Tieflader von Kässbohrer Wachsen mit der SLH-Serie

Kässbohrer-Tiefladerbaureihen Foto: Kässbohrer/Tirsan

Kässbohrer stellt mit einem neuen Modell der SLH-Serie und einer komplett neuen Baureihe von Tiefbett-Aufliegern die Weichen für mehr Wachstum. Markenzeichen der Fahrzeuge ist vor allem die gute Manövrierbarkeit.

Den ersten Auftritt der neuen Tieflader in seiner Produktionshalle im niederrheinischen Goch hat Kässbohrer mit viel Nebel- und Lichteffekten in Szene gesetzt. Die Show hatte aber auch eine handfeste Botschaft. Die zum türkischen Fahrzeughersteller Tirsan gehörende Marke will sich künftig stärker auf dem Markt für Tieflader engagieren. Rund 9.000 Einheiten – überwiegend Tank- und Silofahrzeuge – hat Kässbohrer im letzten Jahr verkauft. Der Fahrplan für die nächsten Jahre sieht vor, dass spätestens 2018 weltweit 20.000 Einheiten ihre Käufer finden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, soll auch die Tieflader-Sparte ihren Beitrag leisten.

Vielfalt ist bei Kässbohrer Trumpf

"Wir wollen unseren Kunden im Segment der Tieflader ein vielfältiges Produktangebot bieten", erklärt Iffet Türken, Geschäftsführerin von Kässbohrer, den strategischen Ansatz. Große Hoffnungen knüpft der Hersteller an die auf der Bauma 2013 in München vorgestellte Baureihe SLH. Zur Wahl standen bislang Modelle mit drei bis fünf Achsen und einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 74 Tonnen. Ebenfalls verfügbar ist laut Kässbohrer ein Modell mit acht Achsen, das die Transportkapazität der Reihe auf satte 130 Tonnen erweitert.

Mit dem neuen K.SLH 6 erhält die Reihe jetzt ein zweites Flaggschiff. Kässbohrer hat den Sechs­achser für extreme Anforderungen im Schwertransport ausgelegt. Die Grenze seiner Kapazität erreicht das Fahrzeug bei 106 Tonnen, wobei sich die Last auf eine starre, eine nachlaufgelenkte und vier hydraulisch gesteuerte Achsen verteilt. Die gute Manövrierbarkeit weist Kässbohrer als 
ein Markenzeichen der Reihe aus. Dazu trage 
neben der hydraulischen Achsschenkellenkung eine drahtlose Funkfernbedienung bei, die eine unabhängige Steuerung der einzelnen Achsen ermöglicht. Die Federung über-
nimmt eine hydropneumatische Anlage.

Auch auf langes Ladegut ist der Sechsachser gut vorbereitet. Dank einer doppelten Teleskopstufe streckt sich das Fahrzeug bei Bedarf um bis zu 15,2 Meter, die Plattform selbst ist 10,4 Meter lang. Die Verbindung zur Sattelzugmaschine stellt ein hydraulisch abnehmbarer und verstellbarer Schwanenhals mit knapp vier Meter Länge und einer zulässigen Belastung von 34 Tonnen her.

Neue Tiefbett-Baureihe SLL

Auch die neue Tiefbett-Baureihe SLL fügt sich nahtlos ins Portfolio der Marke ein. Den Auftakt machen ein Zweiachser (K.SLL 2) und ein Dreiachser (K.SLL 3). Ein Merkmal der Reihe ist die vergleichsweise niedrige Plattformhöhe (K.SLL 2: 325 mm/K.SLL 3: 400 mm), die den Transport hoch bauender Güter ermöglicht. Die Produktion greift weitgehend auf Technik und Module zurück, die bereits in der SLH-Serie zum Einsatz kommen. Das Chassis besteht demnach aus hochfestem Stahl, an Bord ist wieder die hydraulische ­Achsschenkellenkung mitsamt der Funkfernbedienung. Beim Fahrwerk setzt Kässbohrer auf Achsen des Herstellers SAF mit zwölf Tonnen Achslast und einer klassischen Luft­federung. Für die Ver­zöge­rung sorgt eine elektro-pneumatische Zweikreisbremsan­lage mit Wabco EBS.

Bei einer Gesamtlänge von 25,4 Metern legt der Dreiachser im Vergleich zum Zweiachser beim ­Schwanenhals (3.970 mm/3.600 mm) und der Plattform (7.800/6.750 mm) noch einmal an Länge zu. Beide Modelle sind teleskopierbar – das kleinere bis zu 5,5 Meter, das größere bis zu 5,8 Meter. Hier wie dort lässt sich der Schwanenhals hydraulisch verstellen und zur Frontbeladung abnehmen. Der Kupplungsdruck reicht beim Zweiachser bis zu 18 Tonnen, beim Dreiachser bis zu 25 Tonnen.

Zur Ladungssicherung tragen Zurrringe mit vier Tonnen Traglast an Schwanenhals, Plattform und Heck bei. Das illustre Duo wird die SLL-Baureihe allerdings nicht lange alleine vertreten. Kässbohrer plant bereits ein Spitzenmodell, das dann mit vier Achsen und einer Kapazität von 96 Tonnen aufwartet. Die Ziele für die Baureihe sind fürs Erste noch bescheiden. Rund 100 Einheiten will Kässbohrer 2014 an seine Kunden in Europa ausliefern.

Das Programm der Tiefladerbaureihen

Das Programm von Kässbohrer im Bereich Tieflader umfasst derzeit drei Tiefladerbaureihen (SLS/SLA/SLH) und eine Tiefbett-Baureihe (SLL). Das Modellangebot reicht vom Dreiachser in starrer Ausführung bis hin zum teleskopierbaren Achtachser für den extremen Schwertransport. Hergestellt werden die Tieflader im rund 170 Kilometer von Istanbul entfernten Werk in Adapazari. Die für den deutschen Markt bestimmten Einheiten treten von dort ihre Reise in das niederrheinische Goch an. Dort befand sich ein Produktionswerk des Herstellers, das nach der Wirtschaftskrise 2008 im Jahr 2009 geschlossen wurde. Heute findet im Kässbohrer-Werk unter anderem die Endmontage und Auslieferung von Trailern der Marke statt. Zudem firmiert Goch als Ausstellungshalle, Hauptersatzteillager für den Kundendienst und als Servicestützpunkt für Reparaturen.

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