vont 43 Proznet der Befragten.

Nicht jeder ist auf der Gewinnerstraße

43 Prozent der Befragten geben an, dass sie die gleichen Gewinne wie im Jahr 2020 haben werden, 29 Prozent haben sogar den Eindruck, dass dieser höher sein wird. Die Spanier und Portugiesen sind an dieser Stelle wieder einmal am pessimistischsten unterwegs: Mehr als die Hälfte der Transportprofis in diesen Ländern glauben, dass ihre Gewinne sogar noch unter denen des Vorjahres liegen werden. In Deutschland (53 Prozent) und Polen (51 Prozent) ist die Zuversicht in die unmittelbare Zukunft hingegen größer und liegt damit über dem Durchschnitt.

Transportpreise bleiben oder steigen 2021

Einen breiteren Konsens und mehr Optimismus gibt es bezüglich der Transportpreise. Hier gehen 31 Prozent der Befragten davon aus, dass diese steigen werden, während 38 Prozent glauben, dass sie gleich bleiben werden. In Spanien hingegen glaubt rund die Hälfte, dass due Preise sinken. Am anderen Ende der Skala befinden sich die nordeuropäischen Länder sowie Polen. In diesen Ländern erwarten 49 beziehunsgweise 43 Prozent einen Preisanstieg im Transport.

Brexit macht die Lage komplizierter

In der ohnehin schon komplizierten Situation durch die Coronakrise schlug sich zu guter Letzt auch auch der Brexit negativ nieder. Die Ergebnisse der Umfrage zeichnen an dieser Stelle eine Situation der Unsicherheit. Die Mehrheit der Befragten hat noch Vorbehalte darüber, wie sich die neuen Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich entwickeln. Auf einer Skala wieder von eins bis zehn liegt der Optimismus der Transportunternehmen in Bezug auf die Zukunft dieser Beziehunge gerade einmal bei knapp über fünf. In Deutschland (4,1) und Frankreich (4,3) liegen die Werte sogar deutlich darunter. Fast schon positiv sind hier die Portugiesen (6,1) gestimmt.

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