Lange hat die EU mit verschiedenen Interessen gerungen, um Emissions-Grenzwerte für Pkw festzulegen. Nun wendet sie sich den schweren Nutzfahrzeugen zu. Das scheint noch schwieriger zu sein.
Nach der CO2-Obergrenze für Pkw will die EU-Kommission nun Lkw und Busse stärker kontrollieren. In einem ersten Schritt sollen die Emissionen der schweren Nutzfahrzeuge gemessen und überwacht werden. Im Gegensatz zu Pkw werden die CO2-Emissionen von Lkw bisher nicht erfasst, da es kein Messverfahren gibt, das die verschiedenen Bauarten und Nutzungszwecke repräsentativ abbildet.
Das sei aber wichtig, da große Nutzfahrzeuge für ein Viertel der CO2-Emissionen im Straßenverkehr der EU verantwortlich seien, so die Kommission. Nun arbeite man daran, für kommendes Jahr Gesetzesvorschläge zu erarbeiten, die festlegen, dass der CO2-Ausstoß von neuen schweren Nutzfahrzeugen gemessen und überwacht wird. Dann könne man darüber nachdenken, die Emissionen einzudämmen, heißt es in einer Mitteilung.
VDA hält EU-Vorschlag für ambitioniert
Die wahrscheinlichste Option sei, ähnliche Grenzwerte für neue Lkw und Busse einzuführen, wie es sie für Pkw und Transporter gibt. Im Jahr 2020 dürfen 95 Prozent aller neuen Pkw maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Denkbar sind laut Kommission auch eine intelligentere Preisgestaltung bei Mautgebüren oder eine effektivere Nutzung der Steuer in den Mitgliedsländern.
Wie schwierig es ist, einheitliche Regeln zu finden, darauf weist der Verband der Automobilindustrie hin: "Die Variantenvielfalt reicht vom Baustellenkipper über Lieferfahrzeuge bis zum Fernverkehrs-Lkw, auch Stadt- und Reisebusse zählen dazu", so VDA-Präsident Matthias Wissmann." Der Verbrauch wird von unzähligen Fakten beeinflusst: Größe, Gewicht, Einsatzbereich, Fahrleistung, aber auch Anwendungsbedingungen." Wissmann hält den Vorschlag der Kommission für ambitioniert.