Vision Zero Ziel: null Verkehrstote

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Dekra hält Vision Zero für umsetzbar. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) sieht Fortschritte.

Was haben Dormagen und Bad Homburg gemeinsam? Beide Städte können große Fortschritte bei der Verkehrssicherheit vorweisen: Fünf Jahre hintereinander kam dort kein Mensch bei Verkehrsunfällen ums Leben. Diese Erfolge sind in Deutschland einzigartig, wie eine Erhebung von Dekra unter Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern ergeben hat.

Auch international können sich diese Erfolge sehen lassen: In 20 betrachteten Ländern – 18 in Europa sowie in den USA und Japan – gab es null Verkehrstote in fünf Jahren hintereinander nur in vier Städten. Neben Dormagen und Bad Homburg sind dies Littlehampton in England und Hardenberg in den Niederlanden. Schaut man, welche Kommunen zumindest einmal zwischen 2009 und 2013 keine Verkehrstoten zu beklagen hatten, so zeigt eine interaktive Karte von Dekra (www.dekra-vision-zero.com) 808 Ergebnisse an, davon 132 in Deutschland.

"Vision Zero ist keine Utopie"

Die Dekra-Verantwortlichen sehen sich durch diese Ergebnisse in ihren Bemühungen auf dem Weg zu null Verkehrstoten bestätigt. "Vision Zero ist keine Utopie", erklärt Vorstandschef Stefan Kölbl. Daher müssten die Anstrengungen weitergehen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern und der Vision näher zu kommen, auch im Hinblick auf die Zahl der Schwerverletzten, erklärt die Prüforganisation, die am 30. Juni
90 Jahre alt wird.

Die Vision Zero geht auf den Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) zurück, der 2007 mit ihr das Ziel von null Verkehrstoten und Schwerverletzten formuliert hat. Dahinter steht die Erkenntnis, dass Menschen Fehler machen und ihre physische Belastung begrenzt ist. Das hat für den DVR zur Folge, dass Gesetzgeber und Gesellschaft mit einem sicheren Verkehrssystem und einer sicheren Arbeitswelt darauf reagieren müssen. "Die Unversehrtheit des Menschen muss an erster Stelle stehen. Leben ist nicht verhandelbar", sagt DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner gegenüber trans aktuell.

Erhebliche Potenziale, um die Unfallzahlen und die Unfallschwere zu reduzieren

Wie Dekra sieht auch der DVR noch erhebliche Potenziale, um die Unfallzahlen und die Unfallschwere zu reduzieren. Eine Chance sei das vernetzte oder autonome Fahren. Schließlich seien 90 Prozent aller Unfälle auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Dekra und DVR weisen aber darauf hin, dass dabei noch viele Fragen offen und recht­liche Hürden zu nehmen sind. Die Bundesregierung unterstützt die Vision Zero. "Jeder Tote im Straßenverkehr ist einer zu viel", sagt die Parlamentarische Staats­se­kretärin im Verkehrsministerium, Dorothee Bär.

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