Reifen-Test Sicherheit steht an erster Stelle

Spedition Schmidt, Test, Reifen, Continental Foto: Michael Kern

trans aktuell nimmt zusammen mit der Silospedition Schmidt die neuen
Fernverkehrsreifen von Continental ein Jahr lang unter die Lupe. Vor allem auf
Zuverlässigkeit kommt es an, denn die Firma ist damit in ganz Europa unterwegs.

Schmidt aus Heilbronn – ein familiengeführtes Unternehmen mit langer Tradition. Einer der Riesen beim Silotransport. Die weiß-blau lackierten Fahrzeuge sind in ganz Europa eine feste Größe. Rund 800 Einheiten umfasst der Fuhrpark, 1.200 Mitarbeiter die Belegschaft. Der Radius der Flotte reicht vom hohen Norden bis tief in den Süden nach Gibraltar.

Fuhrpark hat zu funktionieren wie ein Uhrwerk

Die Fracht besteht zumeist aus Granulat. Darunter oft hochwertige Rohstoffe für die Chemie-Industrie. Das bedeutet: Pro Silo ist es manchmal ein kleines Vermögen, was da unter weiß-blauer Flagge über Europas Straßen rollt. Das heißt weiter: Der Fuhrpark hat zu funktionieren wie ein Uhrwerk. Anspruchsvoller könnte die Kundschaft schließlich kaum sein.

Ein besonderes Auge auf die Reifen

So kommt es, dass sich Schmidt eines gar nicht leisten kann: Kompromisse. Heikel die Fracht, tipptopp der Fuhrpark. Auf die Reifen hat Schmidt naturgemäß ein besonderes Auge. Und lässt sich auf keinerlei Abenteuer ein. Das geht so weit, dass Runderneuerte für die Schmidt’sche Flotte gleich von vornherein tabu sind. Und naht der Frost, dann zieht sich die gesamte Flotte echte Winterstiefel in Gestalt der Scandinavia-Reihe von Continental an. Fuhrparkleiter Michael Hoyer sagt: "Die Sicherheit unserer Fahrer steht für uns an oberster Stelle."

Laufleistung und Rollwiderstand sind die springenden Punkte

Hoyer hat andererseits genauso dafür zu sorgen, dass die Wirtschaftlichkeit nicht zu kurz kommt. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Sattelzugmaschinen konsequent bei 85 km/h abgeriegelt sind. "Allein das bringt uns signifikante Ersparnisse beim Kraftstoffverbrauch", lautet Michael Hoyers Fazit. Für den Pneu gilt: "Laufleistung und Rollwiderstand sind für uns die springenden Punkte bei den Reifen."

Seit vielen Jahren ist Schmidt aus Heilbronn ein ebenso treuer wie zufriedener Kunde von Continental. Nutzt vom Service Conti-360-Grad zum Beispiel schon lange den Breakdown-Service, der vom Nordkap bis ans Goldene Horn zuverlässigen und preislich berechenbaren Pannenservice bietet.

"Kraftstoffeinsparungen bis zu 1,9 Liter auf 100 Kilometer"

Und wurde ebenso wie trans aktuell neugierig, als Conti folgendes Statement zur dritten Generation der rollwiderstandsoptimierten Fernverkehrsreifen – der Reihe Conti Eco-Plus – abgab: Im Vergleich zur bisherigen Generation "Kraftstoffeinsparungen bis zu 1,9 Liter auf 100 Kilometer". Für den Lenk- und Treibachsreifen verspricht Continental die gleiche Laufleistung wie zuvor, für die Achsposition Trailer gar ein Plus von zehn Prozent.
Zwei Züge von Schmidt machen nun die Praxisprobe aufs Exempel: Der eine ausgerüstet mit der im Hause Schmidt bewährten zweiten Generation der auf den Fernverkehr spezialisierten Reifen (HSL2, HDL2 und HTL2). Der andere bestückt mit der nagelneuen dritten Generation namens Conti Eco-Plus.

Beide Lastzüge fahren ähnliche Strecken mit festem Fahrer

Die Vergleichbarkeit der Einsätze ist bei Praxistests dieser Art immer so eine Sache, bei Schmidt aber optimal gewährleistet: Beide Lastzüge werden ähnliche Strecken im großen internationalen Verkehr mit ähnlicher Ladung und ihrem festen Fahrer hinterm Volant unter die Räder nehmen.

Abrieb der Reifen wird auch gemessen

Gemessen und verglichen wird bei diesem Test aber nicht nur der Verbrauch, sondern auch der Abrieb der Reifen: Das wird es am Ende des auf ein Jahr anberaumten Tests erlauben, auch zum Thema Laufleistung eine fundierte Einschätzung vorzunehmen. Damit fahrzeug- und fahrerbedingte Einflüsse das Ergebnis nicht verfälschen, fährt Lastzug A die Reifen der dritten Generation bis zur Winterpause und zieht im Frühjahr die der zweiten Generation auf. Lastzug B macht es gerade umgekehrt. Bleibt die Verbrauchsdifferenz zwischen den zwei Testzügen dieselbe, liegen keine fahrer- oder fahrzeugbedingten Einflüsse vor. Ergeben sich damit Änderungen, kann das Ergebnis um diese Einflüsse bereinigt werden.

