Truck Trial EM 2013 Dritter Lauf im österreichischen Werfen

Foto: Thomas Kueppers 13 Bilder

Wasserlöcher sind gern gesehene Hindernisse im Trialsport. Manchmal kann es aber auch bedrohlich werden. In Werfen ging es noch einmal gut.

„Wenn das noch 24 Stunden so weiter regnet, säuft hier alles ab!“ Diese Ansage des Steinbruchbetreibers in Werfen im Salzburger Land beschleunigte dann doch die Abreiseaktivitäten des einen oder anderen Teams. Bezeichnend für das Wetter an diesem Wochenende: Die vollgelaufenen Sektionen in denen Besucher und Aktive in regelmäßigen Abständen neue Pegelstände messen konnten.Womit aber auch schon alles Negative rund um den dritten Lauf des Europa Truck Trial 2013 erzählt wäre. Zumindest wenn man davon absieht, dass erneut Diebe im Fahrerlager unterwegs waren. Die hatten es zwar „nur“ auf Bargeld, dennoch – sehr ärgerlich!

Trial-Sektionen gesteckt von zarten Händen

Umso charmanter war es, dass sich Karin Funke an der Seite von Hermann Schmitz als Parcours-Bauer versuchte. Mit teilweise schwerem Gerät wurden Löcher ins Gestein gebohrt, um den Torstangen im Fels halt zu geben. Und wer jetzt meint, die von zarter Hand geschaffenen Abschnitte wären feminin sanft ausgesteckt gewesen, sah sich arg getäuscht. Super Sektionen, anspruchsvoll gesteckt – das war die überwiegende Meinung der Akteure.

Aigner Senior gibt ein Trial-Gastspiel

Unter den Aktiven gab es ein paar Gesichter zu entdecken, die man schon lange nicht mehr gesehen hatte. Franz Aigner und sein Team, Trial-Urgesteine aus den Anfangszeiten, hatten ihren alten, silbernen Ural wieder Leben eingehaucht und mischten im Doppelstart in der Klasse S4 mit. Leider soll dies nur ein einmaliges Gastspiel gewesen sein, begründet mit der lokalen Nähe zum Wohnort.

Während es für den Ural am Ende nur zu einem Platz im Mittelfeld reichte, konnte Sohnemann Micheal Aigner, bei seinem allerersten Trial überhaupt, einen Sieg einheimsen. Dazu kam Aigner Junior allerdings nur „dank“ seiner fehlende Erfahrung. S1-Quax Alain Henrard benötigte nämlich einen Sozius. Seine Ehefrau Hélène hatte sich einen Fuß arg verknackst. Deshalb musste sich Henrard auf die Suche nach einem Interims-Co-Piloten machen. Ein Angebot, dass alle Angefragten dankend ablehnten – schließlich sind die speziellen Flugeigenschaften des Henrard’schen Unimog unter Trailern hinreichend bekannt.

Aigner Junior gibt sein Trial-Debüt

Michael Aigern sagte dagegen motiviert und freudig zu, nichts wissend von dem Temperament des Franzosen. Schon in der allerersten Sektion wurde Aigner allerdings schlagartig klar, warum die anderen abgesagt hatten. Trotz des für Henrard sehr sanften Umfallers, holte das neu zusammen gewürfelte, binationale Team den Sieg in der kleinen Klasse. Vive la France, vive l’ Allemagne - es lebe die deutsch-französische Freundschaft, die auch im wahren Leben so manchen Stoß oder „Unfall“ übersteht. Wenn da mal nicht eine innige Trial-Freundschaft aufkeimt.

Deutsch-französisch blieb es dann auch auf dem Podium. Platz zwei war nämlich für Vater und Sohn Fahlbusch sicher - mangels weiterer S1-Starter. Die S2-Klasse war erneut eine innertschechische Angelegenheit – diesmal mit dem besseren Ende für Bohumir Cap vor Titelverteidiger Prazak.

Team Zebra Zil gewinnt das Heimspiel

In der Klasse S 3 war der Zweifachsieger und Tabellenführer Udo Heidenreich leider nicht angereist. Diese Möglichkeit ließen sich die Titelverteidiger vom Team Zebra Zil beim österreichischen Heimatlauf natürlich nicht entgehen. Der Sieg bedeutet damit auch die Tabellenführung vor Heidenreich.

Dagegen war die Klasse S 4, dank des unerwarteten Aigner-Mini-Come-Back und der Rückkehr von Philipp aus dem Hanfbachtal in den Schoß der Trial-Familie, endlich wieder einmal gut besetzt. Doch der Klassen-Dominator Jan Borzym ließ sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Mit seinem dritten Sieg im dritten Lauf ist der Thüringer auf dem besten Weg zur vorzeitigen Titelverteidigung. Marcel Schoch und Co-Pilot Johnny Stumpp vom Team HS Schoch konnten erneut nachziehen. Sie gewannen ebenfalls in der Klasse S5. Leider gingen in der Großklasse dieses Mal nur drei Teams an den Start.

Manent und Cellier gewinnen bei den Prototypen

Bei den vereinten Prototypen verbuchten Manent/Cellier ihren ersten Sieg mit dem Ex-Henapl-Ural. Die S1-Meister von 2011 konnten sich also schnell auf das erheblich größere Gefährt einstellen. Ob deshalb Karl Vavrik vor Schreck nach zwei unangefochtenen Siegen bei den Protos seinen Power-Krabbler umgeworfen hat, bleibt sein Geheimnis. „Nur“ Platz drei nach zwei Siegen zeigt, dass hier richtig Bewegung in die Tabelle kommt.

Was die Tabelle anbelangt, so wird in diesem Jahr wird parallel nach der ab 2014 geltenden neuen Achsen-Formel gewertet. Danach heißen die Sieger diesmal Team Avia bei den Zweiachsern, Borzym bei den Drei- und natürlich HS-Schoch bei den Vierachsern.

Fazit: Der Trial in Werfen war eine gelungene Veranstaltung mit selektiven Sektionen, die deutlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Es gab viele gefahrene Abschnitte und damit wenig Wartezeiten für die Teams – aber auch eine  Schrecksekunde für die Cloppenburger, nämlich als plötzlich Qualm aus dem rollenden kombinierten Werkstatt-Schlafsaal namens „Sixpack“ aufstieg. Es war allerdings nur ein Kabelbrand, der rasch und ohne schlimmere Schäden erstickt werden konnte. Feuer, Wasser, tolle Atmosphäre – und damit alles dabei, was eine gelungene Veranstaltung ausmacht. Weiter geht es im Europa Trial-Kalender Ende Juli auf dem Off Road-Areal der Arena Oscherslaben in Gröningen.

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