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Verkehrsleitsystem Auf den richtigen Weg bringen

Streckenverkehrsbeeinflussungsanlage, Verkehrsleitsystem, Autobah, A 81 Foto: Carsten Nallinger
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Stau auf der Autobahn: Um dem Problem entgegenzuwirken, hat die Landesstelle für Straßentechnik die Streckenbeeinflussungsanlage (SBA) auf der A 81 zwischen Leonberg und Mundelsheim in Betrieb genommen.

Nicht erst seit der Studie zur Staubelastung der Verkehrsoptimierer von Inrix hat gezeigt, wie schwierig es um den Verkehrsfluss in der Region Stuttgart bestellt ist. Mit durchschnittlich 60 Staustunden ist die baden-württembergische Metropole trauriger Spitzenreiter in Deutschland. Und perspektivisch gesehen nimmt der Verkehr wohl eher weiter zu.

Streckenbeeinflussungsanlage an der A 81 in Betrieb

Um dem Problem entgegenzuwirken, hat die Landesstelle für Straßentechnik die Streckenbeeinflussungsanlage (SBA) auf der A 81 zwischen Leonberg und Mundelsheim in Betrieb genommen. Rund 31 Millionen Euro wurden auf den 54 Kilometern verbaut (26 Kilometer je Fahrtrichtung). Etwa 14 Millionen Euro entfallen direkt auf die SBA - eben der Betrag, den der Bund zugeschossen hat.16,6 Millionen Euro hat die temporäre Seitenstreifenfreigabe einschließlich dem Umbau der Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd gekostet. Dafür weisen jetzt insgeamt 33 Anzeigetafeln auf Schilderbrücken auf aktuelle Vorkommnisse hin.

Stabilisierung des Verkehrsflusses

Schließlich dient eine SBA der Stabilisierung des Verkehrsflusses an einer knotenfreien Strecke. Sie beinhaltet Anlagen zum Angleichen der Geschwindigkeit, sogenannte Wechselverkehrszeichen. Des Weiteren geht es aber auch um die Freigabe beziehungsweise um das Sperren einzelner Fahrstreifen. Zudem ist es aber auch möglich, die Fahrstreifen bestimmten Fahrzeugtypen zuzuweisen - also etwa eine Bus- oder Lkw-Spur anzuzeigen.
"Der Bau eines Rings um Stuttgart wurde in den 60er/70er verpasst, heute ist das nicht mehr machbar", erklärte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann anlässlich der Einweihung. Bei rund 130.000 Fahrzeugen am Tag laut einer Zählung aus dem Jahr 2010 - bis 2025 sollen es sogar 140.000 Fahrzeuge pro Tag sein - müssten daher andere Lösungen her. "Es ist mir ein großes Anliegen, die vorhandene Infrastruktur durch solche intelligenten Verkehrssteuerungen besser zu nutzen und damit zur Verkehrsentlastung beizutragen", erklärte der Minister.

Letztlich dürfe man aber nicht nur die Kosten sehen. Denn der volkswirtschaftliche Nutzen sei ungleich größer. Weniger Stau und weniger Kraftstoffverbrauch sind ein Vorteil. Aber vor allem auch weniger Unfälle ist das Ziel.

Dafür sorgt aber nicht nur eine Menge intelligenter Technik, zu der unter anderem auch Sensoren und Videotechnik gehört. Das Herz der Anlage befindet sich in der Landesstelle für Straßentechnik. Dort arbeiten je zwei Mitarbeiter pro Schicht an dem Leitstand - drei Schichten am Tag, rund um die Uhr. Wobei dort nicht nur die Strecke zwischen Leonberg und Mundelsheim im Blick ist. So überwacht die Behörde beispielsweise auch alle Tunnel im Land. So etwa auch den Engelbergtunnel. Der wiederum wurde mittels einer Schnittstelle in das neue System integriert, nicht dass es dann vor beziehungsweise nach Leonberg einen Flaschenhals in der Verkehrstelematik gibt. Vieles läuft automatisch ab. Doch rückt etwa die Autobahnmeisterei aus, oder kommt es zu einem Unfall, können die Mitarbeiter auch manuell in das Geschehen eingreifen und die vom System vorgegebenen Empfehlungen sprichwörtlich überschreiben.

Auf Strecken mit SBA gibt es weniger Unfälle

Dieser ganze Aufwand wurde natürlich nicht aus dem Bauch heraus getätigt. Studien haben gezeigt, dass es auf Strecken mit SBA zu weiger Unfällen kommt. Auch kommt es zu weniger Staus beziehungsweise der Verkehr rollt allgemein flüssiger. Oder anders herum ausgedrückt: Die enstprechende Strecke kann zwischen fünf und zehn Prozent mehr Verkehrsaufkommen bewältigen. Das zeigt die Studie "Telematik im Verkehr - Kollektive Verkehrsbeeinflussungsanlagen auf Bundesfernstraßen" vom Bundesverkehrsministerium. Während der Einweihung der SBA war sogar von bis zu 20 Prozent die Rede.

In Anbetracht der Entwicklung immer mehr logistischer Dienstleistungen - zu denen auch der Straßengütertransport gehört, klingt das vielversprechend. Schließlich werde das Pkw-Aufkommen bis zum Jahr 2025 voraussichtlich um 15 Prozent steigen. Beim Lkw, so wurde bei der Einweihung gesagt, gehen die Verantwortlichen sogar von einem Plus von 80 Prozent aus. Wenn das keine Perspektive ist.

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