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Spedition Nuber Spezialgebiet Papierlogistik

Spedition Nuber aus Augsburg Foto: Nallinger

Ohne die Spedition Nuber aus Augsburg gäbe es bald keine Gesetzestexte mehr. Sie lagert den Rohstoff, auf dem ein Verlag seine juristischen Schriften druckt.

Vormittags um elf Uhr in Deutschland. Beim Schlendern durch den "Papier-Supermarkt", so nennt Inhaber Michael Nuber einen Teil seines Lagers, fällt zunächst die Stille auf. Nur hier und da räumt ein Spezialstapler die tonnenschweren Rollen umher. Doch der Eindruck täuscht: "Am frühen Vormittag und ab der Mittagszeit für die zweite Welle geht es hier richtig ab", sagt Nuber. Dann nämlich kommen neue Waren ins Lager beziehungsweise die Bestellungen der Kunden müssen raus.

Papiere für jede Lebenslage

Warum dann der Vergleich mit dem Supermarkt? "Wir haben hier rund 200 verschiedene Papiere auf Lager", erklärt Nuber. Neben einem Fachverlag für juristische Schriften werden eine Vielzahl von Zeitungs- und Akzidenzdruckern, aber auch Formulardruckereien im Auftrag der Papierhersteller beliefert. So sind die vielen Papiersorten zu erklären. Wobei die höchste Tonnage für viele süddeutsche Zeitungsverlage bestimmt ist.

Was den Fachverlag angeht: "Er hat sich vor einigen Jahren dazu entschlossen, sich auf seine Kernkompetenz zu konzentrieren. Seitdem haben wir nahezu das komplette Lager bei uns, der Kunde hat nur noch eine Notreserve", erklärt Nuber-Prokurist Rolf Pest. Auf der frei gewordenen Fläche stehen nun Druckmaschinen – und bei dem Logistiker jede Menge Papierrollen.

Papier aus ganz Europa per Schiene ins Lager

Ein Großteil davon kommt aus Skandinavien, ein Teil auch aus Papiermühlen in der Schweiz und Frankreich. "Für diese großen Volumina haben wir ein stimmiges Konzept der Grünen Logistik", sagt Nuber. Denn die Augsburger verfügen über einen eigenen Gleisanschluss – wie geschaffen für die Papierlogistik. Tatsächlich waren es im Jahr 2008 noch 1.200 Waggons, die bei Nuber mit Papierrollen Halt machten. Im vergangenen Jahr waren es dagegen gerade noch 350 Waggons, die an der Rampe entladen wurden. Dabei sind die Bedingungen optimal: Ein Vordach verhindert, dass die teure Fracht Schaden nimmt, und die Augsburger Localbahn sei als Dienstleister ein flexibler und zuverlässiger Partner, berichtet Nuber. "Bei der Frage nach dem Transportmittel geht es aber vor allem nach dem Frachtpreis", sagt er. Daher senden die Papierwerke momentan viel per Lkw.

In der Distribution erleichtern entsprechende Trailer, die mit Joloda-Schienen ausgestattet sind, dabei den Papiertransport. Darüber hinaus sind die Sattelauflieger nach Code XL zertifiziert, damit bei formschlüssiger Beladung nicht mehr extra niedergezurrt werden muss. "Das ist erstaunlicherweise aber nicht jedem Verlader klar und wir müssen dann oft doch Spanngurte ziehen", erzählt Nuber.

Neue Lkw alle zwei Jahre

Der Spediteur versucht alles, um möglichst nachhaltig unterwegs zu sein. Die eigenen Fernverkehrszüge – acht an der Zahl – sind alle mit Euro 5 
unterwegs. Beim nächsten Fahrzeugtausch geht Nuber komplett auf Euro 6. "Die Lkw sind bei uns alle schraubengleich und werden im Turnus von in der Regel zwei Jahren ausgetauscht", erklärt Pest. 

Doch auch am Firmenstandort hat der Unternehmer einiges in Sachen Nachhaltigkeit unternommen: So wird seit Jahren der Abfall sauber getrennt. Den zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen gewonnenen Strom bezieht der Spediteur von den Stadtwerken Augsburg. Eine sogenannte Luft-Wasser-Wärme-Pumpe dient als Heizung. "Die läuft mit Öko-Strom, sodass wir auch an dieser Stelle nachhaltig unterwegs sind", erklärt Nuber.

Nachhaltigkeit hat aber auch eine soziale Komponente. Daher bildet das Unternehmen seit seinem Bestehen Speditionskaufleute aus. "Die meisten unserer Führungspositionen sind mit Eigengewächsen besetzt", berichtet Nuber nicht ohne Stolz.

Multi-User-Warehouse beherbergt nicht nur Papier

Auf den insgesamt rund 9.500 Quadratmeter Logistikfläche lagert und kommissioniert Nuber aber nicht nur Papier. Unter anderem finden sich dort auch die Komponenten für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Diese dienen der Stromgewinnung an Orten, an denen es ansonsten keine Elektrizität geben würde. Doch bevor die Generatoren Strom liefern können, müssen die tonnenschweren Einzelteile erst noch zusammengesetzt werden. Dafür geht es nur wenige Meter weiter ins Herstellerwerk – und von dort aus dann in alle Welt.

In einem Multi-User-Warehouse lagern ferner noch jede Menge anderer Güter – ein breites Spektrum aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau über Lebensmittel bis hin zu Chemieerzeugnissen. Die dort eingelagerten Produkte gehen häufig auch als Stückgut ins Netz der Online Systemlogistik, in welchem die Spedition Nuber seit 1999 Systempartner ist. Die palettierte Ware geht dann auf einen der drei Doppelstock-Trailer, die im Nachtsprung für die Kooperation unterwegs sind. "Das ist nicht nur sichererer, sondern ebenfalls nachhaltiger, da hier mehr auf einen Auflieger passt", ergänzt Nuber.

Vormittags um kurz vor zwölf Uhr ist immer noch alles recht ruhig. In wenigen Stunden ändert sich das jedoch.

Das Unternehmen

Die Spedition Nuber gibt es seit 1979 – wobei die Wurzeln des Unternehmens mit wechselnden Namen und Firmierungen sogar bis Ende des Zweiten Weltkriegs zurückreichen. Das von Michael Nuber inhabergeführte Unternehmen beschäftigt 36 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 7,2 Millionen Euro. Neben der Papier- und Großmotoren-Logistik ist Nuber auch im Stückgutgeschäft tätig. Dazu sind die Augsburger Mitglied in der Kooperation Online Systemlogistik.

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