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Kühllogistik Eutecma setzt auf effiziente Kühlelemente

Eutecma, Kühllogistik Foto: Axel Heiter

Der Verpackungsspezialist Eutecma aus Mannheim stellt Kühlelemente und Palettenboxen her, die vor allem beim Transport von Arzneimitteln zum Einsatz kommen. Nun will die Firma international wachsen.

Gute Ideen schlummern überall, sie müssen nur entdeckt werden. Markus Baumgärtner, Florian Zeilfelder und Sven Rölle sind solche Entdecker. In einer Nische, in der schon vieles ausgemacht schien, hatten sie zwei simple, aber gute Ideen. Die erste: Das Kühlpack mit dem Namen "Icecatch Solid Insulated" besitzt eine hydrophobe Isolationsschicht, die Feuchtigkeit abstößt. Sie verhindert, dass die Strahlungskälte der auf minus 18 Grad tiefgefrorenen Bricks die Temperatur im Produktraum auf unter zwei Grad abkühlt. "Die Temperatur im Produktraum bleibt damit fünf Tage lang zwischen zwei und acht Grad", erklärt Geschäftsführer Markus Baumgärtner.

Dadurch ergebe sich eine einfache Handhabung für die Transporteure, die das Kühlpack nur noch in die dafür vorgesehenen Öffnungen der Eutecma-Transportboxen stecken müssen. Das Kühlpack "Icecatch Solid Insulated" eignet sich laut Baumgärtner daher vor allem für den Transport von Produkten im Temperaturbereich von zwei bis acht Grad.
Die zweite Idee, die den Transport von Medikamenten und Lebensmitteln vereinfachen soll, stammt von Vertriebsleiter Sven Rölle.

Die 172 Liter fassende Palettenbox "Protect" aus Styropor lässt sich durch zwei aufsteckbare Rahmen auf 333 Liter beziehungsweise 495 Liter erweitern. "Innerhalb der Box sorgen L-förmige Rahmen für eine effiziente und sichere Einlagerung der Ware", erklärt Rölle. „Damit sparen unsere Kunden bis zu 40 Prozent Volumen ein.“ Ein wichtiger Faktor, denn beim Transport per Flugzeug zählt jedes Kilo – und die mit Eutecma-Produkten versendeten Güter gehen in die ganze Welt. Zudem sinken die Lagerkosten bei den Pharmaunternehmen, Großhändlern und Versendern, denn sie müssen nur noch ein Kühlbrickformat disponieren, bevorraten, vorkonditionieren und verpacken. Die Handhabung der Box ist simpel, zum Aufbauen genügt eine Person. "Ein Kunde hat einmal die Zeit gestoppt: Er hat weniger als drei Minuten gebraucht, um alle Steck-Elemente in der Maximalgröße zu verbauen", sagt Rölle.

Der Platz wird knapp

Alle Produkte stellt Eutecma am Standort am Mannheimer Hafen her. Das Gebäude wirkt von außen unscheinbar, doch dahinter verbergen sich Büros, ein Labor sowie Lager- und Produktionsflächen mit drei Kühlkammern zum Testen. Doch der Platz wird knapp. Zeilfelder und Baumgärtner lassen daher anbauen: "Mitte des Jahres eröffnen wir eine neue Halle mit einer Fläche von rund 3.800 Quadratmetern."

Deutschlandweit transportieren laut Baumgärtner viele namhafte Pharmahersteller ihre Ware mit Eutecma-Produkten. Der Verpackungshersteller arbeitet aber auch intensiv mit Speditionen zusammen. "Wir wollen die Bedürfnisse unserer Kunden verstehen", sagt der studierte Chemiker. Individuelle Wünsche seien kein Problem. Braucht ein Kunde ein doppelt so dickes Kühlpack wie normal, fertigt Eutecma es eben an. Die intensive Zusam­men­arbeit mit den Kunden zahlt sich aus. Momentan beliefert Eutecma vor allem den deutschen Markt, Österreich und die Schweiz. Die Geschäftsführer wollen allerdings auch international angreifen, suchen derzeit weitere Kunden im Ausland. Die Akquise laufe gut: Das Produktportfolio ist nicht groß, aber speziell, und trifft anscheinend die Bedürfnisse der Kunden.

Das deutsche Anti-Doping-Labor zählt zu den Kunden

Außer dem Kühlpack "Icecatch Solid Insulated" gehören auch der Kühlakku "Icecatch Solid", ein kühlendes Gelpack und verschiedene Packboxen zum Angebot. Neben den Pharmaherstellern und Speditionen zählt Eutecma seit sechs Jahren auch das deutsche Anti-Doping-Labor zu den Kunden. Die Doping-Kontrolleure schicken die von den Sportlern entnommenen Urin- und Blutproben in Eutecma-Boxen ins Labor. Baumgärtner und sein Team sorgen für die ununterbrochene Kühlkette, damit die Ergebnisse nicht verfälscht ankommen.

Das Team tüftelt für die Zukunft bereits an neuen Ideen. Eine davon geht in Kürze an den Start: Die Palettenbox mit den Aufsteck-Elementen gibt es jetzt genauso für die lichten Maße einer Europalette. Eigentlich simpel, aber clever: So wollen sie weiterhin Erfolg haben.

Das Unternehmen

  • 2008 von Markus Baumgärtner und Florian Zeilfelder als Tochterfirma von Ideapro gegründet, einem Hersteller von kosmetischen Produkten
  • Sitz in Mannheim, 45 Mitarbeiter
  • Die Produktpalette besteht aus Kühlelementen (Gelpack, Kühlakku, Kühlpack mit Isolationsschicht) und Verpackungen für den Transport
  • Die Kunden kommen aus den Bereichen Pharma, Diagnostik, Biotechnologie und Lebensmittel
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