Startschuss für den Test satellitengestützter Anwendungen der Verkehrs- und Logistikbranche in Sachsen-Anhalt: Am 10. März hat das Galileo-Entwicklungslabor in Magdeburg seinen Dienst aufgenommen. In Praxisversuchen sollen von dort aus die Vernetzung der verschiedenen Technologien aus Verkehr und Logistik erprobt und neue Services entwickelt werden. Langfristige Ziele sind unter anderem die Entwicklung einer umweltorientierten Zustelllogistik, neue Behälterkonzepte für die Frische-Logistik oder die Einbindung neuer Funktechnologien für den intelligenten Hafen. Betreiber des Labors sind das Frauenhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung und die Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, die gemeinsam mit Forschungspartnern aus der Region und der Industrie an zukunftsfähigen Lösungen arbeiten. DHL beispielsweise will mittels eines neuen dynamischen Dispositions- und Tourenplanungssystems die Zustellung und Abholung eiliger Paketsendungen in Innenstädten optimieren. „Mit dem Entwicklungslabor haben wir die Möglichkeit, neue Logistikkonzepte zu entwickeln, wie wir mit aktuellen Geodaten zum Beispiel auf Staus oder Baustellen reagieren können, um somit den Transport effizienter, schneller und ressourcenschonender durchzuführen“, sagt Dr. Keith Ulrich, der Leiter des Bereichs Research und Innovation von DHL. Laut dem Frauenhofer Institut besitzt das europäische Satellitensystem Galileo im Vergleich zum amerikanischen GPS eine höhere Präzision. Es ermögliche durch die Interaktion von Navigation und Kommunikation eine zentimetergenaue Ortung von Rohstoffen, Gütern, Fahrzeugen oder Personen. Die Investitionskosten von rund drei Milliarden Euro finanziert das Land Sachen-Anhalt aus dem Konjunkturprogamm II. Die Universität Magdeburg nutzt das Labor künftig auch für die Lehre auf dem Gebiet der angewandten Verkehrsforschung.