Transport von Luftfracht-Behältern Van Eck präsentiert Aircargo-Trailer

IAA Nutzfahrzeuge 2016 Foto: DONNERKEIL Albert Grundhöfer 7 Bilder

Zwei Spezialisten für den Transport von Luftfracht-Behältern hat Van Eck zur IAA präsentiert, darunter einen Standard-Aircargo-Mega sowie einen flexibel einsetzbaren Doppelstock-Innenlader mit aufwendiger Hydraulik.

Der Fahrzeugbauer Van Eck hat sich einen Namen mit Kofferfahrzeugen für den Transport von Luftfrachtbehältern gemacht. Zur IAA haben die Belgier zwei neue Varianten vorgestellt. Das japanische Transportunternehmen TransWeb stellte die Anforderung an Van Eck, ein CO2-effizientes, flexibel einsetzbares und schnell zu beladendes Transportmittel auf die Achsen zu stellen. Aus den Vorgaben entwickelten die Belgier einen Doppelstock-Innenlader mit Aircargo-Ausstattung und bedienten sich dazu der technischen Plattform aus der Eckstreme-Twin-Deck-Baureihe – Doppelstock-Innenlader, die in der Regel als Trockenfracht- oder Kühlausführung mit FNA-Zertifikat, gelegentlich auch mit FRC-Zertifizierung über die Straße rollen.

Der Innenlader für TransWeb entspricht den etwas großzügigeren japanischen Längenvorgaben (bis zu 14.600 Millimeter Außenlänge für den Trailer sind zulässig, dafür nur 3.800 Millimeter Außenhöhe und 2.500 Millimeter Breite) und schluckt bis zu vier Luftfracht-Standardpaletten (LD7, Maße: 3.180 mal 2.240 Millimeter) oder neun Luftfrachtcontainer (LD3, Maße: 1.560 mal 1.530 mal 1.630 Millimeter) in der oberen Etage. Hinzu kommen fünf LD3-Container in der unteren Etage. Das ergibt eine Gesamtkapazität von 14 LD3-Containern oder fünf LD3-Containern unten plus vier LD7-Paletten oben.

Hoher Preis für Flexibilität

Zum Vergleich: Konventionelle Aircargo-Koffer nehmen acht LD3-Container auf oder vier Aircargo-Standardpaletten. Daraus ergibt sich eine deutliche Verringerung der Fahrten, um die gleiche Menge an Behältern zu befördern, was den Vorstellungen von TransWeb entspricht. Beide Etagen des Innenladers sind mit den hauseigenen, hydraulisch angetriebenen Heavy-Duty-Rollenbahnen ausgerüstet. In die Frachträume gelangt das Ladegut über den ebenfalls hydraulisch betätigten, kombinierten Außen- und Innenlift. Dessen Plattform bringt es auf 3.740 Millimeter Länge und 2.440 Millimeter Breite. Die Hubkraft der Ladebordwand liegt laut Hersteller bei glatt vier Tonnen. Das Beladungssystem lässt sich komfortabel mit einer Funkfernbedienung steuern.

Laut Van-Eck-Vertriebsleiter Diederik van Hattem sind verschiedene Ausführungen des Fahrzeugs denkbar, um etwa regionalen Gesetzgebungen sowie Kundenwünschen beziehungsweise Behältergrößen gerecht zu werden. Das Fahrzeug ist GSM-fähig, überträgt beispielsweise Diagnosedaten per Mobilfunk an die Flottenzentrale. Auch eine gekühlte Ausführung sei möglich sowie drei statt zwei Achsen. Der Preis für die Flexibilität ist allerdings hoch. Laut van Hattem muss der Kunde für den Doppelstock-Innenlader doppelt so tief in die Tasche greifen wie für einen vergleichbar ausgestatteten herkömmlichen Aircargo-Koffer. Auch hier hat van Eck eine Neuheit in petto. Sie sind nun als pharmazertifizierte Hochsicherheits-Luftfracht-Kühlkoffer zu haben. Das Pharmazertifikat bestätigt die Übereinstimmung mit den Good-Practice-Richtlinien für den Transport von Medikamenten.

Trucking Security Requirements der höchsten Sicherheitsstufe

Zur Ausstattung gehören Kofferwände mit hohem Dämmwert sowie die Carrier-Vector-Kühlaggregate der Baureihen 1950 D/E (Leistung: 18.800 Watt; für Transporte mit häufigen Türöffnungen) oder 1550 D/E (Leistung: 14.800 Watt; für Langstreckentransporte). Sensoren überwachen die Einhaltung der vorgeschriebenen Transporttemperatur. Zudem hat Van Eck die Aircargo-Megaauflieger mit einer Sicherheitsausstattung versehen, die dem TSR-2012-Level-1-Sicherheitsstandard von Tapa entspricht.

Zu den Trucking Security Requirements (TSR) der höchsten Sicherheitsstufe gehören unter anderem Hecktüren mit einer PIN-geschützten Sperre sowie mehrfach über Stifte mit Seitenwand, Boden und Dach verankerte Türen, Zwei-Wege-Kommunikationseinrichtungen mit 24/7-Überwachung, Geo-Fencing und verschiedene Alarmsysteme. Zur Aircargo-Ausstattung gehören wiederum die Heavy-Duty-Rollenbahnen, wobei sich das Ladesystem per Fernbedienung steuern lässt und pneumatisch betätigt wird. Hinzu kommt eine Aufbauzertifizierung nach DIN EN 12642 Code XL.

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Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
Lao 03 2017 Titel
lastauto omnibus 03 / 2017
13. Februar 2017
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