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Strategie Allrounder für den Mittelstand

Die Mönig Spedition Foto: Spedition Mönig

Getränke, Holz, Metall – die Mönig Spedition aus Meschede ist in vielen Bereichen unterwegs. Genauso wie ihre mittelständische Kunden, die zum Teil Weltmarktführer in ihrem Metier sind.

Manche suchen sich ihren Platz in der Nische – die Mönig Spedition aber ist stolz darauf, in vielen Bereichen tätig zu sein. "Wie sehen uns als Allroun­der", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Bernd Mönig und Alexander Schulz, Assistent der Geschäftsleitung, ergänzt: "Unsere Stärke ist, dass wir breit aufgestellt sind."
Schwerpunktmäßig ist das Unternehmen aus Meschede-Freienohl für Kunden im Sauerland tätig, umsatzstärkster Geschäftsbereich ist nach wie vor der Transport. Die Hälfte bewältigt Mönig mit der eigenen Flotte aus 56 Fahrzeugen, der Rest wird durch feste Partner gefahren.

Getränkelogistik für regionale Brauhäuser

Zu den Aufgaben gehört etwa die Getränkelogistik für die regionalen Brauhäuser. Für einen großen Hersteller von Spanplatten aus der Region ist Mönig Hausspediteur und übernimmt die Transporte ab dem Werk Arnsberg sowie dem Werk im thüringischen Gotha. Auch die Werksversorgung eines Automotive-Produzenten aus der Region mit Aluminiumblockware und die anschließende Entsorgung von Metallschrott liegen in den Händen von Mönig.

Nachhaltigkeitsinitiative Green Freight Europa

Nicht zuletzt der Automobilkunden wegen ist die Spedition Mönig auch der Nachhaltigkeitsinitiative Green Freight Europa beigetreten – im Kreis von Industriegrößen wie Henkel, Ikea oder DHL. "Ganz konkret hat uns ein Kunde sogar dazu angestoßen", sagt Schulz. Die Spedition verspricht sich von der Mitgliedschaft natürlich auch den Vorteil, sich gegenüber dem Wettbewerb abzusetzen. Sie erwartet vor allem aber Anstöße dazu, wie eine weitere Reduzierung der Kraftstoffverbräuche zu erreichen ist.

Prämiensystem für Fahrer

"Unsere Kunden und wir haben eine hohe Anforderung an den Fuhrpark", sagt Schulz. Alle drei Jahre – nach rund 350.000 bis 400.000 Kilometern – werden demnach die Fahrzeuge ausgetauscht. Nicht zuletzt über das Telematikprogramm Fleetboard hat die Geschäftsleitung die Verbräuche im Blick. "Für unsere Fahrer haben wir ein Prämiensystem eingerichtet – sie sind also geschult und motiviert, entsprechend zu fahren."

Das Engagement, die CO2-Emissionen zu senken, kommt laut Seniorchef Mönig zwar bei den Kunden an, letztendlich entscheide aber weiterhin der Preis, zumal bei den derzeit gesunkenen Dieselpreisen. Aber die Zeiten ändern sich: "Vielleicht werden wir künftig darüber sprechen, ob ein Fahrzeug und vor allem ein Fahrer vorhanden sind", sagt er. Aus diesem Grund hat das Unternehmen nach langen Jahren auch erstmals das Thema Ausbildung zum Berufskraftfahrer angefangen – der erste hat seine Ausbildung frisch abgeschlossen.

Logistik-Outsourcing

Um sich für die Zukunft zu rüsten, setzt das Unternehmen unter anderem auf das Logistik-Outsourcing: "Die Brauereien nähern sich der Wachstumsgrenze. Zweistellige Zuwachsraten wie in der Vergangenheit sind nicht mehr machbar", sagt Bernd Mönig. Für die Spedi­tion bedeutet das neue Wachstumsmöglichkeiten. "Der Kostendruck steigt für die Brauereien. Folglich wird die Logistik zunehmend outgesourct, auch weil der Brauereitarif für die Mitarbeiter sehr hoch ist. Da sehen wir als Logistiker Chancen für uns", erklärt Sohn Carsten Mönig, der ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter ist.

Gründung eines eigenen Logistikbetriebs

Ein erster Schritt war die Gründung eines eigenständigen Logistikbetriebs, der von Stefan Schöttler geleitet wird. Ein Angebot von Mönig Logistik ist etwa der Reinigungsservice für die Brauereien: Dabei reinigen Mitarbeiter vor Ort die Schankwagen, die etwa bei musikalischen Großevents als Freiluft-Gastronomie herhalten. 900 Wagen haben die Mönig-Mitarbeiter im vergangenen Jahr gereinigt. "In der Regel brauchen die Mitarbeiter dafür zwei bis vier Stunden – inklusive der ordnungsgemäßen Reinigung der Zapfanlage", sagt Carsten Mönig. Zum Großteil bestreitet die Spedition dieses Inhouse-Angebot für die Brauereien mit eigenen Leuten, in Spitzenzeiten werden auch Leiharbeiter hinzugezogen. Auch den Transport der Wagen zum und vom Veranstaltungsort übernimmt das Unternehmen zum Teil schon.

Inhouse-Logistik

Unter dem Stichwort Inhouse-Logistik macht Mönig aber auch Befüllungs-Dienstleistungen, etwa für Marktführer im Bereich Befestigungs- und Montagesysteme. Dafür haben die Sauerländer eigens eine Niederlassung im schwäbischen Denkendorf gegründet, von wo aus die Mitarbeiter im Kundenauftrag die Regalanlagen von Zulieferern und Automobilherstellern bestücken.

Nicht zuletzt gehört zum Thema Logistik auch der Standort im polnischen Golina. Dort betreibt Mönig seit zehn Jahren für einen deutschen Anbieter von Elektrogeräten Lagerung und Kommissionierung der Waren für den polnischen Markt. Heute lagert dort das Unternehmen zudem Kautschukprodukte und Verpackungsmaterial für andere Kunden.

Lagerstandort fasst 10.000 Quadratmeter

In Meschede-Enste, nur wenige Minuten vom Firmensitz entfernt an der Autobahn A 46 gelegen, hat das Unternehmen seinen deutschen Lagerstandort, der demnächst auf eine Gesamtfläche von dann 10.000 Quadratmeter erweitert wird. In den Block- und Hochregallagern finden sich nicht nur Waren der Transportkunden etwa aus der Getränkeindustrie, sondern auch von Webshops, für die Mönig das Fullfillment betreibt. "Wenn der Kunde bei uns nach Dienstleistungen anfragt, machen wir das einfach", sagt Schulz. "Der Vorteil ist, dass man dann als Dienstleister nicht so schnell austauschbar ist."

Das Unternehmen

Die Mönig Spedition hat 128 Mitarbeiter, davon sieben Auszubildende. Der Schwerpunkt sind Logistik und Transport: Der Fuhrpark umfasst unter anderem auch Transporter, Abrollcontainer, Walking-Floor-Fahrzeuge, Sattelkipper und Schubbodenauflieger. Die Lagerkapazitäten in der Nähe des Firmensitzes Meschede-Freienohl umfassen 10.000 Quadratmeter. Zu Mönig gehören außerdem eine Speditionsniederlassung Gotha, Mönig Logistik Meschede-Freienohl mit Standort Denkendorf und Mönig Polska.

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