Truck Race EM Aufwachen, Nogaro - Truck Race rockt die französische Provinz

Truck Race Lauf drei in Nogaro Foto: Oscar Hoogendoorn 16 Bilder

Kalt, nass, und ziemlich turbulent - das Wochenende in Nogaro hatte einiges an harter Rennaction zu bieten. Die Karten sind wieder einmal neu gemischt. Bei den Fahrern kommt ein lange vermisstes Gesicht wieder auf's Treppchen. In der Teamwertung steht auf einmal Bird's Bernau auf Platz eins. 

In der Super Pole am Samstag ist das Staunen groß: Chris Levett, der bisher eher in den hinteren Rängen gedümpelt ist, fährt zunächst auf Platz eins. Kurz vor Ende des Qualis luchst ihm Markus Bösiger gerade noch die Position ab. Diese Reihenfolge setzt sich auch im Rennen fort. Entsprechend groß ist auch die Verwunderung über den Leistungsschub bei Levett.

Der amtierende Meister David Vrsecky hat dagegen einen schlechten Start hingelegt. Im ersten Rennen wird er nur siebter. Umso mehr freut sich dafür Markus Oestreich. Der deutsche komplettiert das Treppchen. Antonio Albacete fährt auf vier, vor Jochen Hahn und Adam Lacko. Teamkollege Alex Lvov reiht sich hinter Vrsecky auf acht ein. Auf neun kommt Anthony Janiec. Uwe Nittel holt sich an seinem zweiten Rennwochenende gleich die ersten Zähler mit dem zehnten Platz.

Im zweiten Rennen starten also Vrsecky und Lvov aus der ersten Reihe. Lacko kassiert am Start Vrsecky. Die beiden gelben Allgäuer-MAN führen das Feld an. Europameister Vrsecky lässt sich das aber nicht lange gefallen. Nach zwei Runden kommt der Konter. Nach ihm zieht das Verfolgerfeld gleich mit an Lvov vorbei. 

Zwischenzeitlich kann Albacete auf Vrsecky aufschließen. Zwei Runden vor Schluss muss der Meister erneut klein bei geben. Albacete ist vorbei. Etwas weiter hinten nimmt sich Levett Oestreich vor. Auf dem Treppchen zeigt sich trotzdem ein Bild wie aus 2009er Tagen: Albacete, Vrsecky und Hahn.

Bösiger kommt hinter seinem Teamkollegen auf Platz sechs, dahinter Lvov auf sieben. Uwe Nittel holt sich den achten Platz vor Szobi und Janiec.

Im Vergleich zum trüben Samstag, hält der Sonntag eher, was Nogaro verspricht. Die Temperaturen steigen zwar nicht allzu hoch, die Strecke bleibt aber trocken.

Im Qualifying wiederholt sich das Bild von Samstag: Levett holt sich den zweiten Startplatz. Für seinen Markenkollegen Hahn läuft es allerdings weniger gut. Er muss sogar seinen Platz in der Super Pole für Nittel räumen. 

Im dritten Rennen des Wochenendes fahren wieder Albacete und Levett vorne weg. Dahinter folgen die MKR Renaults. Interessanter ist dagegen das Tschechisch/Tschechische Duell zwischen Vrsecky und Lacko. Dicht an dicht bekriegen sich die beiden, bis es zum Crash kommt. Unter lautem Getöse krachen die beiden ineinander. Vrsecky erwischt es dabei nicht so stark wie den MAN-Mann Lacko, der ans Ende des Feldes zurückfällt. Weiterfahren können allerdings beide. Lacko rettet sich noch auf den zehnten Platz. Für Vrsecky kommt  das aus aber kurz nach dem Crash: Elektronikprobleme.

Eher mechanischer Natur ist der Zwischenfall, der Oestreich den vierten Platz kostet. Mit angeschlagener Bremse rutscht Oese quer durch die Wiese und kann sich, ein paar Kunststoffteile ärmer, hinter Hahn wieder einsortieren. 

Uwe Nittel verbessert sich erneut mit einem sechsten Platz vor Lvov und Janiec. Platz neun geht an Javier Mariezcurrena.

Das vierte Rennen hat es in sich. Es hat schon fast den Anschein, als ob die Teams genau im Kopf haben, wie viel Zeit sie noch bis zum Truck-Grand-Prix am Nürburgring für Reparaturen haben. 

Schon im Startgetümmel geraten Albacete und Janiec heftig aneinander. Der Spanier muss nach dem Crash das Feld von ganz hinten aufrollen. Auch Markenkollege Levett verstrickt sich in einen Unfall: im Clinch mit Mariezcurrena fällt der Brite weit zurück. 

Zwischen dem ganzen Getümmel führt Lvov das Feld an, dicht gefolgt von Oese, Bösiger, Nittel und Hahn. Oese will vorbei und sich den erste Platz sichern. Doch der Russe Lvov hält dagegen. Beide krachen ineinander und rutschen zusammen ins Kiesbett; einer in Fahrtrichtung, der andere um 180 Grad gedreht.

Zunächst erbt also Bösiger den Siegerplatz. Kurz darauf meldet sich allerdings sein Motor zu Wort. Auch die Farbe der Abgase verheißt nichts gutes. Bösiger lässt es ruhiger angehen, um sich ins Ziel zu retten. Hahn kommt so am Schweizer vorbei und schnappt sich den Sieg. Gegen Nittel kann sich Bösiger aber trotz Motorschaden noch wehren. Auf Platz vier wäre eigentlich Janiec durchs Ziel gefahren. Wegen der Kollision mit Albacete entscheidet die Rennleitung aber, ihn zu disqualifizieren. Platz vier erbt Mariezcurrena, vor Levett und dem Franzosen Robineau. Albacete kommt auf Rang acht ins Ziel, vor dem Portugiesen Rodrigues und dem Ungarn Szobi. 

In der Meisterschaftswertung sind damit die Karten neu gemischt: Albacete führt mit 132 Punkten. Dahinter sind Bösiger und Hahn mit 120 Zählern punktgleich. Vrsecky bleibt mit einigem Abstand vierter, vor Oestreich. Levett scheint zu alter Stärke zurück gefunden zu haben. Er steht nun auf Rang sechs, vor Lvov, Lacko und Janiec. Zehnter bleibt Szobi.

Mit 18 Punkten in Nogaro nähert sich Nittel mit Riesenschritten dem Spanier Mariezcurrena und Balazs Szobi an. Die Top Ten werden langsam greifbar für den Rookie.

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