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Schmitz Cargobull Telematics Mit Telematik 4.0 für die Zukunft gewappnet

Foto: Schmitz Cargobull

Das fünfte Telematik-Symposium von Schmitz Cargobull Telematics stand unter dem Thema Trailer Connect 4.0. Im Fokus stand die Digitalisierung und der Weg zur Industrie 4.0. Dazu beleuchtete Karl-Heinz Neu, Geschäftsführer von Schmitz Cargobull Telematics, Begriffe wie Industrie 4.0, Smart Factory, Smart Home oder Farming 4.0 – "das alles seien Schlagworte, die manchen vielleicht nervös machen."

Auch Schmitz Cargobull könne sich diesem Hype nicht entziehen. Industrie 4.0 bedeute übertragen auf die Telematik: Die Verzahnung der Produktion von Transportdienstleistungen mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik, der Kommunikation zwischen Menschen, Fahrzeugen und Produkten auf Basis von Datensystemen und dem Internet der Dinge. „Passt diese Definition nicht goldrichtig auf die Telematik? Sind wir nicht näher am Modus 4.0 als wir alle denken?“, fragte Neu – wenn auch eher rhetorisch.

Dabei kommt gleich noch eine andere Frage auf: Quo vadis Schmitz Cargobull? Dazu gab Andreas Schmitz, Vorstandsvorsitzender und Urenkel des Firmengründers, einen umfassenden Einblick – zunächst einmal in nackten Zahlen in Form des Geschäftsjahrs 2015/16, welches zum 30. März zu Ende gegangen ist. Noch gebe es zwar nur vorläufige Zahlen, bei rund 50.000 gebauten Fahrzeuge wurde aber voraussichtlich ein Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erzielt. Wobei der Auftragseingang nach wie vor stark sei "Wir blicken sehr optimistisch in die Zukunft", erklärte Schmitz. Denn es werde wieder in die Infrastruktur und auch in Fahrzeuge investiert.

Überproduktion in China

Weniger zufrieden ist er hingegen mit dem Markteintritt in China. Dieser gestalte sich schwierig. "Im Land der Mitte gibt es gerade eine Überproduktion an Trailern, sodass das Timing nicht gerade glücklich war." Zwar gebe es auch in Europa eine gewisse Überkapazität, weil immer effizienter gebaut werden kann, was wiederum dem Kostendruck geschuldet sei. Mit Lieferzeiten von acht bis neun Wochen hat Schmitz Cargobull jedoch alles andere als Absatzschwierigkeiten. Im Gegenteil: "Wir stellen gerade neue Mitarbeiter ein", berichtete Schmitz. 

Um den Transport effizienter, intelligenter und nachhaltiger zu machen, brauche es schließlich die Telematik. Trailer, Technologie und die daran anschließenden Services seinen eine Einheit im Sinne der Gesamtbetriebskosten. Denn über die Transparenz der Daten lassen sich Ressourcen schonen. "Wenn Ökonomie auf Ökologie trifft, entstehen neue Fahrkonzepte – für unsere Kunden und die Natur", erklärte Schmitz. So sind laut seiner Einschätzung allein dadurch rund 4,5 Prozent weniger Verbrauch möglich.

Hohe Zuverlässigkeit

Des Weiteren ist eine möglichst hohe Zuverlässigkeit das Ziel. Das bedeutet Stillstand vermeiden oder zumindest minimieren. "Wir gehen auf den Kunden zu, wenn wir merken, dass das Kühlgerät nicht richtig funktioniert. Oft handelt es sich lediglich um eine falsche Einstellung", berichtete Schmitz. Bei schwerwiegenderen Fehlern könne man das Fahrzeug dann zumindest zur nächsten Werkstatt routen, um Schäden an der Ladung zu vermeiden. Ein Kühlfahrzeug in Kombination mit der Telematik biete folgerichtig einen entsprechenden Mehrwert.

Apropos mehr: In einem Trailer sind immer mehr Sensoren verbaut. Daher geht es vor allem auch um das intelligente Sammeln von Daten, aber darüber hinaus um eine entsprechende Plattform sowie geeignete Schnittstellen, um diese auswerten zu können. Das Gebot der Stunde sei es, Daten zu teilen. So wie es Schmitz Cargobull Telematics mit Daimler Fleetboard tue, erklärte Schmitz. Eine Steilvorlage für Michael Lukas, Produktmanager von Daimler Fleetboard. Dieser zeigte folgerichtig die Verschmelzung von "Truck und Trailer". Haben die beiden Hersteller doch an genau dieser Schnittstelle gearbeitet. So gebe es bei Fleetboard zwei neue Dienste im Bereich Trailermanagement.
Bei dem Dienst "Trailer Data" geht es um den Import, die Verarbeitung und die Darstellung der Trailer-Betriebsdaten. Hinter dem Begriff "Trailer ID" verbirgt sich die Identifikation des Fahrzeugs verknüpft mit Statusmeldung wie etwa einer Türöffnung oder dem Kopplungsstatus. Diejenigen Kunden, die Telematiksysteme von Daimler Fleetboard und Schmitz Cargobull Telematics nutzen, können sich mit den Zugangsdaten des Trailerbauers in dem Webportal Fleetboard Cockpit anmelden. Damit fließen die Daten automatisch dort ein.

Neue Datenansicht

Ab sofort können Disponenten zwischen Zugmaschine und Trailer in einem Portal hin und her springen. Wobei die Daten zwar in einer neuen Form angezeigt werden – es gibt aber keine neuen Daten. Was nicht heißen soll, dass es nicht trotzdem nutzwertig ist. So wird beispielsweise grafisch angezeigt, ob die beiden Fahrzeuge gekoppelt oder die Türen offen sind und ob es eine Kühlmaschine gibt. Bis zu 28 Trailer-bezogene Datensätze können theoretisch angezeigt werden. Das wiederum hängt vom Vertrag ab, den der Spediteur mit Schmitz Cargobull Telematics hat.

Im Bereich Kühldaten-Management bedeutet das etwa, dass man den Kühlverlauf des Trailers einsehen kann – und zwar bei bis zu sechs Sensoren. Dabei zeigt das System sowohl Minimal- als auch Maximalwerte sowie den Durchschnitt an. Verknüpft mit den Geodaten lässt sich dann herauslesen, warum gerade die Temperatur steigt – etwa bei der Entladung. Oder auch dass es bei einer Grenzkontrolle zu einem Problem kommt. Da das Fahrzeug mit dem Auftrag verknüpft ist, ist eine Zuordung problemlos möglich. Noch hat allerdings nur die Disponenten etwas von der Verquickung dieser Daten. Die Fahrer bekommen auf dem Display des Dispopilots von Fleetboard bislang noch keinerlei Infos vom Trailer. "Das soll sich allerdings noch ändern", versprach Lukas.

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