Telematikschulung für Kraftfahrer

An Telematik wird in Zukunft kein Weg mehr vorbeiführen. Daher nimmt Dekra Qualification dieses Thema ab sofort in die Ausbildung. Das Magazin FERNFAHRER hat einen Kurs der Sachverständigenorganisation in Karlsruhe begleitet. Dekra-Schulung in Karlsruhe  Große Skepsis ist angesagt im Schulungsraum der Dekra in Karlsruhe. Soeben hat Jens Uwe Tonne von der Telematikfirma Couplink eine erste Einführung zum Thema gehalten. Die zur Ausbildung genutze Lkw-Flotte der Fahrschule Warschun wird nun komplett mit diesen Geräten bestückt und die Lehrgangsteilnehmer, alles angehende Kraftfahrer, dürfen sich dann auch in der Praxis damit auseinander setzen. "Und das nicht nur als Show, sondern zum echten Kennenlernen der Technik", erklärt Dekra-Mann Rüdiger Neu, der das Projekt betreut. "Wir nutzen die Fahrzeugdaten auch zum Verbessern des Fahrstils hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs." Auch Fahrlehrer Stephan Tiemann hat einiges davon: "Die Software speichert sämtliche Fahrstunden zusammen mit dem Namen des Schülers, so haben wir ständig die Übersicht über den Stand bei den Pflichtfahrten und es gibt auch keine Diskussionen, ob einer ausreichend das Rangieren geübt hat. Wir müssen jetzt auch nicth mehr abends lange über den Papieren sitzen und die Fahrstunden nachtragen." Die Programmierer bei Couplink haben für diese spezielle Anwendung einfach die Standardsoftware des Hauses um diese Funktion erweitert, so Tonne. Einsparungen satt Für Rüdiger Neu ist es das Wichtigste, "dass wir unsere Kraftfahrer hier so verabschieden, dass sie draußen ohne große Einarbeitung zu recht kommen". Als Firmenberater stellt er eine deutliche Zunahmen von Telematiksystemen fest. "Kein Wunder", sagt Tonne, "wenn einer unserer Kunden mit seinem 65 Lkw täglich nur zehn Kilometer Umwege einspart, ergibt sich eine richtig satte Kostensenkung." Die Kilometer summieren sich übers Jahr auf die Fahrleistung eines weiteren Lkw. Dennoch ist die Kombination aus klug kalkulierender Disposition und Navigation vielen Suspekt. "Das ist doch wie bei der Stasi", sagt einer. Auch Sven Gerhard befürchtet ein Übermaß an Kontrolle und dazu auch die Gefahr, dass der Fahrer vollkommen ausgenutzt wird. Fahrlehrer Tiemann widerspricht: "Genau im Gegenteil, du wirst zwar ausgelastet, aber eben nicht überlastet." So unbestechlich das Gerät sämtliche Wege aufzeichnet, so dokumentiert es auch die Fahrbefehle der Disposition, die bei Überschreitung der Lenk- und Ruhezeiten des Fahrers ebenfalls mit Punkten und Geldeinbußen rechnen müssen, denn auch diese Werte kann ein Telematiksystem an die Dispo liefern. Vorteile im Auftragsmanagment Das leuchte ein, Sven sieht vor allem im Auftragsmanagment Vorteile, weil es die Effizienz der Firma steigert. "Und damit sichert es deinen Arbeitsplatz", ergänzt Neu. "Es fördert dazu geregelte Arbeitszeiten und immer öfter höre ich in den Unternehmen, dass sie besonders sparsame Fahrer mit Bonuszahlungen belohnen." Michael Christian Ernst möchte seine Skepsis am liebsten mit persönlichen Erfahrungen entkräften. "Ich glaube, gerade Neulinge werden sich schwer tun, mit der zusätzlichen Technik klarzukommen", sagt der angehende Kraftfahrer im Güterverkehr. "Und gerade darum führen wir es jetzt un unseren Kursen ein", kontert Neu.

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