Truck Race Spielberg Red Bull eisgekühlt

spielberg, 2016, truck race Foto: whitecrossmedia 7 Bilder

Beim Saisonauftakt in Spielberg ließ sich Jochen Hahn von den Wetterkapriolen in Österreich nicht aus der Ruhe bringen und setzte sich an die Spitze der Gesamtwertung. Zweiter Star des Rennwochenendes war Adam Lacko, der dem regnerischen Sonntag seinen Stempel aufdrückte.

Was für ein verrückter Saisonauftakt: Als die Truck Racer auf dem Red Bull Ring in der Steiermark die Motoren starteten und die ersten offiziellen Runden in der Saison 2016 angingen, blickten sie auf schneebedeckte Berge. Der Winter war noch einmal zurückgekommen und sorgte für klamme Finger und missmutige Minen beim Aufbau des Fahrerlagers. Nachdem den Motoren in diesem Jahr mit kleineren Restriktoren die Luft noch ein Stück weiter abgedreht wird, sollte der Saisonauftakt auch Aufschluss darüber geben, wer mit den neuen Rahmenbedingungen am besten zurechtkommt.

Hahn beherrscht Tag 1

Bei den Presse- und VIP-Fahrten sowie im freien Training machte Ex-Champion Hahn bella figura. Bluffte der Rest des Feldes oder war das schon eine belastbare Aussage, die einen Hinweis auf die aktuellen Kräfteverhältnisse gab? Hahn jedenfalls gab sich zuversichtlich und versprach, auch am Samstag zu liefern. Was er prompt tat, im ersten Zeittraining des neuen Jahres setzte sich der Altensteiger souverän durch. Dahinter: zwei faustdicke Überraschungen und eine halbe Enttäuschung. Für die Überraschungen sorgten René Reinert und Lokalmatador Markus Altenstrasser. Der Oberösterreicher steht im Iveco-Team Schwabentruck oft im Schatten seines Kollegen Gerd Körber – doch diesmal ließ es Altenstrasser ordentlich krachen und distanzierte den Altmeister deutlich. René Reinert wiederum präsentierte sich in Top-Form und wurde mit der zweitschnellsten Rundenzeit in der Superpole gestoppt. Was man eigentlich eher dem Tschechen Adam Lacko im Buggyra zugetraut hätte, aber der kam über Platz 7 nicht hinaus.

Dass der Transportunternehmer aus der Lausitz und der Lokalmatador nicht einfach nur Glück gehabt hatten, unterstrichen sie im ersten Championshiprennen. Nach 20 Runden und kurzer Diskussion am grünen Tisch wurde auf den ersten fünf Plätzen nur deutsch – oder eben österreichisch – gesprochen: Hahn vor Reinert, Altenstrasser, Sascha Lenz und Gerd Körber. Ryan Smith, in diesem Jahr bei Oxxo Racing unter Vertrag, kam zwar als Dritter über die Ziellinie, bekam aber wegen Frühstarts 30 Sekunden zusätzlich auf seine Rennzeit gepackt.

Der zweite Samstagslauf fühlte sich eher nach Saisonende denn nach Saisonauftakt an. Die Kontrahenten waren offenbar schon auf Vollkontakt programmiert, ehe die neue Europameisterschaftsrunde richtig Fahrt aufgenommen hatte. Etliche Renngeräte kamen nach den zahlreichen Karambolagen arg ramponiert zurück ins Ziel. Vor allem Ellen Lohr, Norbi Kiss (zum ersten Mal im Mercedes), Markus Altenstrasser und Frankie Vojtisek hatten während der 20 kurzen Runden Federn gelassen, während sich Jochen Hahn vom achten Startplatz (wegen reverse grid) zielstrebig nach vorne gearbeitet hatte. An seinem Teamkollegen Reinert kam er allerdings nicht mehr vorbei, der freute sich über einen hart erarbeiteten Sieg. Und wie schon nach dem ersten Lauf durfte Markus Altenstrasser wieder mit auf’s Stockerl, er wurde erneut Dritter.

Lacko tanzt im Regen

Über Nacht schlug dann das Wetter erneut um, am Sonntagmorgen goss es pünktlich zum Warm up wie aus Eimern. Die deutlich kühleren Temperaturen hatten durchaus positive Auswirkungen auf die Rennfahrer. Am zweiten Tag ging es auf der Rennstrecke trotz der extremen Verhältnisse deutlich gesitteter zu. Was nicht zuletzt an der Entscheidung der Rennleitung lag, die beiden Wertungsläufe sozusagen mit angezogener Bremse zu starten und das Abschlussrennen vorzeitig zu beenden. Zwei Runden lang schwenkten die Streckenposten nach den Starts die gelben Flaggen, es musste also in Kolonne gefahren werden. Danach revanchierte sich Adam Lacko mit zwei grandiosen Auftritten für die magere Ausbeute des Vortages. Der Tscheche fuhr auf der regennassen Piste in einer eigenen Klasse und düpierte die Verfolger im Rennen drei mit einem Vorsprung von 27 Sekunden. Die nächstplatzierten Anthony Janiec und Jochen Hahn sahen auf den letzten Umläufen die Gischt von Lackos Buggyra nur noch in weiter Ferne.  Im vierten und letzten Championship-Race waren es immerhin noch 15 Sekunden, die der Tscheche schneller war als der zweitplatzierte Ryan Smith.

Jochen Hahn, der dreifache Europameister, geht nun mit 48 Punkten vor dem Vize-Europameister Adam Lacko (42 Punkte) und René Reinert (33 Punkte) in die Saison. Auch in der Teamwertung liegt Hahn zusammen mit  René Reinert vorne.

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