VDA rechnet mit Erholung für die Nutzfahrzeugindustrie

Der Aufwärtstrend in der Nutzfahrzeugindustrie wird auch im zweiten Halbjahr anhalten. Davon geht der Verband der Automobilindustrie (VDA) aus.

Er rechnet für das Gesamtjahr 2010 in Deutschland mit einem Anstieg der Lkw-Neuzulassungen (über sechs Tonnen) um fünf Prozent auf 64.000 Einheiten. „Allerdings sind wir damit noch immer weit von dem hohen Niveau des Jahres 2008 entfernt, das bei knapp 100.000 Einheiten lag“, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann vor Journalisten in Frankfurt. Vor allem die Produktions- und Exportzahlen stimmen die Branche zuversichtlich. Insgesamt 45.720 schwere Lkw wurden im ersten Halbjahr in deutschen Werken gefertigt. Das ist fast ein Viertel mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Beim Export gab es gar ein Plus von 22 Prozent auf 26.720 Fahrzeuge, wie Wissmann erläuterte. Auch der Auftragseingang entwickle sich überaus positiv. Er liege bei schweren Lkw im ersten Halbjahr um 80 Prozent über dem von Januar bis Juni 2009.  Trotz der positiven Tendenzen gab der VDA-Präsident noch keine Entwarnung. „Die Krise ist noch nicht überstanden“, betonte Wissmann. Es werde länger dauern, das Absatzniveau aus den Jahren vor der Krise zu erreichen. Auch für Westeuropa erwartet er 2010 daher nur ein leichtes Zulassungsplus. Am stärksten ist die Belebung laut VDA derzeit in den Überseemärkten. Vor allem in China, den USA und Brasilien ziehe das Geschäft stark an. „Die Gewichte auf den Nutzfahrzeugmärkten haben sich in Richtung China verschoben“, sagte Wissmann. Hatte das Reich der Mitte 2008 noch einen Anteil von weniger als 30 Prozent im schweren Segment, werden es nach VDA-Prognose 2010 mehr als 40 Prozent sein. Impulse für das laufende Jahr erhofft sich der Verband aber nicht nur von den Auslandsmärkten. Er baut vor auch auf die Wirkung der im September in Hannover anstehenden Leitmesse IAA Nutzfahrzeuge. „Diese IAA kommt zum richtigen Zeitpunkt“, sagte Wissmann. „Sie wird zeigen, wie erfolgreich wir aus der Krise heraus fahren.“ Doch auch die Politik sieht er gefordert, einen Beitrag zu leisten. Wissmann verspricht sich zum Beispiel von dem überarbeiteten Masterplan Güterverkehr und Logistik ein Bekenntnis zu einer modernen Verkehrspolitik, die die Verkehrsträger pragmatisch verbindet. Für den VDA-Präsidenten bedeutet dies das Aus von Maßnahmen, die nur die Straße einseitig belastet hätten. Auch der vom Verkehrsministerium geplante Feldversuch mit längeren Lkw-Einheiten stößt auf Zustimmung. Der VDA bezeichnet ihn gar als wichtigen Meilenstein. Text: Matthias Rathmann Datum: 09.07.2010

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