Fahrbericht: Daimler Buses sortiert sein Überlandportfolio komplett um, der neue Intouro darf dabei den Hochboden-Bereich abdecken. Die Aufgabe meistert er flexibel und mit umfassendem Sicherheitskonzept.
Dieser neue Mercedes hat ganz schön viel zu leisten! Er tritt im volumenreichen Überlandsegment an, das in Europa von 2014 auf das Rekordjahr 2019 von 6.000 auf mehr als 9.000 Einheiten gewachsen ist. Daimler Buses konnte dabei seinen Marktanteil von 25 Prozent im Jahr 2017 auf über 30 Prozent im Jahr 2019 steigern, von den rund 2.000 verkauften Bussen entfielen rund 1.200 auf das überraschend erfolgreiche Low-Entry-Modell Setra LE business. In Deutschland trug der Erfolg des letzten Vertreters der in die Jahre gekommenen 400er-Baureihe sogar dazu bei, das Segment von rund 1.360 Bussen im Jahr 2020 vollends anzuführen. Dieser Erfolg war auch intern wohl derart nachhaltig, dass der Bus 2023 eine völlige Neuauflage erfährt – Setra bleibt also gleichzeitig Reisebus- und LE-Champion im Konzern. Und das heißt auch, dass der neue Mercedes Intouro definitiv ausschließlich das konventionelle Hochbodensegment bedienen wird.
Neuer Intouro ersetzt insgesamt vier Modell
Dabei ersetzt der Neuling gleich vier Modelle: natürlich den altgedienten Intouro, aber auch den etwas höher positionierten Integro sowie die Setra-Modelle UL H und UL business, den Hochboden-Bruder des Shootingstars LE business. Keine leichte Aufgabe für ein braves Arbeitstier, für das sich allzu viel Glamour von vornherein verbietet – da heißt es immer schön flexibel bleiben. Dass der Bus auf Anhieb als echter Mercedes wahrgenommen wird, liegt vor allem an seiner "dicken Lippe", die Designer Stefan Handt noch deutlich nachschärfen konnte, auch wenn der Wagen schon weitgehend fertig war bei seinem Antritt in Neu-Ulm. Dazu hat er noch die Lichtkante in der Bugmitte eingezogen, die wie die gesamte Front den ikonischen Stadtbus O 322 zitiert. Leider war’s das auch schon mit den Extravaganzen: Der Rest des Wagens verströmt ein wenig das Flair der 90er mit seiner kompromisslosen Geradlinigkeit und der Übernahme von Teilen diverser Konzernbrüder. Allerdings lässt sich das Äußere mit einem Designpaket aufpeppen, was bei unseren beiden Testwagen denn auch dem höher ausstaffierten, 12,18 Meter langen Zweiachser Intouro zuteilwerden durfte. Dieser Testwagen bietet das Maximum von 55 Sitzen (vier mehr als im Vorgänger) und 41 Stehplätzen, der 13,09 Meter lange Intouro M reißt mit maximal 63 Sitzen und 44 Stehplätzen locker die 100-Personen-Marke und toppt den Vorgänger um satte acht Sitzplätze – und das bei 23 Zentimeter geringerer Länge.
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