Truck Rallye Beste Dakar seit Jahren!

Rallye Dakar 2012 Foto: DPPI 31 Bilder

Die Motorsportwelt ist sich einige: Die „Exil“-Dakar 2012 war eine der besten seit vielen Jahren.

Gab es rund um den VW-Ausstieg noch Bedenken, der bestand der Traditionsveranstaltung könnte mit dem Ausstieg des letzten großen Werksteams gefährdet sein, lösten sich in Rallyestaub auf. Im Gegenteil: Eine riesige Vielfalt an Marken, durch sehr engagierte Privatteams mit oder ohne Werksunterstützung auf die vielen Räder gestellt, ließ einen sportlichen Verlauf entstehen, wie er schon lange nicht mehr bei der Dakar gelebt wurde.

Das gilt auch und besonders für die Truck-Wertung. Hier kam es zu dem vorher prognostizierten Duell zwischen dem Team de Rooy, das sich dank Iveco-, Petronas- und Groeneveld-Unterstützung allerdings inzwischen locker auf dem Niveau eines gut organisierten Werksteams bewegt. Und weil gleichzeitig Dauerkonkurrent und Dakar-Dominator Kamaz auf einen Generationenwechsel setzte, waren die Waffen von vornherein anders verteilt. Spannung garantiert!Hinzu kamen dramatische Momente wie der Ausschluss von Kamaz-Jungstar Nikolaev wegen Unsportlichkeit oder der spektakuläre Abflug des Loprais-Tatra und damit des größten Iveco- wie auch Kamaz-„Ärgerer“.

Besser konnte der Zeitpunkt für Gerard de Rooy kaum gewählt werden: Zum einen war es das bestmögliche Comeback nach seiner schweren Rückenverletzung und Fast-Karriere-Ende. Dann die Jahreszahl: Genau vor 30 Jahren hat Vater und Teamchef Jan de Rooy mit einem DAF NTT2800 zum ersten Mal die Lkw-Wertung der Dakar gewonnen und manifestierte mit einem weiteren Sieg vor 25 Jahren 1987 (DAF FAV 3600 4×4 TurboTwin II) - noch eine Jubiläumszahl - seine herausragende Stellung im Lkw-Rallyesport! Und jetzt setzt der Sohnemann mit dem Iveco Strator „Torpedo“-Hauber diese ganz besondere Familientradition mit seinem ersten Dakar-Sieg fort. Das Sahnehäubchen setzt Hans Stacey, Neffe von Jan, dem de Rooy-Sieg mit seinem zweiten Platz mit dem Trakker Evolution II auf. Stacey ist der letzte Sieger der Lkw-kategorie bei der klassischen Dakar 2007, damals vor fünf Jahren im MAN. Mit drei Tagesseigen von Miki Biasion und andauernd vorderen Plätzen von Pep Vila und Jo Adua (ebenfalls alle Iveco), die trotz Werkzeug- und Teile-Ballast den (sehr) schnellen Service des de Rooy-Teams absolvierten, kann das für die Dakar 2012 neu formierte Team auf einen Mega-Erfolg stolz sein.  Das zeigt auch ein Blick in die Statistik: Gerard de Rooy führte ab Etappe vier ununterbrochen und holte mit dem schnellen Iveco-Hauber fünf Tagessiege. Weitere drei Etappen gingen an Miki Biasion. Apropos fünf: Das Team startete mit fünf Ivecos und brachte alle fünf auch ins Ziel - zwei davon als Doppelsieger, drei unter den ersten zehn! Mehrmals sogar mit mehreren Fahrzeugen an der Spitze. Herausragend Etappe 12 mit den Plätzen eins bis vier für die Truppe aus Son bei Eindhoven. Langeweile kam trotz der türkisgrünen Dominanz nie auf. Auch nicht bei der Berichterstattung über die teilnehmenden Lkw, die in diesem Jahr spürbar besser war als in der Vergangenheit. Neidvoll geht der Blick von Deutschland zu unserem kleinen Nachbarn im Westen. Oh du glücklichen Rallye-Niederlande! Denn aus deutscher Sicht verlief die Dakar nach hoffnungsvollem Auftakt eher traurig. Ohnehin mit nur einem schnellen Vertreter in der Truck Wertung - Franz Echter, Detlef Ruf und Artur Klein im MMMP-MAN, allerdings unter der Flagge des Niederländischen VEKA-Teams - war der Traum nach mehreren Defekten vorzeitig ausgeträumt. Zu diesem Zeitpunkt war Echter der Schnellste seines Teams und erreichte sogar einen zweiten Etappen-Platz. Weitere Starter mit deutschem Pass - Klaus Bäuerle und Thomas Wallenwein und Matthias Behringer - konnten als Service-Trucker schon wegen ihrer Servicearbeit nicht weit vorne mitmischen. 

Von 76 in Wertung gestarteten Lkw sind 60 angekommen. Eine Quote, die für die Qualität der Lkw spricht und die in Afrika so meist nicht erreicht wurde.  Bei so vielen guten Nachrichten und tollen Bildern mag man die „Auswanderung“ der Dakar nach Südamerika verzeihen. Gratulation und Dank an die Aktiven und Macher der Dakar 2012. Wir freuen uns schon heute auf 2013!

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