Logistikunternehmen sind mit der Geschäftslage durchaus zufrieden. Dunkle Wolken ziehen indes bei den Geschäftsaussichten auf. Hier rechnen die meisten mit einer schlechteren Geschäfts- und Auftragslage. Das geht aus dem Logistik-Indikator der Bundesvereinigung Logistik (BVL) für das vierte Quartal 2011 vor.
Demnach rutschte der Klimawert um 20 auf 126 Punkte zurück. Um 32 Zähler gab der Wert für die Geschäftserwartungen nach und landete auf 108,2 Punkten (Normalwert 100). Die Geschäftslage im vierten Quartal beurteilten die 100 befragten Unternehmen (Logistikdienstleister und –Anwender) weiterhin positiv. Der Zähler fiel nur leicht um sieben Punkte auf 145,3.
46,7 Prozent der Logistikdienstleister beurteilen ihre Lage als gut
Logistikdienstleister schätzten die Lage mit 143,2 Punkten etwa gleich ein wie zu Beginn des Jahres. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (46,7 Prozent) beurteilte ihre Geschäftslage als gut. Im Vorquartal waren es noch 61 Prozent. Die Kapazitätsauslastung stieg leicht an, die Auftragslage wird weniger optimistisch gesehen. Für die nächsten zwölf Monate rechnen die Logistikdienstleister mit etwas schlechteren Geschäfts- und Auftragslage. Investitionen werden nach wie vor geplant. Allerdings halten sich Unternehmen bei den Neueinstellungen etwas zurück. Mit einem Wert von 107,2 Punkten liegt der Klimawert trotz Rückgangs um 33 Punkte leicht oberhalb des Normal-100-Werts.
Auch Anwender bilanzieren starkes viertes Quartal
Auf Anwenderseite deuten die Ergebnisse auf ein leicht gedämpftes aber noch starkes Schlussquartal. Die Lage schätzen die Unternehmen mit 147,4 Punkten (Minus 6 Punkte) durchaus gut ein. Die Auslastung ließ nach, die Kapazitäten im Markt verringerten sich. In den nächsten zwölf Monaten erwarten Anwender positive Impulse vom grenzüberschreitenden Logistikbedarf. Im Inland dürfte das Geschäft ihrer Meinung nach stagnieren. Die eher zurückhaltende Erwartungshaltung führt der BVL auf die nicht geklärte Entwicklung in der Euro-Zone zurück. Rund 60 Prozent aller befragten Unternehmen sehen die ökonomische Stabilität Deutschlands wegen fortwährender Aufstockung von Rettungspaketen und den Garantiepflichten gefährdet.