Volkswagen Truck & Bus blickt in die Zukunft Automatisiert, sauber und digital

VW Innovation Day Foto: VW 11 Bilder

Im Jahr 2015 hat der VW-Konzern seine Nutzfahrzeugaktivitäten neu geordnet. Kernstück und zugleich Katalysator für die Entwicklung der Sparte ist das technische Entwicklungszentrum unter dem Chief Technical Officer Anders Nielsen. 

Ähnlich wie bei den Pkw steht auch hier die modulare Bauweise mit im Mittelpunkt. Dazu spielt auch der Begriff Lead Engineering eine zentrale Rolle. Statt jeden sein eigenes Süppchen kochen zu lassen, kümmern sich gemischte Teams von Ingenieuren darum, getreu ihrer Kompetenzen die passende technische Lösung zu finden. Dies schaffe Synergien, reduziere die Kosten und stärke das gemeinsame Know-How der Marken.

Auf dem Innovation Day in Hamburg definiert VW die Marschrichtung in drei Teilbereichen: Automated Transportation, Clean Transportation und Digital Solutions – automatisierter und sauberer Transport im Verbund mit digitalen Lösungen. Beispielhaft für den ersten Teilbereich stehen Scania und MAN. Die Schweden haben bereits eine serienreife Lösung für einen automatisiert fahrenden Kipper im Minenbetrieb in der Hinterhand. Dieser warte nur darauf, direkt in Kundenhand zu gehen. MAN wiederum betreibt in einem Forschungsprojekt einen fahrerlosen Lkw im öffentlichen Raum, dessen Aufgabe es ist, Baustellen abzusichern. 

Platooning in gemischter Formation

Dazu kommt das Platooning-Konzept. Auch hier sind Scania und MAN bereits auf öffentlichen Straßen aktiv. In Singapur steht zudem der Alltagsbetrieb im Hafen bevor – auch auf öffentlichen Straßen. Grundsätzlich wolle man das Konzept auch für gemischte Platoons aus mehreren Marken auf den Weg bringen. Scania und MAN sollen demnach technologische Vorreiter sein und gemeinsame Standards entwickeln, die für die gesamte Branche wegweisend sein könnten.

Rio-Box ab Werk

Für die künftige Strategie des Konzerns steht aber auch der Bereich Digital. Weltweit wird laut VW alle 44 Sekunden ein Lkw oder Bus vernetzt. Wieder treten dabei Scania und MAN als Innovationstreiber auf. Beide haben in den zwei Jahren seit Gründung des Bereichs in diverse Start-ups investiert, beispielsweise Sennder oder in die Telematikplattform Rio, die noch bis Ende dieses Jahres in Betrieb gehen soll. Rio tritt mittlerweile als die Digitalmarke im Konzern auf. MAN-Lkw haben die zugehörige Onboard-Unit bereits serienmäßig an Bord. Ab Werk werden dann wenige Basisdienste wie beispielsweise die Positionsanzeige kostenlos verfügbar sein. Für den Rest gebe es Pakete, "jedes mit seinem eigenen Preisschild".

Elektro-Lkw e-Delivery feiert Weltpremiere

Dritter Teil der Zukunftsstrategie ist die Antriebstechnologie. Dabei will VW aber keineswegs das Zeitalter des reinen Elektromotors ausrufen. Je nach Einsatzweck sind andere Antriebsformen sinnvoll. Speziell auf der letzten Meile scheint der Weg aber klar. "Die Elektrifizierung wird der Schlüssel sein", sagt Andreas Renschler, CEO von Volkswagen Truck & Bus. Dazu stellt VW in Hamburg auch gleich diverse Lösungen bereit: MAN steuert einen elektrischen TGM bei, VW den e-Crafter und – Weltpremiere – den zunächst Südamerika vorbehaltenen e-Delivery bei, der irgendwo zwischen Crafter und TGM rangiert. Dass aber selbst die Langstrecke nicht ohne E-Mobilität auskommen muss, zeigt Scania mit einem Oberleitungs-Lkw. In Deutschland sind beispielsweise Feldversuche in Hessen und Baden-Württemberg geplant. Speziell in den nordischen Ländern würde eine solche Lösung extrem vom dortigen Energiemix mit Fokus auf die Wasserkraft profitieren.
Auch ohne Oberleitung oder Trailer-große Batterien ist der Fernverkehr, so die Meinung von VW, nicht auf den Diesel beschränkt. "Es gibt nicht nur die eine Lösung", sagt Renschler. LNG bietet sich laut VW beispielsweise als saubere, gleichzeitig ebenbürtige Alternative zum Diesel an. Was fehlt ist wie bei Strom und Wasserstoff das Versorgungsnetz. "Daher bedeutet Verfügbarkeit nicht automatisch Durchdringung. Das sollte man im Hinterkopf behalten!"

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