Kippaufbauten Spezialist auf dem Bau

Kippaufbauten Foto: Meiller 5 Bilder

Zum einfachen und schnellen Abladen von Aushub, Sand und Kies sind
Baufahrzeuge mit Ein-, Zwei- oder Dreiseiten-Kippaufbauten ausgestattet.

Ähnlich wie Pritschenfahrzeuge haben Kipper einen offenen Aufbau, die sogenannte Kippbrücke. In der Regel werden Trägerfahrzeug und Aufbau von unterschiedlichen Anbietern gefertigt. Für das Fahrerhaus und das Fahrgestell sorgt der jeweilige Lkw-Hersteller. Produktion und Montage der Kippbrücke sowie der Kippvorrichtung übernimmt ein Aufbauhersteller.

Auch Anhänger und Sattelanhänger sind mit Kippaufbauten ausgestattet

Daneben sind auch Anhänger und Sattelanhänger mit Kippaufbauten ausgestattet. Sie können mit Ein-, Zwei- und Dreiseitenkippaufbauten ausgerüstet sein.

Um die Fahrzeuge für den rauen Einsatz auf der Baustelle zu rüsten, statten die Hersteller sie mit besonderen Rahmen, Getrieben, Nebenabtrieben und Achsen mit Lastausgleich aus. Aufgrund der großen Beanspruchung und des hohen Verschleißes sind Kipper stabiler ausgelegt als Pritschen. Mit Stahlblech verstärkte Holzböden und Bordwände aus Stahl werden immer seltener, während Ganzstahl-Kippbrücken (aus sogenanntem Hardoxstahl) oder Leichtmetallaufbauten (Aluminium) inzwischen die Regel sind.

Zusammensetzung der Kippeinrichtung

Die Kippeinrichtung basiert auf einem Hilfsrahmen zur Anbindung der Kippbrücke an den Fahrzeugrahmen. Die Kippeinrichtung selbst setzt sich aus Kippbrücke, Kippbrückenunterbau, Pressträger, Sicherheitsstütze, Kipphydraulik sowie vorderem und hinterem Kippausleger mit Spannklauen zur Geräuschdämpfung zusammen.                                              

Stoßstangen aus Stahlblech, die reparaturfreundlicher sind und größere Böschungswinkel erlauben, schützen das Fahrerhaus. Um extrem steile Böschungen zu bewältigen, lässt sich häufig die untere Einstiegshilfe wegklappen.

Verzögert werden Kipper oft noch mit Trommelbremsen. Scheibenbremsen gelten vielen Fahrzeugbetreibern als zu anfällig gegen Verschmutzung und Beschädigung.

Vor dem Abladen des Schüttguts kuppelt der Fahrer bei laufendem Fahrzeugmotor aus und schaltet danach den Nebenabtrieb des Getriebes ein. Er treibt die Hydraulikpumpe an, die den Druckölkreislauf zum Ölbehälter aufbaut. Über Leitungen fließt das Hydrauliköl von der Pumpe zum Behälter und wieder zurück. 

Der Fahrer startet den Kippvorgang elektrohydraulisch

Den Kippvorgang startet der Fahrer elektrohydraulisch. Das Kippventil schließt sich und das Hydrauliköl strömt in die Mehrkolbenhubpresse, die in der Mitte des Fahrgestell-Verbindungsrahmens sitzt. Bei Hinterkippern werden meist Kippventile mit Druckabschaltung eingesetzt, während Kippventile mit hydraulischer Abstellung vorwiegend bei Mehrseitenkippern Verwendung finden.

Die Mehrkolben-Hubpresse besteht aus mehreren teleskopartig angeordneten rohrförmigen Kolben, die beidseitig mit Kugel und Kugelpfanne gelagert sind. Spezialmanschetten mit Schmutzabstreifer übernehmen die Abdichtung.

Welche Presse verwendet wird, hängt vom erforderlichen Hub, der notwendigen Hubkraft, der Nutzlast, dem Brückengewicht und dem gewünschten Endkippwinkel ab. Weiter spielt eine Rolle, ob die Presse vor oder im Schwerpunkt eingebaut werden soll und ob es sich um einen Ein-, Zwei- oder Dreiseitenkipper handelt.

Rücklauffilter ist nicht vorgesehen

Nach geschlossenem Kippventil fährt die Hubpresse aus und drückt die Kippbrücke vom Rahmen weg. Ein Rücklauffilter ist im Hydraulikkreislauf von Ein- und Mehrseitenkippern normalerweise nicht vorgesehen. Er könnte verschmutzen und zu einem erhöhten Staudruck führen. Dadurch bestünde die Gefahr, dass die Kippbrücke bei eingeschalteter Pumpe unbeabsichtigt abhebt, obwohl das Kippventil geöffnet ist oder beim Abkippen zur Seite die Presse trotz korrekt ansprechender Abstellvorrichtung weiter ausfährt.

Unverzichtbar ist die Ausrüstung mit einem Sicherheitsseil, das am Hilfsrahmen und der Kippbrücke befestigt ist. Es soll verhindern, dass die Brücke bei schnell abrutschendem Ladegut überschnappt und die Hubpresse herausreißt. Das Sicherheitsseil darf jedoch nicht als Hubbegrenzung dienen, seine Länge muss also so bemessen sein, dass es nicht spannt, bevor die Presse bis zum Hubende ausgeschoben ist.

Die Richtung gibt der Fahrer vor

Die Richtung, in die sich beispielsweise die Kippbrücke eines Dreiseitenkippers bewegt, gibt der Fahrer mit zwei Steckstiften am Hilfsrahmen vor. In der Regel handelt es sich dabei um Diagonal-Steckstifte; das heißt Stifte und Aussparungen sind so geformt, dass ein diagonales Stecken unmöglich ist.

Bis Anfang der 80er-Jahre gab es diese Sicherheitsmaßnahme noch nicht und es kam immer wieder vor, dass versehentlich doch diagonal gesteckt wurde. Die Folge: Die Brücke bewegte sich nicht zur gewünschten Seite hin, sondern  direkt in Richtung Schmiedewerkstatt, da sie sich dabei ordentlich wölbte und verzog.

Fest und gleichzeitig elastisch

Vor allem im Gelände sind Kipper extremen Belastungen ausgesetzt. Ihre Rahmen müssen einerseits biegefest und andererseits verwindungselastisch sein. Eine hohe Biegefestigkeit ist gefragt, da beim Abkippen am Kippstempel und am Drehpunkt der Kippbrücke eine enorme punktuelle Belastung auftritt. Große Verwindungskräfte wirken insbesondere beim Abkippen nach hinten in unebenem Gelände. Der Rahmen muss nach einer beim schrägstehenden Fahrzeug wirkenden Verwindung wieder in seine ursprüngliche Form zurückgehen. Ebenso wichtig ist, dass der Hilfsrahmen auch die Bewegungen von unten aufnimmt. Die Verbindungen zum Hauptrahmen dürfen daher nicht starr sein. In der Regel kommen sogenannte nicht schubfeste Hilfsrahmen zum Einsatz. Sie sind teilweise unabhängig vom Fahrzeug-Hauptrahmen beweglich. 

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