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Praxis Keine Ladung ist zu schwer

Schwandner Logistik, Transport, Spezialtransporte Foto: Schwandner Logistik

P. Schwandner Logistik + Transport koordiniert die Projekte mit dem Telematiksystem OmniExpress von Omnitracs.

Wenn das GPS-Signal eines Lkw aus dem Wasser zu kommen scheint, bricht bei Schwandner Logistik keine Panik aus. Denn dann handelt es sich um einen begleiteten Transport per Binnenschiff. Dieses Phänomen kommt beim Unternehmen aus dem bayerischen Pfreimd jedoch eher selten vor. Meistens verlassen die Zugmaschinen die Häfen wieder, sobald sie ihre Ladung dort abgeladen haben. Das Unternehmen konzentriert sich vor allem auf Schwer- und Spezialtransporte und das dazugehörende Projektmanagement.

EutelTracs seit sieben Jahren im Einsatz

Um einen permanenten Überblick über die Flotte und deren aktuelle Standorte zu behalten, hat sich das Unternehmen vor sieben Jahren das satellitenbasierte Telematiksystem EutelTracs von Qualcomm angeschafft. Typisch dafür sind die weißen, runden Antennen auf den Dächern der Lkw. "Wir haben uns damals dazu entschlossen, weil wir wissen wollten, wo sich unsere Fahrzeuge aufhalten", sagt Gerhard Siegert, verantwortlich für die Telematikanwendungen bei P. Schwandner Logistik + Transport. Gleichzeitig konnte Schwandner mit dem System die problembehaftete Kommunikation über das Telefon ausschalten. "Bei den Gesprächen kam es immer zu Missverständnissen. Besonders problematisch war es, wenn wir den Fahrern ausländische Adressen nennen mussten. Das ist vorbei. Mit dem System übermitteln Fahrer und Disponent eindeutige Nachrichten", betont Siegert. Zudem gelang es dem Transportunternehmen, die Kommunikationskosten zu senken.

Seit gut einem Jahr ist das Unternehmen jetzt dabei, das satellitenbasierte System durch OmniExpress des Qualcomm-Nachfolgers Omnitracs zu ersetzen. Schwandner profitiert besonders vom erweiterten Funktionsumfang. "OmniExpress hat eine Schnittstelle zum CAN-Bus. Damit kann Schwandner Leistungsdaten von Fahrer und Lkw erfassen. Darüber hinaus werden über eine zusätzliche Schnittstelle auch die Daten des digitalen Tachografen direkt in Echtzeit abgegriffen. Wir haben die Lenk- und Ruhezeiten permanent im Blick", sagt Siegert. Dadurch ist es auch möglich, dem Kunden mitzuteilen, wann seine Fracht voraussichtlich ankommen wird. Zudem hat der Fahrer auf seinem Display immer den genauen Stand seiner Restlenkzeit im Blick. Gleichzeitig fließen die Daten über das Rechenzentrum von Omnitracs in das Archivierungssystem von Zauner und Partner. "Das ist bei unseren Transporten wichtig. Wir sehen unsere Fahrer sehr selten. Ihre Fahrerkarte muss aber alle 28 Tage ausgelesen werden. Das haben wir mit dem System automatisiert", erläutert Siegert. Das Gleiche gilt für die Massenspeicherdaten aus den Lkw.

Der Aufwand, um den gesetzlichen Anforderungen nachzukommen, hat sich durch die Automatisierung verringert. Immerhin besitzt Schwandner einen breit gefächerten Fuhrpark. Die 152 ziehenden Einheiten bestehen aus drei- und vierachsigen Zugmaschinen ab 40 Tonnen aufwärts. Abwechslungsreich geht es bei den etwa 160 gezogenen Einheiten weiter. Vom Standard-Auflieger 
bis zu komplexen Achsmodulen bis zu 
30 Achsen hat Schwandner alles im Fuhrpark. Ob Semiauflieger, Baggerbett, Kesselbrücke oder Flachbett – für jeden Einsatz gibt es 
das entsprechende Fahrzeug. Die Kombinationen transportieren europaweit Ladungen bis zu 500 Tonnen. Damit die Aufträge termingerecht beendet werden, bedarf es eines Telematiksystems, mit dem die Disponenten die Touren verfolgen können. Dadurch kann Schwandner eine pünktliche Lieferung garantieren.

Disponent hat Kontrolle 
über 40 Fahrzeuge

Gesteuert wird die Flotte von den Disponenten. Jeder trägt für etwa 40 Fahrzeuge die Verantwortung. Zur Steuerung der Aufträge arbeiten sie mit der Speditionssoftware Spedi-Pro. Diese ist über eine Schnittstelle mit dem Telematiksystem von Omnitracs verbunden. "Alle Aufträge werden von den Disponenten aus dem Speditionsprogramm heraus übermittelt und kommen direkt beim Fahrer auf dem Display an", erklärt Siegert. Diese Kommunikationsweise ist für Schwandner perfekt, denn nur selten sind die Lkw auf dem Hof zu sehen. Ihr Einsatzgebiet ist Europa. "Eine Kommunikation über OmniExpress ist für uns eine ideale Lösung – egal ob es sich dabei um Auftragsdaten, Lenk- und Ruhezeiten oder den aktuellen Standort handelt", sagt der Telematik-Verantwortliche. Die Navigation bei den neuen Geräten möchte auch kein Fahrer mehr missen. Die Auftragsdaten können nämlich direkt in die Navigation einfließen.

Ein Vorteil des Systems sind auch die speicherbaren Routen. Bis zu drei Monate lassen sich diese wieder abrufen. Damit kann Schwandner im Falle eines Bußgeldbescheides kontrollieren, ob es sich dabei wirklich um einen eigenen Lkw gehandelt hat. Letztlich dient die Route dann als Beweismittel.

Die Umrüstung der Fahrzeuge läuft auf Hochtouren. Bisher sind 13 Lkw mit dem neuen System ausgestattet worden. Im diesem Jahr sollen noch 30 weitere folgen und für das kommende Jahr sind 70 Umbauten geplant. Dabei denkt Siegert auch schon darüber nach, demnächst die Verbrauchsdaten mit aufzunehmen. Der Telematik-Verantwortliche ist somit noch immer dabei, das neue System zu optimieren.

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