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Kontraktlogistik Rhenus will mit High-Tech wachsen

Rhenus, Logistics Foto: Rhenus

Der Logistiker Rhenus Midi Data hat aus dem Netzwerk Tech Dis ein eigenes Unternehmen gemacht. Das expandiert in Europa und in Asien.

Seit rund 18 Monaten hat Rhenus eine High-Tech-Logistiksparte namens Rhenus Midi Data. Von Wincanton übernommen, setzt dieser Teil der Unternehmenssparte Kontraktlogistik zu einem Höhenflug an. "Seit der Übernahme hat sich der Umsatz um rund 28 Prozent erhöht", berichtet Rhenus Midi Data-Geschäftsführer Michael Boos auf der Messe Transport Logistic in München.
 
Der Grund hierfür liege zum einen in der Spezialisierung auf Lösungen für technische Produkte. Das kann sowohl der Bankautomat oder auch der Computertomograph für das Krankenhaus sein.  Zum anderen aber auch an dem Netzwerk Tec Dis. Der Name steht für Technical Distribution Network, eine hundertprozentige Rhenus-Tochter. Als eigenständiges Unternehmen mit Hauptsitz in Luxenburg gibt es Tech Dis zwar erst seit Jahresbeginn - tatsächlich ist das Netzwerk, an dem auch noch andere Logistiker operativ mitarbeiten, bereits seit 2010 aktiv.

Transporte sind nur kleiner Teil der Wertschöpfungskette

Der Transport von A nach B ist dabei nur ein kleiner Teil der Wertschöpfungskette, wenn auch kein unwichtiger. So verfügt Rhenus Midi Data über einen eignen Fuhrpark, darunter auch Spezialfahrzeuge mit Kranen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen aber auch Dienstleistungen entlang des Produktlebenszykluses an. Bei einem PC sieht das beispielsweise so aus: Der Computer ist eingelagert, wird bei Bedarf nach Kundenwunsch vorinstalliert, dann vor Ort geliefert und dort eingerichtet. Hinzu kommt ein Reparatur- wie Austauschservice sowie die Rücknahme inklusive Recycling.

Das alles ist natürlich nicht voraussetzungslos: "Mit jedem neuen Gerät müssen wir sowohl den Fahrer als auch den Techniker schulen", sagt Boos. Schon hier setzt auch der Sicherheitsaspekt ein. Denn oft sind sensible Daten auf den Geräten. Insbesondere dann, wenn es  sich bei den Kunden um Banken oder Versicherungen handelt. Auch in der Telekommunikationsbranche dürfte sich das nicht anders verhalten. "Zumal wir nicht das Smartphone fahren, sondern die Server, die der Telekommunikationsdienstleister braucht", erählt Boos. Aber auch im Fitnessbereich sowie allgemein im Büroumfeld ist der Logistiker unterwegs. In Ratingen und Dortmund hat Rhenus Midi Data neue Standorte eröffnet. In Stuttgart und Hamburg wurde die Fläche wiederum verdoppelt und die Logistikanlagen nach eigenen Angaben verbessert. Voran geht es aber auch im benachbarten Ausland. Standorte in Polen, Ungarn und Rumänien sollen folgen.

Tech Dis will in Singapur Fuß fassen

Und mit Tech Dis geht es sogar über den Kontinent hinaus. So will das Netzwerk zunächst in Singapur Fuß fassen - als erster aber nicht letzter Schritt auf den asiatischen Markt. Dort allerdings nicht flächendeckend sondern ausschließlich in den Metropolregionen. In China sind das beispielsweise Hongkong, Peking, Shanghai und Singapur. In Indien peilt man Bangalore und Mumbai als neue Standorte an. Zu der Asien-Offensive fällt der Startschuss am 1. August in Singapur. In den folgenden eineinhalb Jahren sollen dann die anderen Standorte folgen. Ziel ist es aber nicht, die Luft- oder Seefracht von Rhenus zu befeuern. "Wir wollen die letzte Meile bedienen", erklärt Boos.

Doch warum nun eigentlich Tech Dis? Nicht immer ist es wirtschaftlich sinnvoll, eine eigene Gesellschaft in einem Land zu eröffnen. Bisweilen ist es ökonomisch sinnvoller, sich vor Ort einen Logistikpartner zu suchen und diesen in das Tech Dis-Netzwerk zu integrieren. Wobei sich die Rhenus-Tochter über die anderen Dienstleister ausschweigt. Es ist lediglich von "führenden Spezialisten in ihren Märkten" die Rede. Auf die Frage, ob das Unternehmen denn Anteile an andere Partner abgeben würde, fiel die Antwort ebenfalls eher diplomatisch aus: "Das ist theoretisch natürlich durchaus möglich. Allerdings gibt es hierzu noch keinerlei Bestrebungen", sagt Tech Dis-Geschäftsführer Erik van Engelen. Tatsächlich will Rhenus weder in China noch in Indien ein eigenes Landverkehrsnetz aufbauen. Mit den regionalen Partnern sollen die Standorte über Milkruns angebunden werden. Dem besagten Höhenflug sollte das keinen Abbruch tun.

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