Die Deutsche Bahn beutet mit überhöhten Preisen für die Infrastruktur, sprich Gleisbenutzung, Bahnhöfe und Strom, ihre Wettbewerber auf der Schiene aus. Diese Ansicht vertritt Mofair, Interessenverband der Wettbewerbsunternehmen im öffentlichen Personennahverkehr. Durch die überhöhten Preise entstehe weniger Verkehr auf der Schiene, was nicht im Interesse der Politik sein könne. Deutliches Zeichen für die überhöhten Preise sei, dass die Bahn im ersten Halbjahr 2009 erstmals mit der Infrastruktur mehr Gewinn gemacht habe als mit den Transportbereichen. Während die Verkehrsbereiche DB Regio, DB Fernverkehr und DB Schenker Rail ein EBIT von 341 Millionen Euro erzielten, betrug dies bei DB Netz, DB Station & Service und DB Energie zusammen 424 Millionen Euro. Mit den Gewinnen aus der Infrastruktur finanziere die Deutsche Bahn zudem ihre europäischen und außereuropäischen Expansionspläne. Die Erhaltung und den Ausbau des deutschen Netzes bezahlten die deutschen Steuerzahler, zum Beispiel über die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung und über die derzeit laufenden Konjunkturprogramme. Hinter dem Anstieg der Infrastrukturgewinne steckt laut Mofair ein System, mit dem die Wettbewerber aus dem Markt getrennt werden sollen. Während die Trassenentgelte von DB Fern- und Nahverkehr durchlaufende Kosten der Deutschen Bahn darstellten, müssten die Wettbewerber diese Preise am Markt tatsächlich wieder reinholen.