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Nosta Strategiefahrplan vom Mitarbeiter bis zum Kunden

Nosta ilo Foto: Ilona Jüngst

Nicolas Gallenkamp, geschäftsführender Gesellschafter der Nosta Holding, will den Mittelständler mit der Strategie 2020 für die Zukunft aufstellen. Mit seinem Team erarbeitet er einen umfassenden Fahrplan.

Das Kerngeschäft zusammenfassen und strukturieren, neue Geschäftsideen entwickeln –  typische Aufgaben, die Nicolas Gallenkamp nach dem Generationenwechsel in der Nosta Holding als geschäftsführender Gesellschafter übernommen hat. Vor allem beschäftigt er sich aber mit der Strategie 2020, mit der er das mittelständische Familienunternehmen in die Zukunft überführen möchte. Mittels Balanced Scorecard und Strategy-Mapping arbeiten er und sein Team daran, einen Strategiefahrplan zu erarbeiten – von innen nach außen, vom Mitarbeiter bis zum Kunden.

Dafür hat er sich Unterstützung in die Geschäftsführung geholt: Mark Grüntjes – vormals bei Amazon tätig – verantwortet die Themen Prozessoptimierung, Lean & Quality Management sowie IT und soll außerdem den Bereich Supply Chain Security aufbauen, ein Angebot für eine sichere Lieferkette für Kunden mit hochwertigen und diebstahlgefährdeten Waren, etwa Papierrollen oder Kupfer.

Auf der gleichen Ebene ist auch Marcus Thoben als CHRO angesetzt, der zuständig für die Personalentwicklung und -verwaltung und die 2016 neu gegründete Akademie ist. Logistik sei "people business", sagt Nicolas Gallenkamp, der Bereich Mitarbeiter hat für ihn deshalb Priorität. 

Herausforderung Personal und Digitalisierung

Die Themen Personal und technische Entwicklung sieht er als größte Herausforderung in der Logistikbranche, gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels. Nicht alles, so Gallenkamp, werde durch die Digitalisierung disruptiv verändert – Aufträge mit speziellen Anforderungen etwa müssten immer durch den Mensch disponiert werden.

Noch hat der Bereich Straßentransport mit rund 68 Prozent in der Gruppe die Nase vorn. Zusammen mit den etwa 40 eigenen Lkw disponiert das Unternehmen täglich rund 300 Einheiten, plus Fahrzeuge vom Spotmarkt. "Wir sind mit vielen unserer Kunden gewachsen und haben zahlreiche Abfertigungsbüros in den Standorten unserer Kunden", sagt ­Gallenkamp.

Unter der Sparte Transport betreibt Nosta bislang auch sein Eisenbahnangebot – Ganzzüge ab Osnabrück, nach Bremerhaven oder Dresden etwa. Auch wenn der Rail-Anteil gering ist, will Gallenkamp daran festhalten – "ich glaube an den KV". Vor allem der Standort Osnabrück sei wie geschaffen für die Entsorgung des Tiefwasserhafens Jade-Weser-Port, in den Hinterlandverkehren sei allgemein "Luft nach oben".

Mit der aktuellen Umbenennung von Nosta Transport zu Nosta Logistic hat Gallenkamp aber auch hier die Richtung vorgegeben: "Wir können die komplette Supply Chain bedienen – bis in die Intralogistik." Als Beispiel zieht der Firmenchef die Papierlogistik heran. Dort übernehme Nosta etwa für einen Kunden die Beschaffung der Rohstoffe in Südamerika sowie die Verzollung im Hafen und transportiere den Zellstoff dann per Zug in die Werkversorgung nach Osnabrück.

Die Vor- und Halbfertigprodukte werden ebenfalls per Zug beziehungsweise Lkw zwischen den Werken transportiert und nach Bedarf zwischengelagert. In einem Dienstleistungszentrum übernehmen Nosta-Mitarbeiter zudem Mehrwertdienstleistungen, etwa das Bedienen der Verpackungsstraße. Und letztlich sorge der Logistiker dafür, dass die fertigen Produkte zum Verkaufspunkt gelangen.

Zwölf Warehousing-Standorte


Auf zwölf Warehousing-Standorte kann das Unternehmen ver­wei­sen. Am Standort Ladbergen, gleich neben dem Verwaltungssitz, betreibt Nosta vornehmlich für einen Hersteller von Haushalts- und Gartenartikel aus der Region ein 10.000 Quadratmeter großes Lager mit rund 400 Palettenbewegungen am Tag, von dem aus die Garten- und Baumärkte bedient werden, außerdem ein 7.000 Quadratmeter großes Pufferlager.

Den Bereich Nosta Sea & Air will der junge Firmenchef ebenfalls stärken und vor allem den wachsenden Luftfrachtbereich künftig eigenständiger als bisher betreiben – ein weiterer Baustein für die Maxime "alles aus einer Hand". "Was wir noch nicht können, das entwickeln wir", sagt Gallenkamp.

Um das Risiko zu streuen, betreibt auch Nosta gerne einen Branchenmix und gleicht damit nach eigenen Angaben Konjunkturschwankungen besser aus. Gallenkamp ist aber um die richtige Dosierung bemüht – "ansonsten besteht die Gefahr, einen Bauchladen zu bekommen". Die Schwerpunkte sollen weiter bei der Papierlogistik, bei Stahl- und Handelslogistik und in der FMC-Branche bleiben, und im Falle des Standortes Duisburg auch bei der Chemielogistik.

Mitarbeiter in Prozesse einbinden

Jetzt aber erst einmal die Strategie 2020 und die Veränderungen, die mit dem Wechsel in der Führungsebene einhergingen. "Gerade direkt nach der ersten Unternehmergeneration ist das ein schwieriger Prozess – man kann nicht jeden auf Anhieb für die Veränderungen begeistern", berichtet er.

Erst vor fünf Jahren ist Gallenkamp nach eigenen Angaben in die Firma eingetreten. "Ich durfte vieles selber machen, auch Fehler machen, aber vor allem reifen und Verantwortung übernehmen." Aus dieser Erfahrung heraus will er, dass sich auch die Mitarbeiter in die Prozesse einbringen. Eine Umfrage habe etwa ganz klar gezeigt, dass es am Kommunikationsfluss hapert und mehr Transparenz geschaffen werden muss. Das Unternehmen besteht seit 38 Jahren, viele Mitarbeiter sind seit 25 oder mehr dabei – "einen Veränderungsprozess zu vollziehen ist da wichtig, aber nicht leicht".

Das Unternehmen

  • Die Nosta Gruppe hat 750 Mitarbeiter an 40 Standorten, darunter auch in Polen, den Niederlanden und Luxemburg.
  • Nicolas Gallenkamp ist seit Jahreswechsel geschäftsführender Gesellschafter der Nosta Holding. Zu den Schwerpunkten gehören neben dem Transport, See- und Luftfracht Warehousing sowie Kontraktlogistik.
  • Mutter Andrea Gallenkamp ist in die Noga Holding gewechselt, unter deren Dach die Immobilien sowie die Produktionssparte geführt werden. Dazu gehören die Nosta-Tochter Feil aus dem Sauerland mit ihren Intralogistiklösungen sowie die Firma GKU (Gesellschaft für komplexe Unternehmenslogistik) in Mansfeld, die Verpackungslösungen herstellt.
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