Das Reifenfülldruck-Überwachungssystem Conti-Pressure-Check

Weiteres zentrales Element bei diesem Test: Das Reifenfülldruck-Überwachungssystem Conti-Pressure-Check. Beide Lastzüge sind mit diesem Druck- und Temperaturwächter ausgestattet, der auf je einem Sensor pro Pneu basiert. Die übertragen jeweils an die im Chassis positionierte Steuereinheit, die per Kabel mit einem Display in der Kabine verbunden ist. Bequem kann der Fahrer dort jederzeit die Reifendrücke ablesen, Abweichungen vom Sollzustand also immer schnell erkennen und korrigieren. Sollten größere Unregelmäßigkeiten vorkommen, scheint automatisch eine Warnmeldung im Display auf.

Geräuschentwicklung, Fahrkomfort oder Nasshaftung

Die Fahrer sind aber weit mehr als nur Garanten korrekten Luftdrucks und ausführendes Organ bei diesem Praxistest. Was weitere typische Kriterien wie Geräuschentwicklung, Fahrkomfort oder Nasshaftung angeht, ist ihre Meinung gefragt und wird ihr Urteil Gewicht haben. Rund 120.000 Kilometer pro Jahr schreibt sich ein Fahrer bei Schmidt im großen Fernverkehr aufs Streckenkonto: So einer weiß, wovon er redet.

Erste Bilanz zur IAA

Eine erste Zwischenbilanz vom Duell der beiden Reifengenerationen und zu den Erfahrungen mit der Reifenfülldruck-Überwachung von Conti wird trans aktuell zur IAA bringen. Bis dahin wünscht die Redaktion – ob gen Nordkap oder auf dem Weg nach Gibraltar – den Kandidaten gute Fahrt.





PROFIL GESCHÄRFT

Maximale Rollwiderstandsoptimierung ohne Kompromisse bei der Laufleistung – so charakterisiert Continental das Konzept, das hinter der dritten Generation der Fernverkehrsreifen aus der Eco-Plus-Familie steckt. Den Anfang machte im Januar der neue Trailer-Pneu Conti Eco-Plus HT3, es folgten im März der Lenkachsreifen Conti Eco-Plus HS3 sowie der Traktionsreifen Conti Eco-Plus HD3. Bemerkenswert beim Lenkachsreifen: Sowohl Rollwiderstand als auch Nassgriffverhalten – im Prinzip einer der klassischen Zielkonflikte beim Reifenbau – bezeichnet Continental als verbessert. Geschlossene Schultern sind es, die dem Pneu jene Stabilität verleihen sollen, die das Walken weitgehend unterdrückt und somit den Rollwiderstand senkt. Dass es an Grip auf nasser Bahn trotzdem nicht mangelt, dafür führt Continental verzahnte Mikrolamellen sowie eine neue Silica-Mischung ins Feld. Erhöht haben die Konstrukteure zudem die Tragfähigkeit des Lenkachsreifens. In der von Schmidt gefahrenen Größe 315/80 R 22,5 verträgt der HS3 bei 8,5 bar Fülldruck gut 7,6 Tonnen Tragkraft, bei neun bar gar exakt acht Tonnen.

Je mehr Walkarbeit, desto höher der Rollwiderstand

Beim Traktionsreifen HD3 ist es ein breites Profilbild mit neuem Lamellendesign, das das konventionelle Blockprofil des Vorgängers ablöst. Für jeden Reifen gilt als einfache Formel: Je mehr Walkarbeit er verrichtet, desto höher wird sein Rollwiderstand sein. Zweierlei hält der HD3 dem entgegen: Für die Mischung der Lauffläche setzt er auf einen Füllstoff, der die Reibung in der Mischung reduziert. Und mit einer neuartigen abgeschrägten Kante kommt er mit einer Kontur der Lauffläche daher, deren seitlich abgeflachte Schulterrippen das Abrollen optimieren und die Seitenwand versteifen soll. Etwa 50 Prozent des gesamten Rollwiderstands eines fünfachsigen Sattelzugs liegt bei den sechs Trailerreifen. Besondere Mühe hat Continental auf den Trailerreifen HT3 verwandt, den das neue Reifenlabel beim Rollwiderstand unter der Kategorie »A« rubriziert. So zieht der Conti Eco-Plus HT3 mit den bisherigen Leichtlauf-Spitzenreitern von Goodyear und Michelin für die Trailerachse gleich. Typische Merkmale des Conti-Pneus sind: geschlossene Schultern, ein erhöhter Profilpositivanteil und eine optimierte Gummimischung. Allen Lenkachsreifen der neuen Generation gemeinsam ist der Verschleiß-Analyse-Indikator, der es erlaubt, unregelmäßigen Abrieb einfach zu erkennen und Unregelmäßigkeiten wie verzogene Achsen zu identifizieren.

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