Africa Eco Race Siegreiche "Blue Man Show"

Africa Eco Race 2015 Foto: A. Rossignol/J. Cunka 12 Bilder

Kamaz untermauert auch beim Africa Eco Race seine herausragende Stellung im Rallye Raid-Sport – Doppelsieg für die blauen Reiter.

Die russische Rallye-Staatsmacht hatte seine zweite Mannschaft nach Afrika entsandt. Aber was bedeutet das schon beim FC Bayern unter den Rallyeteams. Denn ähnlich wie die Münchener haben die Werksfahrer aus der Industriestadt Nabereschnyje Tschelny in Tatarstan eine stark besetzte Reservebank. Und ähnlich wie die bayerischen Star-Kicker werten auch die russischen Rallyecracks mit ihrer Anwesenheit jede Veranstaltung auf. Nach dem Solo (und Sieg) für Sotnikov vor zwei Jahren hatten sich die Weitgereisten mit zwei Teams in die Starterliste des Africa Eco Race 2014/15 eingetragen. Anton Shibalov und Sergey Kuprianov mit ihren Besatzungen sollten die Fahne mit dem blauen Hengst über Afrika wehen lassen und dabei an die glorreichen Kamaz-Siege bei der "echten" Rallye zwischen Paris und Dakar erinnern.

Neun Trucks umfasste u.a. das Starterfeld, das sich am traditionellen Dakar-Starttag, dem 28. Dezember, um 18:30 in Saint Cyprien am Fuße der östlichen Pyrenäen auf die Spuren von Dakar-Gründer Thierry Sabine machten. Zunächst Richtung Mittelmeer und dann mit dem Schiff nach Nador in Marokko, wo am 30. Dezember eine erste, 117 Kilometer lange Etappe auf die Starter wartete. Gutes Training für die bevorstehenden rund 3.500 Kilometer und dem Erreichen des Ziels am legendären Lac Rosé nahe Dakar am 11. Januar.

Doch nicht die Kamaz sondern der Ungar Kovacs mit seinem Scania setzten den ersten Akzent, als er vor dem Dreifach-Sieger Tomas Tomecek (Tatra) und Shibalov (Kamaz) das Etappenziel erreichte. Ein Erfolg, der sicherlich in erster Linie der tollen Arbeit von Navigator Peter Czegledi geschuldet war. Der Silvestertag sah dann die portugiesische Rallyedame Elisabete Jacinto am Ende der 377 Kilometer vor Tomecek als Siegerin.

Ende der Schonfrist

Neues Jahr, neues Glück, neue Sieger. War’s das entscheidende Schlückchen Schampus mehr zum Jahreswechsel? Die Neujahrsetappe sah zwei Kamaz die nicht zu halten waren. Anton Shibalov und Sergey Kuprianov – letzterer übrigens ungewohnt und untypisch mit einem Benziner unter der Haube – beendeten den Tag als Zweite und Dritte der gemeinsamen Truck und Pkw-Wertung. Damit übernahmen die Kamaz die Führung bei den Trucks vor Titelverteidiger Tomecek. Der hoffte auf seine Zeit, geht doch der Tatra nachweislich in den Dünen erheblich besser als auf den schnellen, flachen Pisten.

Notrufe von Jacinto und Kovacs. Waren am babyblauen Mädchen-MAN die Dämpfer gebrochen, hatte sich am Scania das Getriebe nachhaltig verabschiedet. Unterdessen baute Shibalov seine Führung aus, gefolgt von Tomecek und dem Iveco von Gregor Bouwens.
Zur Halbzeit wechselt die Rallye ihre Nationalität. Mauretanien statt Marokko wird jetzt unter die Räder genommen. Und der Halbzeit-Führende Shibalov baut seine Führung weiter aus. Nächstes Opfer ist der Iveco; aus. Das sportliche Maß der Dinge sind für die Kamaz inzwischen längst nicht mehr die Truck-Kollegen sondern die superschnellen Buggies und Geländewagen, besonders Jean Antoine Sabatier mit seinem Buggy, der Gesamt-Führende und Vorjahressieger. Sollte es gelingen, den Buggy abzufangen und damit die gemeinsame Wertung zu gewinnen? Einen Fehler durfte sich Sabatier jedenfalls nicht leisten.

Zwei Tage vor Schluss holte sich Tomas Tomecek einen Tagessieg. Gut fürs Selbstbewusstsein und am Ende die Gewissheit, bester Nicht-Kamaz zu sein. Shibalov vor Kuprianov und Tomecek lautet am Ende die Besatzung des Podiums; Plätze zwei und drei in der Gesamtwertung hinter dem Buggy. Sechs Trucks erreichen das Ziel am Lac Rosé. Die Bayern unter den Rallye-Truckern hatten der Konkurrenz einmal mehr gezeigt, wer die hellste Kerze auf der Rallye-Torte ist.

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