Peugeot Partner Entspannter Partner

Test: Peugeot Partner Foto: Peugeot

Wie gut taugt ein Stadtlieferwagen für lange Strecken? Auf mehr als 3.000 Kilometern in vier Tagen kreuz und quer durch Deutschland soll der Peugeot Partner im neuen Gewand zeigen, ob er den Spagat schafft.

Vor ihm liegen einige Kilometer – der Peugeot Partner soll bei einer simulierten Kurierfahrt unter Beweis stellen, ob er sowohl in der Stadt als auch auf der Autobahn ein guter Begleiter ist. Innerhalb von 84 Stunden fährt er deshalb durch sechs deutsche Großstädte, bewältigt rund 3.000 Autobahnkilometer und verbraucht mehr als 200 Liter Diesel. Das ist einiges für einen kleinen Lieferwagen und verspricht auch für den Fahrer anstrengend zu werden.

Der Peugeot Partner FAP 90

Im Morgengrauen geht es los. Der Peugeot Partner FAP 90 steht vollgetankt vor dem Redaktionsgebäude in Stuttgart-Vaihingen. Die erste Kontaktaufnahme zwischen Redakteur und Fahrzeug findet am Heck statt. Auf der 1,80 Meter langen und – zwischen den Radkästen – knapp 1,23 Meter breiten Ladefläche soll die Fracht einen sicheren Platz finden. Im Sinne der formschlüssigen Ladung landen die Pakete am Trenngitter zwischen Laderaum und Fahrgastzelle. Besonders geschickt dabei: Der Testwagen hat Schiebetüren auf beiden Seiten. Das vereinfacht das Beladen und Verzurren mithilfe der sechs verfügbaren Verzurrösen. Etwas unglücklich ist allerdings die lichte Breite der Schiebetüren, die unter 80 Zentimetern liegt und damit, anders als etwa im Caddy, seitliches Beladen mit einer Europalette unmöglich macht. Die passt nur durch die Hecktüren in den Laderaum, dafür aber in Längs- und Querausrichtung.

Mit sicher verstauter Ladung geht es direkt auf die Autobahn Richtung Norden. Erstes Ziel an diesem Tag ist Kiel und danach geht es nach Berlin. Am Abend soll es dort als Lohn für die Mühen Currywurst bei Konnopke geben. Schon nach wenigen Kilometern ist klar: Hektik kommt in dem eher gemütlich beschleunigenden Fahrzeug sicher nicht auf. Mit knapp 1,6 Liter Hubraum und einer Leistung von 66 Kilowatt (90 PS) bringt es der Partner auf ein maximales Drehmoment von 215 Newtonmetern. Zum Dahinrollen reicht das allemal. Schnelle Überholmanöver auf der Autobahn erlaubt das allerdings nicht. Ganz automatisch steht der Tempomat deshalb fast die ganze Strecke bis Kiel bei 130 Kilometer pro Stunde. Eine gute Entscheidung, wie sich beim Tanken zeigt. Nur 5,6 Liter Diesel hat der Lieferwagen je 100 Kilometer bis in die norddeutsche Stadt verbraucht und das ändert sich auch auf der Weiterfahrt nach Berlin nicht.

Der Partner liegt beim Verbrauch im Mittelfeld der kurzen Lieferwagen

Am nächsten Tag entsteht plötzlich Zeitdruck. Ein Besuch in Köln steht an und der vereinbarte Termin findet wider Erwarten zwei Stunden früher statt. Das heißt Vollgas geben, wo es nur geht. Das schlägt sich im Verbrauch nieder – 2,6 Liter Diesel laufen auf 100 Kilometer zusätzlich in die Brennräume. Damit liegt der Partner im Mittelfeld der kurzen Lieferwagen. Als Alternative zum Testwagen mit Fünfganggetriebe bietet Peugeot dasselbe Fahrzeug auch mit sechs Gängen und Start-Stopp-Automatik an. Damit lässt sich für rund 1.000 Euro Aufpreis sicher beim Verbrauch das eine oder andere Zehntel drücken.

Von Köln geht es nach kurzem Aufenthalt weiter nach Bremen. Kurz vor der Autobahnabfahrt springt der Kilometerzähler über die 2.000er-Marke. Bislang gibt es am Sitzkomfort im Partner wenig zu bemängeln. Die Seitenführung in den Sitzen könnte zwar besser sein, trotzdem sind sie auch nach längerem Sitzen noch bequem. Das ist keine Selbstverständlichkeit in diesem Preissegment.

Ebenfalls wenig Grund zur Beanstandung gibt das Fahrwerk des Lieferwagens. Auch bei windigen Verhältnissen und Tempo 150 liegt das Fahrzeug stabil auf der Autobahn. In harten Kurvenmanövern auf Landstraßen wünscht sich der Fahrer gelegentlich dennoch etwas mehr Straffheit. Dafür rollt der Partner aber über die Pflastersteinstraßen in Dresden – dem letzten Etappenziel – ohne den Rücken des Fahrers übermäßig zu belasten.

Nach einem kurzen Abstecher zum Zwinger geht es auf die letzten rund 500 Kilometer zurück nach Stuttgart. Bis hierhin hat sich der Peugeot Partner FAP 90 ordentlich geschlagen und es gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich das bis nach Stuttgart noch ändert.

Fazit: Der Lieferwagen ist ein durch und durch unaufgeregtes Fahrzeug, das sowohl in der Stadt als auch auf langen Strecken ein guter Partner ist. Eine Überlegung wert ist das Sechsganggetriebe, denn auf Touren kreuz und quer durch Deutschland machen sich auch wenige Zehntel Verbrauchsvorteil finanziell schnell bemerkbar.
Markus Braun

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