Vorsorge Fahrer radeln sich fit

Aktion "Denk an mich - Dein Rücken" Foto: BG Verkehr

Der Fahrerjob ist nicht nur beim Be- und Entladen anstrengend. Auch stundenlanges Sitzen fordert seinen Tribut. Wer gesund bleiben will, sollte etwas für seine Fitness tun.
Die Berufsgenossenschaft gibt Hilfestellung.

 

"Denk an mich - Dein Rücken"

Vorsicht ist besser als Nachsicht. Diesen geläufigen Spruch hat sich die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand, zu Herzen genommen. Gemeinsam mit der gesetzlichen Krankenversicherung Knappschaft und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) hat sie die Aktion "Denk an mich – Dein Rücken" ins Leben gerufen. Ansprechen möchten die Initiatoren der Präventionskampagne dabei vor allem auch Lkw-Fahrer. Denn insbesondere das Verlassen einer höher gelegenen Fahrerkabine kann buchstäblich auf die Knochen gehen.

Häufige Sprünge schaden dem Rücken

Denn oftmals springen die Lkw-Fahrer aus rund einem Meter Höhe aus der Kabine auf den Asphalt, weil das schneller geht, als die Trittstufen zu nutzen – und dies gleich mehrmals am Tag. Was viele nicht wissen: bereits der Sprung aus rund einem halben Meter reicht aus, dass eine Kraft auf den Körper einwirkt, die das Zwei- bis Dreifache des eigenen Körpergewichts beträgt. Häufige Sprünge gehen dabei auf den Rücken und den restlichen Bewegungsapparat.

Den Hubwagen zu Hilfe nehmen

Auch an anderer Stelle sollten die Fahrer vorsichtig sein. "Wer seinem Rücken etwas Gutes tun will, sollte zudem seine Arbeitsweise und Arbeitsbedingungen überprüfen. Zum Beispiel kann auch das Heben schwerer Lasten zu Rückenproblemen beitragen", erklärt die Arbeitsmedizinerin Dr. Johanna Stranzinger. Wann immer es möglich ist, sollte man daher Hilfsmittel wie Hubwagen verwenden.

Ist das nicht möglich, gilt es zumindest die richtige Körperhaltung zu berücksichtigen. Steht die Last auf dem Boden, sollte der Fahrer mit geradem Rücken von vorn möglichst dicht an die Last herantreten, beim Bücken das Gesäß nach hinten schieben und die Knie nicht weiter als 90 Grad beugen. Ruckartige Bewegungen sollte man vermeiden, stattdessen die Last in gleichmäßigem Tempo mittels einer Streckung der Hüft- und Kniegelenke körpernah anheben.

Auf gleichmäßige Gewichtsverteilung achten

Beim Tragen von Lasten wiederum ist eine aufrechte Körperhaltung zu beachten, nicht ins Hohlkreuz fallen und die Last so dicht wie möglich am Körper tragen. Zudem sollte man auf eine gleichmäßige Gewichtsverteilung achten, so die Tipps der Experten.
Natürlich spielt aber auch die persönliche Fitness eine Rolle. Daher hat die Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft (BG Verkehr) die Aktion »Fahr Dich fit« ins Leben gerufen. Schließlich haben die Fahrer nach Feierabend oft nicht die Möglichkeit, ein Fitnessstudio zu besuchen. Dabei würde etwas Bewegung als Ausgleich zum vielen Sitzen dem Kreislauf, den Muskeln und Gelenken gut tun.
Die BG Verkehr macht ihren Mitgliedsbetrieben und Versicherten daher ein wohl bislang einmaliges Angebot: Mehrmals die Woche steuern Mitarbeiter der BG mit einem Anhänger den Autohof Soltau an der A 7 an. Darin befinden sich jede Menge Fahrräder. Ziel ist es, die Fahrer auf eine Radtour mitzunehmen. Direkt vom Rasthof geht‘s los in die Lüneburger Heide.

Vorsorge und bewusster Umgang mit dem Körper

Fahrrad, Helm, Getränk und ein passendes Sport-Shirt stellt die BG Verkehr kostenlos. Nur motivieren muss sich der Fahrer noch. Dann geht es mit der geführten Tour ab ins Grüne. Bei schönem Wetter geht es um 17.30 Uhr bis Ende September fast täglich los. Zu erkennen sind die Mitarbeiter der BG Verkehr übrigens an ihren gelben Kampagnen-T-Shirts mit dem Schriftzug "Denk an mich – Dein Rücken". Zur eingangs erwähnten Vorsicht gehört eben auch Vorsorge und ein bewusster Umgang mit dem Körper.

Unsere Experten
Harry Binhammer, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Harry Binhammer Fachanwalt für Arbeitsrecht
Rechtsanwalt Matthias Pfitzenmaier Matthias Pfitzenmaier Fachanwalt für Verkehrsrecht
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