Stückgutspeditionen sowie der Werk- und Wirtschaftsverkehr bereiten sich auf den Mautstart für Lkw ab 7,5 Tonnen zum 1. Oktober vor.
Bei diesen Unternehmen haben die kleineren Lkw traditionell einen hohen Flottenanteil – so etwa im Groß- oder Möbelhandel, wo Stadtfahrten mit vielen Stopps eher die Regel sind. Der Mautbetreiber Toll Collect rechnet damit, dass auch sie analog zu den Speditionen im Fernverkehr mehrheitlich auf eine automatische Mauterfassung über On-Board-Units (OBUs) im Fahrerhaus setzen werden.
Toll Collect: 250.000 Lkw und Lkw-Kombinationen werden zusätzlich mautpflichtig
Toll Collect schätzt, dass rund 250.000 in- und ausländische Lkw und Lkw-Kombinationen ab Oktober gebührenpflichtig werden, davon 160.000 inländische. „Von diesen 250.000 werden sich geschätzt 205.000 bei uns registrieren lassen“, erklärt der Dienstleister gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell. Das Unternehmen rechnet mit 143.000 dafür benötigten OBUs. Mehr als ein Drittel davon hat sich demnach schon registrieren und Mautgeräte einbauen lassen. „Bis Jahresende gehen wir von 85.000 zusätzlichen OBU-Einbauten aus“, teilt Toll Collect mit. Im Juli waren 866.802 Lkw mit Mautgeräten für Deutschland ausgestattet. Bei dem Mautbetreiber registriert waren zu dem Zeitpunkt mehr als eine Million Fahrzeuge.
Bund erwartet 380 Millionen Euro zusätzliche Mauteinnahmen pro Jahr
Was die mit der Mautausweitung verbundenen Mauteinnahmen angeht, bescheren die Verteilerfahrzeuge dem Bund zwar zusätzliches Geld. Ob seine Mautumsätze insgesamt aber steigen, ist fraglich. Denn infolge neuer Tarife fahren manche Fahrzeuggattungen künftig billiger. Was die Ausweitung auf 7,5-Tonner konkret einbringt, beziffert das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage nicht. Doch nennt es den erwarteten jährlichen Gesamtbetrag, der sich aus der Ausweitung auf 7,5-Tonner sowie auf weitere 1.100 Kilometer Bundesstraßen ergibt. Die Rede ist von rund 380 Millionen Euro pro Jahr.