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Zwei Tage Streik bei Amazon Rund 1.000 Mitarbeiter legen Arbeit nieder

Streik, Amazon, Lager Bad Hersfeld Foto: Amazon, Montage: Grobosch

Die Gewerkschaft Verdi will im Tarifstreit mit Amazon hart bleiben. Erstmals rief sie in Leipzig und Bad Hersfeld zu einem zweitägigen Streik auf. Pläne für weitere Streiks lägen in der Schublade.

Mit dem ersten mehrtägigen Streik in den Amazon-Versandlagern in Leipzig und Bad Hersfeld erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck im Tarifstreit mit dem US-Versandriesen. Am Montag legten nach Gewerkschaftsangaben insgesamt mehr als 1.000 Mitarbeiter an den beiden Standorten die Arbeit nieder. Amazon sprach dagegen von "weniger als 750 Mitarbeitern", die nicht wie eingeplant zur Schicht erschienen seien. Die Mehrheit habe regulär gearbeitet. Am Dienstag soll weiter gestreikt werden.

"Die Stimmung ist gut. Die Kollegen wollen es jetzt wissen - und das ist auch richtig so", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske in Leipzig. "Es muss Schluss sein damit, dass sie wie Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt werden." Für die Amazon-Mitarbeiter stehe ein Tarifvertrag wie im Einzel- und Versandhandel an. Bsirske: "Was nicht ansteht, ist Wild West wie in Texas. Wir sind hier nicht in Texas!"

Verdi ist nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Thomas Schneider auf eine lange Auseinandersetzung eingestellt. "Was wir momentan hören, ist, dass Amazon sehr hart ist und sehr sturköpfig. Einen Langzeitstreik wollen wir nicht unbedingt, aber wenn es sich nicht vermeiden lässt, sind wir auch dazu bereit", sagte Schneider in Leipzig. Verdi fordert für die Beschäftigten einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels mit höheren Löhnen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Nachtzuschlägen bereits ab 20.00 Uhr.

Das US-Unternehmen lehnt diese Forderungen ab und orientiert sich nach eigener Darstellung an der Bezahlung in der Logistikbranche. "Amazons Versandzentren sind Logistikunternehmen, die Kundenbestellungen ausführen. Es handelt sich hierbei um typische Aufgaben aus dem Logistikbereich, wie Lagerung, Verpackung und Versand von Artikeln", teilte Amazon mit. Der Streik am Montag habe "keinerlei Auswirkungen auf den Versand an Kunden" gehabt.

Am Standort Leipzig sind nach Angaben der Gewerkschaft rund 450 Mitarbeiter der Früh- und Spätschicht vor den Werkstoren geblieben. In Bad Hersfeld beteiligten sich laut Verdi bis zum Nachmittag rund 600 Kollegen an dem Streik. "Wir sind sehr zufrieden. Man muss bedenken, dass auch schon Urlaubszeit ist", sagte Verdi-Sprecherin Mechthild Middeke. In Bad Hersfeld hat Amazon mehr als 3000 Mitarbeiter, in Leipzig sind es etwa 2000.

Amazon ist der weltgrößte Online-Versandhändler. Er hat in Deutschland acht Versandlager und rund 9000 Mitarbeiter. Ein neuntes Logistikzentrum soll 2013 im brandenburgischen Brieselang entstehen. Dort sollen langfristig 1000 Arbeitsplätze entstehen, kündigte das Unternehmen am Montag an.

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