24 Tonnen Nutzlast möglich Elfleins Lang-Lkw der Zukunft

Foto: Matthias Boellner

24 Tonnen Nutzlast auf 24 Metern – Elflein und Kotschenreuther haben für Daimler ein neues Lang-Lkw-Konzept auf die Straße gebracht. Die erste Bilanz ist positiv.

Der Lang-Lkw ist für die Elflein Spedition ein alter Hut. Drei Varianten hat das Unternehmen aus Bamberg seit Jahr und Tag im Einsatz. Aktuell sind es 25 Mal die Typen 2 und 3, die es jeweils auf 25,25 Meter Länge bringen, und 22 Mal Typ 1 (verlängerter Sattelauflieger), der 17,80 Meter misst. So richtig glücklich ist Geschäftsführer Rüdiger Elflein aber erst mit seinem jüngsten Lang-Lkw-Zugang, der seit einigen Monaten zwischen den Daimler-Werken Ludwigsfelde und Sindelfingen pendelt.

Dreiachsiges Lkw-Chassis mit Aufbau plus Anhänger

„Das ist für mich der Lang-Lkw der Zukunft“, sagt der Unternehmer im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell. Der Lang-Lkw der Zukunft entspricht Lang-Lkw-Typ 5, der in ähnlicher Form bereits für Luftfrachtspeditionen unterwegs ist. Die Kombination setzt sich aus dreiachsigem Lkw-Chassis mit Aufbau und Zentralachsanhänger zusammen und kommt auf 24 Meter Länge. Der Motorwagen fasst 23, der Anhänger 25 Europaletten. Die beiden Transportgefäße zusammen bringen es auf 20,80 Meter. Das sind 0,5 Lademeter weniger als bei der 25-Meter-Variante zur Verfügung stehen.

Kombination kommt ohne Dolly-Achse aus

„Die Vorteile machen diese Einschränkung aber locker wieder wett“, sagt Elflein. Die Kombination kommt nicht nur ohne Dolly-Achse aus. Gegenüber der gängigen 25-Meter-Variante des Typs 3 spart sie sogar drei Achsen ein. „Mit nur fünf Achsen haben wir gegenüber den Lang-Lkw-Typen 2 und 3 eine Verbrauchsersparnis von 10 bis 15 Prozent“, sagt Elflein. Weniger Achsen bedeuten auch weniger Wartungsaufwand. „Hinzu kommt: Das Fahrzeug fährt sich wie ein konventioneller Gliederzug, bewältigt den BO-Kraft-Kreis problemlos, und auch die Parkplatzsuche gestaltet sich deutlich einfacher“, berichtet Marco Mirwald, der die zentrale Technik bei der Elflein Spedition leitet und damit auch für die Lang-Lkw-Flotte zuständig ist.

Der besondere Clou an dem Fahrzeug, das Elflein mit dem ebenfalls in Oberfranken angesiedelten Fahrzeugbauer Kotschenreuther entwickelt hat, aber ist die Nutzlast: Der Lkw bringt dank Leichtbau und Verzicht auf weitere Achsen nur 16 Tonnen auf die Waage, kann also 24 Tonnen Ladung aufnehmen – und damit sechs mehr als ein 25-Meter-Lang-Lkw. „Das Fahrzeug ist komplett durchoptimiert“, sagt Elflein.

Fahrzeug läuft als "Rasender Frankenwälder"

Fast ein Jahr habe man überlegt, wie sich die Daimler-Anforderungen auf der Achse von Brandenburg nach Baden-Württemberg wohl realisieren lassen würden. Zunächst führte Elflein Gespräche mit einem niederländischen Trailerhersteller. Daher liefen die Planungen unter dem Code-Namen „Fliegender Holländer.“ Die Motivation des Herstellers, das Fahrzeug auf die Straße zu bringen, sei am Ende aber nicht mehr so hoch gewesen, schildert Elflein, weshalb er sich an Kotschenreuther wandte und aus dem „Fliegenden Holländer“ ein „Rasender Frankenwälder“ wurde.

Dass die Tochter des Fahrzeugbauers, die das Key Account Management bei Elflein leitet, ebenfalls von dem Konzept überzeugt ist, steht außer Frage. „Wenn wir weitere Einsatzmöglichkeiten sehen, werden wir weitere Fahrzeuge dieses Typs in unseren Fuhrpark aufnehmen“, sagt Stefanie Kotschenreuther. Die anfangs hohe Nachfrage nach Lang-Lkw-Transporten sei aber etwas zurückgegangen. „Teilweise scheitert der Einsatz an der Ladesituation bei den Kunden, teilweise an der nicht freigegebenen letzten Meile“, berichtet sie.

Elflein für grenzüberschreitenden Lang-Lkw-Verkehr

Begrüßen würden es die Verantwortlichen bei der Elflein Spedition auch, wenn der Gesetzgeber Möglichkeiten für den grenzüberschreitenden Einsatz etwa zwischen Deutschland und Tschechien oder Polen schaffen würde – was aber derzeit nicht abzusehen ist.

In den vergangenen Jahren habe man darauf bauen können, dass neue Abschnitte nach etwa einem halben Jahr in der jeweils nächsten Änderungsverordnung freigegeben würden. Doch auf die 9. Änderungsverordnung habe die Branche nun schon mehr als 15 Monate gewartet – das mache die Planung mit dem Kunden nicht gerade einfacher.

Positive Lang-Lkw-Bilanz bei Elflein

Aus drei mach zwei – diese Rechnung geht beim 25-Meter-Lang-Lkw nach Angaben der Elflein Spedition auf. Sie hat 25 Lang-Lkw mit 25 Metern Länge und 22 Lang-Lkw des Typs 1 mit 17,80 Meter Länge im Einsatz. Die Rennstrecken für Lang-Lkw bei Elflein sind Verkehre von Sachsen sowie Thüringen ins Daimler-Werk Sindelfingen (Baden-Württemberg) und zurück. Die Verbrauchsreduktion durch weniger Fahrten liege bei 15 bis 25 Prozent.

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