Gleichzeitig zur Einführung des Euro hat der baltische Staat Litauen auch sein Maut-System überarbeitet.
Ab sofort ist die Straßennutzungsgebühr für Hauptverkehrsstraßen nicht mehr nur vom zulässigen Gesamtgewicht (zGG) beziehungsweise dem Gültigkeitszeitraum abhängig. Wie der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) mitteilt, hängt die Maut nun auch vom Emissionsverhalten der Fahrzeuge ab. Dazu teile Litauen Lkw ab 3,5 Tonnen zGG in zwei Emissionsklassen ein: Euro 0 bis Euro 3 sowie Euro 4 und besser.
Die Fahrberechtigung für 24 Stunden sowie generell die Maut für leichte Lkw ist laut DSLV zunächst von den Emissionsklassen ausgenommen. Hier unterscheidet Litauen zwischen Lkw mit weniger als 3,5 Tonnen (sechs Euro) und mehr als 3,5 Tonnen (11 Euro). Für eine Woche werden für Lkw unter 3,5 Tonnen 14 Euro, für Lkw zwischen 3,5 und zwölf Tonnen mit Euro 4 oder besser 26 Euro fällig. Wer die Euro-4-Norm nicht erfüllt, muss 37 Euro bezahlen. Lkw mit mehr als zwölf Tonnen kosten 37 und 52 Euro. Die Maut für einen Monat kostet unter 3,5 Tonnen 28 Euro. Die mittlere Klasse muss 52 und 75 Euro bezahlen, schwere Lkw kosten 75 und 107 Euro. Die Jahresvignette für leichte Lkw kostet 304 Euro. Mittelschwere Lkw mit Euro 4 oder besser zahlen 550 Euro, Euro 3 oder schlechter kostet 753 Euro. Schwere Lkw kosten pro Jahr 753 und 1.071 Euro.
Fällig werde die Maut jedoch nur auf bestimmten Straßen in Litauen. Betroffen sind laut DSLV die A1 Vilnius-Kaunas-Klaipeda, A2 Vilnius-Panevezys, A3 Vilnius-Minsk, A4 Vilnius-Varena-Grodno, A5 Kaunas-Marijampole-Suwlki, A6 Kaunas-Zarasai-Daugavpils, A7 Marijampole-Kybartai-Kaliningrad, A8 Panevezys-Aristava-Sitkunai, A9 Panevezys-Siauliai, A10 Panevezys-Pasvalys-Riga, A11 Siauliai-Palanga, A12 Riga-Siauliai-Taurage-Kaliningrad, A13 Klaipeda-Liepaja, A14 Vilnius-Utena, A15 Vilnius-Lida, A16 Vilnius-Prienai-Marijampole, A17 Panevezys-Umgehungsstraße und die A18 Siauliai-Umgehungsstraße.