Nach Bekanntwerden der NOx-Affäre rollt bei VW der erste Kopf. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Martin Winterkorn hat seinen Rücktritt erklärt.
"Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist. Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen Konzern möglich waren", erklärt Winterkorn in einer offiziellen Stellungnahme. "Als Vorstandsvorsitzender übernehme ich die Verantwortung für die bekannt gewordenen Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren und habe daher den Aufsichtsrat gebeten, mit mir eine Vereinbarung zur Beendigung meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns zu treffen." Diesen Schritt gehe er im Interesse des Unternehmens, obwohl er sich keines Fehlverhaltens bewusst sei. Vielmehr wolle er mit seinem Rücktritt den Weg frei machen für einen Neuanfang des Konzerns. "Der eingeschlagene Weg der Aufklärung und Transparenz muss weitergehen. Nur so kann wieder Vertrauen entstehen. Ich bin überzeugt, dass der Volkswagen Konzern und seine Mannschaft diese schwere Krise bewältigen werden."
VW war jüngst in arge Bedrängnis geraten, weil bekannt wurde, dass in bestimmten Baureihen eine Software an Bord ist, die Labor-Messzyklen erkennt und den Dieselmotor in ein Sonderprogramm zwingt. Unter realen Bedingungen, also immer dann, wenn diese Software-Instanz inaktiv ist, halten die betreffenden Motoren die Stickoxid-Grenzwerte (NOx) nicht ein. VW drohen deshalb Milliarden-Forderungen.