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Schmitz Cargobull Der Elefanten-Dompteur

Porträt: Schmitz Cargobull, Ulrich Schöpker Foto: Schmitz Cargobull

Schmitz Cargobull feiert 120. Geburtstag. Fast ein Drittel der Zeit gehört Ulrich Schöpker zur Mannschaft – seit 25 Jahren ist er Vertriebschef.

Eine besondere Würde – nach 35 Dienstjahren ist es Zeit für einen Ehrentitel. Die Mitarbeiter von Schmitz Cargobull erhoben ihren Vertriebschef Ulrich Schöpker im Februar vergangenen Jahres in die Ruhmeshalle für Altenberger Trailerbauer. Schöpker ist seither verbriefter Elefanten-Dompteur. Davon zeugen auch die speziell zu dieser Ehrung angefertigten Visitenkarten. Damit ist Schöpker der erste Mitarbeiter bei Schmitz Cargobull, der diesen Titel tragen darf. Zurecht, schließlich ist Schöpker mehr als sein halbes Leben beim Fahrzeughersteller mit dem Elefanten im Logo. Und er hat alle Stationen in dem Familienunternehmen durchgemacht, angefangen beim Ausfegen des Teilelagers.

Schöpker seit 1952 Werkleiter des Stammwerks in Altenberge

"Mein Vater war seit 1952 Werkleiter des Stammwerks in Altenberge", erzählt Ulrich Schöpker. Der Vater habe ihn als kleinen Jungen schon mit in die Firma genommen. "Dort habe ich quasi laufen gelernt", erinnert sich der 58-jährige Vertriebschef. Mit 14 bekam er von seinem Vater das erste Moped geschenkt, musste sich allerdings den Unterhalt für das Gefährt selbst verdienen. So begann Schöpker seine Karriere beim Fahrzeughersteller mit einem Ferienjob – ausfegen des sogenannten Magazins. Als Belohnung für die gewissenhafte Arbeit wurde er in den nächsten Ferien befördert und kommissionierte Teile in dem Magazin, das er zuvor gefegt hatte.

"Mein Vater hat mich dann von Ferien zu Ferien immer wieder mitgenommen und an unterschiedlichen Orten eingesetzt", sagt Schöpker. So machte er Station an der Drehbank, der Bohrmaschine, in der Montage, im Tankbau. Noch bevor Schöpker die Schule beendet hatte, kannte er alle Bereiche des Fahrzeugbaus bei Schmitz Cargobull. Noch während der Schulzeit stand deshalb auch der spätere Weg für Schöpker fest – Maschinenbauer wollte er werden.

Dafür machte der Diplom-Ingenieur zunächst das Fachabitur und absolvierte ein Praktikumsjahr in Altenberge. Danach besuchte er die Ingenieursschule im nordrhein-westfälischen Steinfurth, wo er auch am Freitag, 13. Februar 1976, sein Studium abschloss. Drei Tage später begann er seinen ersten Vollzeitjob bei Schmitz Cargobull.

Konstruktionsleiter und Mentor

Der heute Vorsitzende des Aufsichtsrats bei Schmitz Cargobull Peter Schmitz hatte ihn 1975 noch während des Studiums auf seine Zukunftspläne angesprochen, um ihn fürs Unternehmen zu gewinnen. Schöpker hatte die ganze Studienzeit über beim Fahrzeugbauer gejobbt, zunächst in der Produktion und zum Ende des Studiums hin dann in der Konstruktion. Dort wickelte er Aufträge ab. Peter Schmitz kaufte also nicht die Katze im Sack, als er Schöpker eine Stelle anbot.

Am Montag, 16. Februar 1976, setzte sich Ulrich Schöpker auf den Arbeitsplatz, den er auch schon zu Studienzeiten belegt hatte und führte zunächst dieselben Tätigkeiten aus. Nach rund vier Jahren Lehrzeit unter seinem damaligen Konstruktionsleiter und Mentor beerbte er diesen und übernahm die Leitung des Konstruktionsbüros. Keine einfache Aufgabe, denn die meisten seiner Mitarbeiter seien zwischen 50 und 60 gewesen, sagt Schöpker. Die hätten ihm kurz zuvor noch gezeigt, wie man einen geraden Strich zieht und jetzt sollte er vorgeben, wie konstruiert wird. "Das war nicht leicht, aber ich habe es gemanagt", erinnert sich der Vertriebschef. Dabei habe er von Anfang an über den Tellerrand hinausgeschaut und dadurch auch noch andere Verantwortungsbereiche hinzubekommen. Dazu gehörte die Leitung der Arbeitsvorbereitung ebenso wie kleinere Vertriebsaufgaben.

In enger Zusammenarbeit mit Bernd Hoffmann

1987 pünktlich zur IAA hat Bernd Hoffmann, der dem Unternehmen bis 2006 vorsaß, Schöpker dann in die Unternehmensführung berufen. Von da an verantwortete der Di­plom-Ingenieur den technischen Vertrieb, "also alles was zwischen Vertrieb und Produktion lag", sagt Schöpker. Diese Aufgabe sollte auch die Ausrichtung des frisch gebackenen Geschäftsführers verändern. In enger Zusammenarbeit mit Bernd Hoffmann habe er sich von seinen technischen Aufgaben mehr und mehr entfernt, hin zu Vertriebstätigkeiten. »Vertrieb hat mir immer schon Spaß gemacht. Das tut es heute noch«, erzählt Schöpker. Um sich irgendwann nur noch auf den Vertrieb konzentrieren zu können gab er den technischen Anteil seines Jobs an den Werkleiter in Altenberge ab.

Etwa zu dieser Zeit haben Schöpker und Hoffmann auch den Vertrieb für Schmitz Cargobull nach Gebieten aufgeteilt. Schöpker betreute Westeuropa. »Da machten wir 75 bis 80 Prozent des gesamten Auftragseingangs«, erinnert sich Schöpker. Hoffmann übernahm Osteuropa und kümmerte sich um den Aufbau neuer Märkte. Diesen Job übernahm Andreas Schmitz – direkter Nachfahre des Firmengründers – nach der Pensionierung von Hoffmann.

Schöpker begleitet bis heute das Amt des Vertriebsvorstands für Westeuropa

Schöpker begleitet bis heute das Amt des Vertriebsvorstands für Westeuropa und steht beispielsweise mit Kühlaufliegern in seinen Märkten an der Spitze des Wettbewerbs. Dazu haben sicher auch seine fundierten technischen Kenntnisse beigetragen, die er in den eigentlich mehr als 45 Jahren bei Schmitz Cargobull erworben hat. Denn bei seinem Jubiläum vergangenes Jahr war Schöpker 35 Jahre in Festanstellung. Die Jahre des Werkstattfegens und  dem Kommissionieren von Ware sind nicht ins Jubiläum eingegangen. Dennoch hat er es zum Elefanten-Dompteur geschafft.

Diesen Titel konnte er bei besonderer Gelegenheit auch schon präsentieren. Bei einer VDA-Veranstaltung im vergangenen Jahr hatte Dr. Bernard Krone Schöpker erzählt, dass seine Mitarbeiter ihn zum Zirkusdirektor ernannt haben.  Belegen konnte er dies mit einer entsprechenden Visitenkarte. Dem hatte Schöpker mit seinem Aufstieg in den Schmitz-Olymp einiges entgegen zu setzen.

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