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VR-Brillen im Einsatz Virtueller Forstarbeiter auf der Nase

virtual Reality Foto: HIAB

Virtual Reality ist längst kein Zukunftsthema mehr. Inzwischen gibt es eine Reihe von Anwendungen, die Fahrzeughersteller nicht mehr nur in Entwicklung und Produktion einsetzen.

Hersteller, die sich an Virtual-Reality-(V-R)-Brillen und den diversen Anwendungen versuchen, stehen längst in den Startlöchern. Gaming und Unterhaltung machten den Anfang, dann kam die authentische Autorennsimulation, blutige Shooter-Action oder die neuesten Hollywood-Blockbuster; mit der Modell- und Drohnen-Fliegerei ging es weiter. Doch neben Zockern, Cineasten und Modellfliegern kommen jetzt die ersten professionellen Anwendungen in der Fahrzeugindustrie hinzu. Und damit sind nicht Entwicklungstools oder Versuchswerkzeuge zur Simulation gemeint. Ein Beispiel für einen Fahrzeughersteller, der die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette inzwischen vorantreibt, ist Volkswagen Nutzfahrzeuge. Dabei setzt der Hersteller auch in der Fertigungsplanung und Mitarbeiterschulung auf V-R-Technologien.

Anhand eines Gestensensors können die Ingenieure gesamte Anlagen-Layouts in der virtuellen Realität intuitiv erstellen. Mit dem virtuellen Montagetraining sind V-R-Technologien auch Hilfsmittel bei der Qualifizierung von Mitarbeitern. Dabei wird ein jeweiliger Fertigungsabschnitt zunächst mit Video-Sequenzen auf dem Smartphone virtuell erlernt, so dass die Mitarbeiter damit optimal auf den anschließenden Praxiseinsatz vorbereitet sind.

Visuelles Steuerungssystem für Ladekräne

Volkswagen Nutzfahrzeuge nutzt Virtual-Reality darüber hinaus in einer weiteren Anwendung: Journalisten hatten bei der Presse-Präsentation des neuen Crafter, der im Herbst seine Weltpremiere auf der IAA in Hannover haben wird, die Gelegenheit, mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille einen ersten Blick auf die Gestaltung des Laderaums und den diversen Einrichtungen zur Ladungssicherung des neuen Transporters zu werfen.

Eine weitere Gelegenheit, wie V-R-Brillen im Nutzfahrzeugbereich eingesetzt werden können, war kürzlich auf der bauma in München zu sehen. Dort zeigte der Ladekranspezialist Hiab ein visuelles Steuerungssystem für Ladekrane namens HI-Vision 3D. "Auf Grundlage der jüngsten Fortschritte bei V-R-Brillen, Kameras und Connectivity-Möglichkeiten haben wir ein System mit Kameras oben auf dem Forstkran entwickelt, das es ermöglicht, den Arbeitsbereich einzusehen um den Kran von einem beliebigen Standpunkt aus ringsum zu betreiben, und zwar mithilfe einer V-R-Brille, des Steuersystems Hi-Vision 3D, das in der Branche einzigartig ist", sagt Rafai Sornek, Vice President Technology & Quality Development bei Hiab. Das System basiert auf vier Kameras, die nach Angaben von Hiab genau auf Augenhöhe des Kranbedieners auf dem Hochsitz oder in der Krankabine angebracht sind. Durch diese Positionierung der Kameras soll der Bediener, der den Kran mit Hi-Vision 3D aus dem Lkw-Fahrerhaus steuert, ein völlig realistisches Blickfeld erhalten, das einem Blickwinkel von 240 Grad entspricht. Dreht der Bediener den Kopf zur Seite, wechselt das Bild der Virtual-Reality-Brille von den nach vorne gerichteten Kameras zu den beiden seitlichen. Henrik Strömbäck von JS Frakt AB hat im schwedischen Hudiksvall, dort wo Hiab seinen Forschung- und Entwicklungsstandort hat, ausgiebig getestet. Obwohl der Umgang mit dem konventionellen Kran-Umschlag nicht zu vergleichen sei, brauche sich der Bediener des Krans an die neue V-R-Brille so gut wie nicht umzugewöhnen.

Bediener müssten nicht mehr im Fahrerhaus sitzen

Auch die Zukunft des Einsatzes der V-R-Brille hat er klar vor Augen. Der Bediener bräuchte künftig noch nicht mal im Fahrerhaus zu sitzen. Vorausgesetzt, es seien autonom fahrende Lastwagen im Einsatz, wäre es unsinnig, Kranfahrer in der Kabine zu haben, die nur darauf warteten, am Arbeitsort den Kran zu bedienen. Eine Person könne problemlos mehrere Lastwagen aus der Ferne steuern.

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
Lao 07 2016 Titel
lastauto omnibus 07 / 2016
13. Juni 2016
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