Nach drei Quartalen hat sich die deutsche Logistikkonjunktur wieder spürbar belebt. Das ist das Ergebnis der neuesten Umfrage für den Logistik-Indikator der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Berechnet hat den Indikator im Auftrag des BVL das Institut für Weltwirtschaft.
Demnach hat das Geschäftsklima bei einem Normalwert von 100 um 8,5 Zähler auf 132,2 Punkte zugelegt. Deutlich positiver als noch im Winter schätzen die Befragten dabei die Lage ein. Mit 142,5 Zählern steigerte sich der Wert um 14 Punkte. Der Blick in die Zukunft ist mit 122 Zählern (Plus 3,1) vorsichtig optimistisch. Nach dem Logistik-Indikator ist vor allem die Stimmung bei den Logistikdienstleistern gut. Bei ihnen zog der Wert für das Geschäftsklima um 15,2 Punkte auf 133,1 an.
Gute Lage - gute Aussichten
Der konjunkturelle Aufschwung zeigt sich bei den Logistikdienstleistern auch in einer positiven Lageeinschätzung und optimistischen Erwartungen. Dabei habe die Kapazitätsauslastung wieder das Normalniveau überschritten. Mehr als die Hälfte der Befragten bezeichnen die Auftragslage als gut. Die Bereitschaft zu investieren steigt, bei den Personal-Einstellungen zeigen sich die befragten Unternehmen eher zurückhaltend.
Auf Seiten von Industrie und Handel beurteilen die Umfrage-Teilnehmer die Lage mit einem Plus von 9 Punkten auf 147 Zähler als durchaus zufriedenstellend. Allerdings rutscht der Wert bei den Erwartungen um gut 5 Punkte auf 115,7 Zähler nach unten. Diese Gruppe sieht daher auch keinen Grund Personal einzustellen. "Die deutsche Wirtschaft erfreut sich einer sehr positiven Sonderkonjunktur, ist derzeit eine Stabilitätsinsel mitten in einem Meer von Unsicherheit", sagt BVL-Vorstand Prof. Raimund Klinkner. Es sei zu hoffen, dass der gegenwärtige Schwung ausreicht, um die nächsten Stürme zu bestehen.