Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) hat darauf hingewiesen, dass Überholverbote für Lkw nur dann sinnvoll sind, wenn sie aus Verkehrssicherheitsgründen oder für einen besseren Verkehrsfluss notwendig sind. Überholverbote für Lkw in verkehrsschwachen Zeiten hält der Verband für nicht nachvollziehbar, da sie vor allem vor Steigungen dazu führten, dass sich auf der rechten Autobahnspur kilometerlange Lkw-Schlangen hinter dem jeweils langsamsten Fahrzeug bilden. Sogenannte Elefantenrennen, also Überholvorgänge mit Differenzgeschwindigkeiten von weniger als zehn Stundenkilometern, seien bereits nach der jetzigen Gesetzeslage verboten. Ins gleiche Horn stößt die Chefin des Bundesverbands der Transportunternehmen (BVT), Dagmar Wäscher. Sie prognostiziert zudem Unfälle aus psychologischen Gründen: „Die Nerven im Straßenverkehr werden blank liegen - an der Tagesordnung erwarten wir gereizte Lkw-Fahrer, weil sie langsam fahrende Fahrzeuge nicht mehr überholen dürfen und genervte Pkw-Fahrer, weil auch langsame Pkw und Busse nur noch links fahren werden.“ Ein umfassendes Überholverbot für Lkw führe zu einer erheblichen Verlangsamung des Lkw-Verkehrs, zu mehr Gefahren und zu volkswirtschaftlichen Schäden. Der BGL reagiert mit dieser Stellungnahme auf die Aussagen von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), der die Bundesländer zuletzt aufgefordert hatte, vermehrt Lkw-Überholverbote zu erlassen.