Truck Race Misano, 18./19. Mai 2013 Starker Auftakt in Misano

Jochen Hahn fuehrt nach dem ersten Rennen in Misano die Tabelle an - mit 44 Zaehlern. Foto: Thomas Küpppers 7 Bilder

Die Truck-Rennsaison 2013 hat begonnen. Die Strecke von Misano bei Rimini sah am Rennwochenende vom 18. und 19. Mai 2013 drei Sieger in vier Rennen, zwei Pole-Setter und am Ende eine Tabelle, die auf eine spannende Saison hoffen lässt.

Auf der Rennstrecke an der Adria-Küste präsentierten die Teams zum Teil einige neue Gesichter - und nicht nur das. Auch diverse Trucks gingen mit einem neuen, überarbeiteten Gesicht an den Start. So lässt zum Beispiel die neue Optik bei MKR Rückschlüsse auf den neuen Renault Premium zu, der erst in knapp vier Wochen in Lyon vorgestellt wird.

Auch die MAN-Armada zeigt inzwischen Zähne und präsentiert sich mit dem neuen MAN-Logo. Ein etwas größeres Facelift war bei Ellen Lohrs Renntruck zu erkennen. Ihr Bolide atmet jetzt mit den Kiemen der aktuellen Sternenflotte. Genutzt hat die schnellere Optik aber nichts. Zum ersten Rennen konnte Lohr wegen technischer Defekte erst gar nicht antreten. Bei den anderen Läufen kämpfte die Mercedes-Pilotin erneut mit technischen Ausfällen. Gekämpft wird mit stumpfen Waffen, da die Unterstützung seitens Mercedes gänzlich fehlt. Zu bewundern ist das Durchhaltevermögen des kleinen Privat-Teams.

Hahn dominiert das erste Rennen

Dabei fühlten sich alle Skeptiker nach dem ersten Rennen bestätigt: Jochen Hahn wird dieser Saison wieder seinen Stempel aufdrücken - so dominant gab der schnelle Schwarzwälder den überlegenen Titelverteidiger. Wo waren Fahrer wie der Ungar Kiss, der im Vorfeld selbstbewusst angekündigt hatte, dass er mit dem Vorjahres-Siegerauto von Hahn den Titel holen will? Wie steht es um David Vrsecky, der nach seinen erfolgreichen Weltrekordversuchen einen kompletten Saisonvorrat an Sieger-Adrenalin mit sich herumfährt? Oder Markus „Oese“ Oestreich, für den mit dem Wechsel auf die Bayernmarke ein langgehegter Wunsch in Erfüllung ging und der jetzt endlich ganz vorne mitfahren will? Von dessen neuem „Teammate“ Albacete ganz abgesehen. Bei dem stapeln sich mittlerweile bekanntlich die Rechnungen, die der Matador mit dem Süddeutschen offen hat.

Bekannte Rollenverteilung

Rennen eins des neuen Truck-Rennjahres begann dort, wo die letzte Saison endete: Pole und Sieg für Jochen Hahn. Dahinter: David Vršecký mit nur vier Zehnteln Abstand. Da hatte ein Schlückchen Adrenalin den Buggyra-Piloten wohl schon um einiges schneller gemacht. Oestreich auf drei und dessen Teamgefährte aus MKR-Zeiten, Markus Bösiger, auf vier komplettierten die Spitze. Hatte dieses Ergebnis aber Aussagekraft mit Blick auf die Saison? Bei den weiteren Rennen zeigte sich ganz klar: Nein.

Rennen zwei im Handicap-Modus: Der Achtplatzierte Gerd Körber parkt auf Pole, der Siebte auf zwei und so weiter. Hahns Platz hinten in den Rängen trägt logischerweise jetzt die Nummer acht. Das System hat sich bewährt und garantiert starke Manöver, wenn jemand wie der amtierende Champion versucht, das Feld von hinten aufzurollen. Eine Mission des beinahe gelang: Platz drei für Hahn, Platz zwei für Oestreich und Sieg für den Finnen. Allerdings gibt’s dafür nur die halbe Punktzahl -  das ist der Deal im jeweils zweiten Rennen.

Positionskämpfe am zweiten Tag

Neuer Tag, neues Mischungsverhältnis. Zuerst droht das Wetter mit deutschen Verhältnissen wie beim 24-Stundenrennen am Ring, zu dem Markus Oestreich von hier durchstarten will. In der Eifel wartet ein Platz im Cockpit eines Renn-Mini, den er sich mit Harald Grohs teilt. Vielleicht war das der Grund, warum der Neu-MANner so viel Gas gibt und die Superpole mit 15 Hundertstel an Norbert Kiss abgeben muss.

Im trockenen Sonntags-Cuprace war der Fuldaer vielleicht mit den Gedanken schon allzu arg in der Eifel – am Ende nur Platz zehn. Vorne wetzte Hahn-Dauergegner Albacete erfolgreich die Messer und stellte in der Tabelle Waffengleichheit her. Hahn musste den Herausforderern Kiss und Vršecký auf die Sattelplatte schauen.

Mäkinen Sieger im Handicap-Rennen

Die halbierten Punkte beim abschließenden Handicap-Rennen konnte dann wieder Mäkinen für sich verbuchen, gefolgt von Lacko, Vršecký und Albacete. Jochen Hahn musst am Restknochen des fünften Platzes herumknabbert, von dem Renè Reinert auch noch ein paar Stückchen abhaben wollte.

Der Blick auf die Verteilung der Punkte des gesamten ersten Wochenendes, ist nach diesen Ergebnissen sehr aufschlussreich. Hahn gab erfolgreich den Jäger und Sammler und ist mit insgesamt 44 von 60 möglichen Punkten erfolgreichster Pilot. Spannend wird es allerdings dahinter: Vršecký sackt 42 Zähler ein, Mäkinen 32 und Albacete 30 Punkte – auch wenn der von Kiss heftig abgeschossen wurde. Oestreich reist mit 25 Zählern in die Eifel.
Adam Lacko entscheidet mit 23 Punkten das teaminterne Duelle mit Markus Bösiger für sich, der nach Misano 20 Punkte auf seinem Rennkonto hat.

Kiss vor Reinert

Der Ungar Kiss muss sich mit nur 19 Pünktchen zufrieden geben und wird damit in der Tabelle genau vor René Reinert geführt, der immerhin 15 Punkte einkassieren kann. Die Top Ten wird von Gerd Körber aufgefüllt, der mit seinem auf die aktuelle Stralis-Optik angepassten Iveco immerhin noch elf Punkt einfahren konnte.

Bleibt nach Misano die Hoffnung, Fans in diesem Jahr mehr als nur die hinlänglich bekannte Zweisamkeit an der Spitze erleben können- denn die Markenkollegen Hahn und Albacete haben erstarkte Mitspieler bekommen.

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