Die beinahe emissionsfreie Kühlung mit CO2-betriebener Cryotechnik und besonders leise Kühlmaschinen sind die Highlights in der Kühlaggregate-Entwicklung. Marktführer Thermo King hat zur Werkbesichtigung geladen.
Trotz CO2-Sorge cool bleiben – so lässt sich die Strategie der Transportkältebranche beschreiben. Am besten funktioniert das mit neuartiger Technik, die verderbliche Fracht auf Temperatur hält und dabei leiser zu Werk geht sowie weniger Emissionen erzeugt als zuvor.
Der Wunsch nach ständiger Verfügbarkeit frischer Ware in den Supermärkten spielt den Anbietern von PIEK-konformen Kälteaggregaten, also besonders gekapselten und damit leisen Maschinen, in die Karten. Thermo King kann hier mit dem geräuschreduzierten SLX Whisper auftrumpfen, das als Ausführung für Trailer mit knapp 14 kW Leistung im Eintemperaturbereich Kühlung bis minus 20 Grad darstellt. Vier bis acht Dezibel leiser und zwölf Prozent verbrauchsgünstiger soll das kräftigste Dieselaggregat der SLX-Reihe seine Arbeit verrichten.
Nahezu abgas- und fast geräuschfrei, da motorlos, arbeitet eine neue Generation von Kühlgeräten, die Thermo King unter dem Namen Cyrotech auf den Markt bringt. Im Gegensatz zu einem diesel- oder elektromotorgetriebenen Kühlkompressor übernimmt hier auf minus 50 Grad vorgekühltes, flüssiges CO2 im Laderaum des Tiefkühlaufbaus die Arbeit. Das aus industriellem Abgas raffinierte Kühlmedium namens R744 zirkuliert über eine Verdampferschnecke und kann im Vergleich zu einem konventionellen Kompressorkühlaggregat die gewünschte Temperatur bis zu vier Mal schneller erreichen. Damit bleibt auch bei häufigem Türöffnen im urbanen Verteilereinsatz die Kühlkette geschlossen. Abgasemissionen wie beim Dieselaggregat fallen weg.
Cryotech-Aggregat arbeitet extraleise
Das Cryotech-Aggregat arbeitet mit gerade mal zehn Prozent des Betriebsgeräusches einer konventionellen Kühlung. Zwei kryogene Varianten für Eintemperatur- und Mehrtemperaturbereiche hat Thermo King im Programm. Man ist stolz darauf, dass die Technologie mit der Verwendung des industriellen Abfallproduktes CO2 um rund ein Drittel weniger energieaufwendig ist als die Bereitstellung von flüssigem Stickstoff für die ähnlich arbeitenden Stickstoff-Kühlgeräte.
Pferdefuß ist die Verfügbarkeit des Kühlmediums. Bis dato sind nur sieben Tankstellen in den Niederlanden mit CO2-Tanks ausgestattet, in Norwegen gibt es bislang acht Füllstationen. Der Adblue-Anbieter Yara will sich allerdings um den Ausbau sorgen. Mit rund 500 Fahrzeugen, die mit den Cryotech-Aggregaten unterwegs sind, hat die Technik ihre Feuer- bzw. Eisprobe bereits bestanden.