Es tut sich was in Sachen Abbiegeassistent. Zahlreiche Unternehmen haben die IAA genutzt, um neue Systeme für Erstausrüstung und Nachrüstung vorzustellen; Mirrorcams ergänzen weitere Funktionen. Die Unterschiede der Systeme sind im technischen Detail zu suchen.
Mitte Juli war es, als Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die Aktion #IchHabDenAssi ins Leben gerufen hat, um auf die Bedeutung von Abbiegeassistenten für die Verkehrssicherheit aufmerksam zu machen. Ein sinnvolles Unterfangen, denn Unfälle, die zwischen rechts abbiegenden Lkw und Radfahrern passieren, haben in aller Regel dramatische Folgen für die Radler, wenn sie auch im Verhältnis zu anderen Unfallarten nicht häufig geschehen. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) meldet jedes Jahr rund 660 verletzte Radfahrer und 70 Tote, etwa ein Drittel von ihnen kommt demnach bei Abbiegeunfällen ums Leben. Laut UDV könnten Abbiegeassistenten etwa 40 Prozent dieser Unfälle und ein Drittel aller Todesfälle verhindern.
Klott setzt auf die Redundanz der Teilsysteme
Auch an den Fahrern der Unglücks-Lkw geht ein solcher Unfall nicht spurlos vorbei. Die meisten von ihnen würden nie wieder ein Lenk-rad anfassen, sagt Heinrich Wüllhorst, Chef des gleichnamigen Fahrzeugbauers aus Selm-Bork. Eine Auffassung, die Wüllhorst mit Anton Klott, technischer Leiter von Edeka Südbayern, teilt. Klott ist der geistige Vater eines Abbiegeassistenten für schwere Nutzfahrzeuge und er gehört auch zu denjenigen, die seit geraumer Zeit der Politik die Bedeutung dieses Assistenzsystems erklären und auf eine europaweite Ausrüstungspflicht drängen. Die ersten Einheiten des Systems, das landläufig als Edeka-System bekannt ist, verbauten noch die eigenen Werkstätten von Edeka Südbayern. Im Jahr 2015 kam Wüllhorst als Partner ins Spiel. Zu diesem Zeitpunkt fertigte Wüllhorst die Aufbauten für Edeka Südbayern. Um den Aufwand bei der Nachrüstung möglichst gering zu halten, beschloss Klott, den Assistenten schon vom Aufbauer einbauen zu lassen und auch dessen weiteren Kunden zugänglich zu machen. Wüllhorst verwendet Sensorik und Monitor von Brigade. Die Kombination der einzelnen Bausteine, die Logik des Zusammenspiels und die Position der Sensorik sind indes das Know-how von Klott und Wüllhorst. Der Abbiegeassistent à la Edeka Südbayern besteht aus vier Ultraschallsensoren, Kamera, Lenkwinkelsensor und Monitor.
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