Beide stammen von Mercedes, beide heißen Actros 1853 LS und kommen doch unterschiedlicher daher, als sie kaum sein könnten – zwei Lkw aus den Jahren 1996 und 2016.
V6 ist Pflicht, V8 ist die Kür. So ähnlich hat es Michael Schittler der Redaktion vor 20 Jahren erklärt. Der ausgewiesene Motorenspezialist und Vater der damals neuen Generation OM 500 schwor auf Motoren in V-Form und hatte eine Menge Pro-Argumente in petto. Das Wichtigste: die kompakten Abmessungen in Höhe und Länge, was speziell für Mercedes wichtig war, weil die Motoren auch unter jene kurzen Fahrerhäuser mit niedrigem Einstieg passen sollten, mit denen der Hersteller immer noch äußerst erfolgreich im schweren Verteiler- und Baustellenverkehr unterwegs ist. Dass die Nutzfahrzeugwelt rund um den Globus überwiegend und längst auf Reihensechszylinder setzt, ficht Schittler nicht an.
Der OM 501 LA gilt fortan als Standardmotor der Schweren
Maximal 428 PS (315 kW) leistet der OM 501 LA genannte und zwölf Liter große V6 im ersten Actros anno 1996 und gilt fortan als Standardmotor der schweren Generation. Der um zwei Zylinder verlängerte und damit um insgesamt vier Liter Hubraum vergrößerte V8 (OM 502 LA) zielt auf spezielle Einsätze wie Schwertransport und eben jene Kunden, die es gern etwas extravaganter haben – also Kür statt Pflicht. Auf große Stückzahlen kommt der V8 freilich nicht. Am gesamten Actros-Absatz machte er damals drei, allenfalls vier Prozent der Stückzahlen aus.
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