Der europäische Schienengüterverkehr verzeichnet infolge der weltweiten Wirtschaftskrise einen starken Nachfrageeinbruch. Das Transportvolumen im Schienengüterverkehr verringerte sich im ersten Quartal 2009 um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Europaweit verzeichnete die Branche gar ein Minus von 36 Prozent. Damit schneidet die Schiene deutlich schlechter ab als die Straße (-14 Prozent) oder die Luftfracht (-23 Prozent). Die Studie European Rail Freight Survey 2009 der internationalen Strategieberatung Booz & Company bestätigt diesen Trend. Von den 250 befragten Industrie- und Logistikunternehmen gehen 60 Prozent davon aus, dass die Nachfrage im Schienengüterverkehr deutlich sinken wird. Fast ein Drittel geht von einem Rückgang von über 10 Prozent aus. Der Volumenrückgang und der daraus resultierende Preisdruck schlägt sich laut Booz-Studie vor allem bei Transporten im kombinierten Verkehr und langfristig geplanten Ganzzügen nieder. Weniger stark betroffen seien der Wagenladungsverkehr sowie kurzfristig bestellte Ganzzüge. Der massive Einbruch in der Stahl- und Automobilindustrie sowie im weltweiten Containerverkehr gehe vor allem zu Lasten der langfristig geplanten Züge. Aufgrund des intensiven Wettbewerbs zwischen traditionellen Staatsbahnen und vielen kleinen Privatbahnen wird der Preisdruck nach Angaben von Booz & Company weiter verstärkt.