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Neuer Hauptgeschäftsführer zu Gast beim LSV BGL-Chef Prof. Engelhardt stellt sich vor

Foto: Herbert Schadewald

Erstmals hat sich der neue Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) der Branche vorgestellt. Interessiert hörte sich Prof. Dr. Dirk Engelhardt am Samstag die Sorgen des Landesverbandes des Sächsischen Verkehrsgewerbes (LSV) auf der Mitgliederversammlung in Dresden an. Zu Jahresbeginn übernahm der 43-Jährige die Funktion von Prof. Dr. Karlheinz Schmidt, der in den Ruhestand gegangen war.

LSV-Präsident Wieland Richter wies erneut "auf die zunehmenden Fehlentwicklungen im europäischen Straßengüterverkehr" hin, die "zu massiven Wettbewerbsverzerrungen führen". Besondere Probleme bereiten den Sachsen die osteuropäischen Flotten, die "mehrere Wochen ununterbrochen in westeuropäischen Mitgliedstaaten der EU im Einsatz" seien. Sie seien mit illegalen Kabotagefahrten gekoppelt, wodurch die deutschen Unternehmen immer größere Marktanteile verlieren würden, legte Richter dar. Daran habe auch der vor über zwei Jahren eingeführte Mindestlohn nichts geändert. "Er erwies sich als stumpfes Schwert im Kampf gegen Sozialdumping", kritisierte der LSV-Präsident.

Engelhardt: Auch Polen und Tschechen kämpfen mit Fahrermangel

"Die Themen sind bei der Politik angekommen – wenn auch nicht bei allen Parteien gleich", versicherte Engelhardt. Ebenso seien die Probleme auch auf den EU-Ebenen bekannt. Dann berichtete der neue BGL-Hauptgeschäftsführer, dass es in Polen und Tschechien ähnliche Sorgen gebe. Da auch in den unmittelbaren östlichen Nachbarländern der Sachsen ein zunehmender Fahrermangel bestehe, gebe es Bestrebungen, dass sich die dortigen Verbände mit dem BGL verständigen wollen.

Vorrangig war Engelhardt nach Dresden gekommen, um sich als der neue Mann in der BGL-Geschäftsstelle vorzustellen. So informierte er die LSV-Mitglieder, dass er bereits während seiner Schul- und Studienzeit in Logistikunternehmen arbeitete. Vorwiegend waren es Lagertätigkeiten. Dann erwarb er den Staplerführerschein und fuhr schließlich europaweite Transporte mit Sattelzügen. Dabei hatte er Gefahr-, Massen- und Stückgüter auf den Trailern. Dass er dann an der Justus-Liebig-Universität in Gießen eine Ausbildung zum Diplom-Agraringenieur absolvierte, könnte fast als beruflicher Seitensprung bezeichnet werden. Denn unmittelbar nach seinem erfolgreichen Studienabschluss wurde Engelhardt mit der Neukonzeption eines Fuhrparkmanagementsystems sowie eines Flottencontrollingsaufbau betraut. In dem genossenschaftlichen Unternehmen machte der promovierte Agrarwissenschaftlicher rasch Karriere und leitete schließlich den Geschäftsbereich Logistik/Fuhrpark – mit rund 500 Spezial-, Transport- und Verteilfahrzeugen.

Seit 2009 ist Engelhardt Professor für Logistik in Berlin

Parallel zu seinem logistischen Aufgabenbereich bei der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main in Hanau promovierte Engelhardt 2000 zum Doktor der Agrarwissenschaften. Drei Jahre später habilitierte er sich in diesem Fachbereich. 2009 berief ihn die 1998 gegründete Steinbeis-Hochschule Berlin zum Professor für Logistik.

"Ich komme aus der Branche und kenne sie", betonte Engelhardt. Er zeigte sich in Dresden überzeugt, dass trotz aller Branchenprobleme die deutschen Mittelständler im Transportwesen eine Zukunft haben. Denn die wachsenden Transportleistungen müssen schließlich erbracht werden. Und dem LSV bescheinigte er, "gut aufgestellt" zu sein. Gemeinsam mit dem sächsischen Verbandspräsidenten Richter begrüßte BGL-Hauptgeschäftsführer Engelhardt, dass die BGL-Mitgliederversammlung auf Antrag des LSV einen Kompromiss fand, damit der Landesverband Mitglied im Bundesverband bleiben kann.

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