Travelpilot 72 Truck EU LMU Mit dem Navi im Gespräch

Travelpilot 72 Turck EU LMU, Blaupunkt Foto: Baros/Helbig

Baros hat unter dem Markennamen Blaupunkt das Navi Travelpilot 72 Truck EU LMU auf den Markt gebracht. trans aktuell ist mit dem Siebenzöller auf Tour gegangen.

Penetrant kann es sein, das Lkw-Navi Travelpilot 72 Truck EU LMU. Wobei das in diesem Zusammenhang durchaus positiv ist. Denn das Gerät weist vehement darauf hin, wenn der Fahrer von der vorausberechneten Route abweicht und das Fahrzeug in einen Streckenabschnitt steuert, der unzulässig ist. Das kann ein generelles Lkw-Verbot betreffen oder auch eine 7,5-Tonnen-Beschränkung. Aber auch bei Gefahrgut schlägt das Navi im Bedarfsfall buchstäblich Alarm. So ertönt nicht nur ein aufgeregtes Läuten – auch ein entsprechendes Schild erscheint groß im Display. Das kann man kaum übersehen.

Voraussetzung ist natürlich, dass man die entsprechenden Daten eingegeben hat. Beliebig viele Fahrzeugprofile lassen sich anlegen. Ob Höhe, Breite, Länge, Gesamtgewicht, Anzahl der Achsen und Achslast – Einstellmöglichkeiten gibt es viele. Auch Umweltzonen und die jeweilige Plakette am Auto lassen sich berücksichtigen, ebenso wie Gefahrgut. Dabei unterscheidet das Travelpilot 72 zwischen allgemein gefährlicher Ladung, explosiven Stoffen und Grundwassgefährdung.

Karten kommen von TomTom Maps

Das Kartenmaterial kommt von Tom Tom Maps, das Update hierfür gibt es lebenslang, was das Kürzel LMU (Lifetime Map Update) verdeutlicht. Den Algorithmus für die Routen­berechnung liefert Baros. Dieser berücksichtigt allerdings nicht nur Durchfahrtsbeschränkungen bei Tunneln oder Brücken, sondern lässt auch Straßen mit engen Wendemöglichkeiten aus. Darüber hinaus werden Routen mit Kreisverkehren statt Abbiegungen bevorzugt, solange das keinen zu starken Einfluss auf die Fahrtzeit hat. Im Test hat das gut funktioniert. Wie bei jedem Lkw-Navi gilt aber natürlich auch hier, dass das Kartenmaterial nicht auf jeder Strecke die erforderlichen Einschränkungen bereithält.

Ankunftszeit kalkuliert nach Tempolimits, Verkehr und Durchschnittstempo

Die Ankunftszeit kalkuliert das Gerät anhand der landesspezifischen Höchstgeschwindigkeit für Lkw sowie der akuellen Verkehrslage und der derzeitigen Durchschnittsgeschwindigkeit. Ändert sich etwas an diesen Kriterien, wird die Ankunftszeit entsprechend korrigiert.

Bei der Routenführung kann der Fahrer zwischen einer 2-D- beziehungsweise 3-D-Kartenansicht wählen. Hinzu kommt ein dynamisches Autozoom.
Besonderes Lob verdienen jedoch die realitätsnahen Darstellungen von Kreuzungs- und Abbiegesituationen sowie der damit verbundene Fahrspurassistent. So ist auf einen Blick klar ersichtlich, wie welche Spur weitergeht und wie man sich als Fahrer einordnen muss.  Als weniger zielführend erweisen sich hingegen die Richtungshinweise. Die kommen oft etwas spät und daher nur unvollständig: "In 200 Metern abbiegen auf die – jetzt rechts abbiegen."

Travelpilot meldet Tempoüberschreitungen

Mit einem optischen und einem akustischen Warnsignal meldet der Travelpilot übrigens auch Geschwindigkeitsüberschreitungen. Damit der Fahrer vor teuren Überraschungen gefeit ist, signalisiert das Navi zudem Blitzer. Die Meldung erfolgt richtungsabhängig, sodass keine Falschmeldungen durch  Blitzer auf der Gegenfahrbahn entstehen. Die dafür benötigte Blitzer-Datenbank ist vorinstalliert – mit Ausnahme von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Denn in diesen Ländern ist das Nutzen derartiger Warnmeldungen gesetzlich verboten. Dieser Service ist jedoch separat auch für die drei genannten Länder kostenfrei nachinstallierbar, allerdings auf eigene Verantwortung.

Sprechen über Travelpilot

Ab sofort dient das Lkw-Navi von Blaupunkt übrigens auch als Freisprechanlage. Wer sein Smartphone mittels Blue­tooth mit dem Travelpilot koppelt, der hat Zugriff aufs Adressbuch sowie die zurückliegenden Anrufe. Erstaunlich ist die Sprachqualität auf der Gegenseite. Denn Störgeräusche wie der Motor werden offenbar gut herausgefiltert.

Selbstverständlich muss man den Travelpilot nicht im Lkw-Modus betreiben. Ob Pkw, Pkw mit Anhänger, Transporter oder sogar Fußgänger, es gibt gleich mehrere Anwendungsszenarien. Wenn auch der Lkw sicherlich das anspruchsvollste ist.

Ein Marketinggag ist die Anzeige der ökonomischen Fahrweise, die der Hersteller Blupoints getauft hat. Diese berücksichtigt lediglich Schwankungen bei der Geschwindigkeit. Da keine Anbindung an den CAN-Bus besteht, hält sich der Nutzen in Grenzen. Weil die Blupoints aber nicht penetrant zur Ordnung rufen, sondern nur zurückhaltend eingeblendet werden, ist das vernachlässigbar.

Technische Daten

Preis (netto): 349 Euro (UVP)
Kartenmaterial: Tom Tom Maps
Kartenabdeckung: Europa inklusive Russland
Updates: Lebenslange Karten- und Software-Updates
Display: 7 Zoll / 17,5 cm
Verkehrsfunk: TMC
Sonstiges: Freisprecheinrichtung, AV-Eingang für optionale Rückfahrkamera, Speichererweiterung mit SD-Karte (maximal 16 GB)

Das Unternehmen

Hinter dem Markennamen Blaupunkt steht bei Navigationsgeräten das 1993 gegründete Unternehmen Baros mit Sitz in Hannover. Die Entwicklung der Produkte – in diesem Fall neben Navis auch Tablet-PCs – folgt der Prämisse, eine technische Überfrachtung zu vermeiden. Laut Baros-Geschäftsführer Alexander Osberger sollen die Geräte einfach zu bedienen sein und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Neben Blaupunkt gehört auch der Navi- und Tablet-Hersteller Arival zu Baros.

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