Die Initiatoren des Schweizer Gütertunnelsystems Cargo sous terrain (CST) haben 100 Millionen Franken eingesammelt, um den Start für ihr unterirdisches Logistiknetz zu ermöglichen.
Mit den Finanzierungszusagen in Höhe von umgerechnet mehr als 85 Millionen Euro sei das Interessse der Privatwirtschaft als Voraussetzung für entsprechende Gesetzgebungsschritte durch den Bund nachgewiesen, betont CST. Das geplante Tunnel- und Logistiksystem soll den oberirdischen Lkw-Verkehr um 40 Prozent verringern.
An dem Vorhaben sind schweizerische und internationale Unternehmen beteiligt, dazu gehören unter anderem die Einzelhändler Migros und Coop, die Schweizerische Post, SBB Cargo, Rhenus sowie Bauunternehmen. Neue Partner sind der Infrastrukturentwickler Meridiam und die in den Bereichen Technologieentwicklung, Investitionsberatung und Infrastrukturinvestitionen tätige Dagong Global Investment Holding Group aus China.
Baubewilligung ist nun möglich
Mit dem Vorliegen eines Finanzierungsplans sei man für die Planung und das Erlangen einer Baubewilligung gut aufgestellt, betont CST. Die vier an einem möglichen ersten Teilstück beteiligten Kantone hätten ihre Interesse an einer Weiterverfolgung des Projekts bekundet. Die Regierung hatte verlangt, dass Investoren mehr als die Hälfte der notwendigen Gelder aufbringen. Die Kapitaleinlage werde erfolgen, sobald das CST-Gesetz in Kraft tritt.
Zunächst soll bis 2030 eine 70 Kilometer lange Verbindung zwischen Härkingen im Schweizer Mittelland und Zürich entstehen. Geplant ist, dass in 50 Metern Tiefe auf drei Spuren elektrisch angetriebene Fahrzeuge mehrere Hubs anfahren, die eine umweltfreundliche Feinverteilung in den Städten ermöglichen. Das Teilvorhaben hat einen geschätzten Investitionsbedarf von 3,5 Milliarden Franken, was knapp drei Milliarden Euro entspricht. Geplant ist derzeit, die Arbeiten 2019 zu starten, das gesamtschweizerische Netz soll bis 2045 umgesetzt werden.