Hamburgs Spediteure lassen sich ihren Optimismus nicht nehmen. Obwohl 77 Prozent von ihnen Auftragsrückgänge beklagen, 38 Prozent weniger Umsatz verzeichnen und 40 Prozent Gewinneinbußen hinnehmen müssen, beurteilen dennoch 59 Prozent der Branchenprofis die Lage als „schlecht, aber Besserung in Sicht“. Das hat eine Umfrage im Auftrag des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp) unter 128 Mitgliedsunternehmen ergeben. Lediglich 15 Prozent der befragten gehen laut VHSp in nächster Zeit nicht von einer Besserung aus. So gut wie jedes der Unternehmen sagt von sich, dass es von den Auswirkungen der angespannten Wirtschaftslage direkt betroffen ist. Doch auch das gibt es: Bei acht Prozent der Unternehmen ist der Umsatz gestiegen, bei sechs Prozent sogar der Gewinn. Das Betriebsklima hat nach Aussage der Spediteure nur in neun Prozent der Unternehmen unter der Krise gelitten. Weitere sechs Prozent beklagen darüber hinaus, dass sie wegen der Krise Probleme haben, einen Kredit zu bekommen. Nur 27 Prozent der Unternehmer sehen laut Umfrage in der Finanzkrise auch Vorteile. Dazu zähle etwa die Marktbereinigung als Folge der Krise. Positive Aspekte seien zudem die größere Bereitschaft, interne Logistikkonzepte und Strukturen zu überdenken und gegebenenfalls zu optimieren. Neben ihrem Optimismus greifen die Hamburger Spediteure auch zu konkreten Maßnahmen, um die Wirtschaftskrise zu bekämpfen. So versuchen sie laut Umfrage durch verstärkten Service und mehr Kundenbesuche ihre Kundenbindung zu stärken. 48 Prozent der Speditionen arbeiten nach eigenen Angaben mit Preisnachlässen. In Aus- und Weiterbildung sind die Firmen jedoch weiterhin wenig aktiv: Nur 20 Prozent der Befragten investieren zur Zeit in diesen Bereich. 51 Prozent der Unternehmen greifen hingegen zum Mittel des Einstellungsstopps, Kurzarbeit hat bei 16 Prozent Einzug gehalten und 22 Prozent der Spediteure mussten sogar Mitarbeiter entlassen.