Die Rufe, Transporter unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht in die Regelungen der Lenk- und Ruhezeiten mit einzubeziehen, werden lauter. Einen entsprechenden Antrag hat jetzt eine Abgeordnete der Europäischen Volkspartei im Europaparlament eingebracht. Sozialdemokraten und Grüne unterstützen den Vorstoß, die Konservativen stehen dem Vorhaben eher skeptisch gegenüber. Hintergrund ist, dass die kleinen Lieferwagen auf Europas Straßen wie die Pilze aus dem Boden schießen. Laut dem Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) machen Transporter unter 3,5 Tonnen bereits 13 Prozent der leichten EU-Flotte aus. Die Diskussion ist ein gefundenes Fressen für Umweltaktivisten. Gegenüber dem ARCD sagte der Direktor des Brüsseler Umweltaktivisten-Büros Transport & Environment (T&E) Jos Dings: „Wenn man Güter billig transportieren will, dann setzt man einen Studenten in ein Lieferauto und schickt sie auf die Autobahn. Denn sie brauchen sich weder um die Sozialgesetzgebung, Emissionsgrenzen noch um Tempolimits im Güterverkehr zu kümmern.“ Aufgrund fehlender Einschränkungen der Lenkzeiten wären Fahrer von Lieferwagen eher übermüdet als ihre Kollegen im Lkw und die Fahrzeuge mangels Kontrollen zudem oft überladen.